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2021 feierte das Mozartfest Würzburg seinen 100. Geburtstag. 2022 ist das Jahr danach. Ein neuer Anfang. Ein neues Jahrhundert. Natürlich befragen sie Mozart auch in Zukunft in all seinen Ambivalenzen, beziehen ihn auf die Gegenwart. Er ist und bleibt der Impulsgeber. Ein Festival hat nur dann etwas zu sagen, wenn es Themen von heute verhandelt, oder, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Eröffnungsrede 2021 in Würzburg sagte: wenn es immer wieder neu versucht, „die Klassiker vor ihrem schlimmsten Feind zu bewahren: einer unantastbaren Musealität”.

Acht Programme wurden für das Mozartfest kuratiert. Jedes für sich ist eine Kostbarkeit. Jedes ist in engster Zusammenarbeit mit den Interpreten entwickelt worden. Jedes setzt sich intensiv mit Mozart auseinander, arbeitet mit Erinnern und Vergessen, erkundet neue Formen ästhetischer Präsenz. Nicht weniger als vier Uraufführungen von Isabel Mundry stehen auf dem Programm des Mozartfestes. Sie alle sorgen für sinnliche Erfahrung von Gegenwart, setzen nicht auf den simplen Dialog von Altem und Neuem in der Musik, sondern auf ein offenes Verhältnis – eben: auf das Eine im Anderen. Viele Musiker und Ensembles aus dem künstlerischen Umfeld der Komponistin kommen erstmals zum Mozartfest, darunter das Ensemble Musikfabrik, das Ensemble Resonanz, das Ensemble Recherche.
Überhaupt bestimmen ungewohnte Klänge das Programm. Dafür gibt es die neue Reihe Unexpected. Sie versammelt junge Spitzenmusiker, die vor allem eines verbindet: ihre Lust, Bekanntes neu zu interpretieren und an Schnittstellen der „Klassik” mit den Beatles, Jazz und Weltmusik zu experimentieren. Ob es das Stegreif.orchester aus Berlin ist, The Twiolins, das New Piano Trio oder das Trio Clockwork – eine junge Generation von Musikern ist angetreten, den klassischen Musikbetrieb zu aktualisieren, ohne ihn zu popularisieren.
Höhepunkt dieses Themenschwerpunkts sind drei Tage über Pfingsten, die vom Orchester im Treppenhaus gestaltet werden. „Freispiel” nennt sich dieses Programmangebot, bei dem das gesamte Bürgerbräu-Areal im Würzburger Westen mit ehemaligen Produktionsräumen, Kellergewölben und Sommerwiesen für alle Generationen kreativ genutzt wird. Seit 15 Jahren arbeitet das Orchester im Treppenhaus an unkonventionellen Konzertformaten. Im Corona-Sommer 2020 war es erstmals beim Mozartfest Würzburg zu Gast. Nun hat es mit seinem künstlerischen Leiter Thomas Posth den Perspektivpreis des renommierten Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2021 erhalten.
20. Mai bis 19. Juni 2022

www.mozartfest.de