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Das Deutsche Fastnachtmuseum Kitzingen wurde 1963 auf Initiative von Hans Joachim Schumacher (1926-2017) gegründet, dem damaligen Präsidenten der Kitzinger Karnevalsgesellschaft. 1967 wurde es im Kitzinger Falterturm als offizielles Museum des „Bundes Deutscher Karneval e.V.“ (BDK), dem Dachverband der deutschen Karnevals- und Fastnachtsvereine, eröffnet.

Als öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts ist es die gemeinnützige Aufgabe des Museums, bedeutende Dokumente und Objekte des deutschen Sprachraumes zum Thema fastnächtliche Brauchformen im deutschen und europäischen Raum zu sammeln, zu bewahren und zu erforschen. Die Sammlung gilt als die bedeutendste des deutschsprachigen Raumes und umfasst mehrere tausend Bücher, Text- und Bildzeugnisse sowie (auch textile) Objekte, die unter modernsten klimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen archiviert sind.
Das Fastnachtmuseum organisiert normalerweise zwei Ausstellungen zum Thema Fastnacht und Narrentum jährlich. Hinzu kommen Führungen und sonstige öffentliche Veranstaltungen, sowohl im Museum selbst als auch in der FastnachtAkademie, wo unter anderem Konzerte und Kabarett angeboten werden.

Sonderausstellung: Typen, Tiere, Witzfiguren: Molliköpfe in der Fastnacht
Der klassische Mollikopf besteht aus Pappmaschee und ist meist drollig anzuschauen. Da begegnen einem Störche und Hasen, Prominente wie Dick und Doof, schlechtgelaunte Damen mit Dutt und noch viel schlechter gelaunte Herren mit Zahnschmerzen.
Die phantasievolle Bandbreite dieser seltenen Stülpmasken ist in der Ausstellung zu entdecken. Der Begriff „Mollikopf“ entstammt dem Alemannischen und bedeutet Dickkopf, weil die Masken oft überdimensional groß sind und damit ihren karikaturhaften Charakter noch steigern. Insbesondere um 1900 erfreuten sich diese Larven großer Beliebtheit, was wiederum den Maskenmanufakturen in Thüringen zugute kam, die seit Jahrhunderten diese Karnevalsartikel produzierten. Nach dem Krieg fielen durch die Teilung Deutschlands Lieferungen aus Thüringen weg, so dass Walter Preussler in Hessen die Maskenproduktion übernahm, bis seiner Firma 1991 der Ausfall der Karnevalsaktivitäten durch den Golfkrieg zum Verhängnis wurde.
Heute zählen die Molliköpfe aus Papier zu den Raritäten, da sie aus vergänglichem Material bestehen, das oft nur eine Saison überlebt.
31. Oktober 2020 bis 28. Februar 2021

www.deutsches-fastnachtmuseum.byseum.de