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Das Museum Tinguely, direkt am Rhein errichtet vom Tessiner Architekten Mario Botta, beherbergt die grösste Werksammlung von Jean Tinguely (1925–1991), einem der innovativsten und wichtigsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Die permanente Ausstellung zeigt einen vier Jahrzehnte umfassenden Überblick seines Schaffens. Regelmässig finden Sonderausstellungen statt, die ausgehend von Tinguelys Ideen ein weites Spektrum von Künstlern und Themen vorstellen.

le Définitif – c’est le Provisoire
Neue Sammlungspräsentation im Museum Tinguely
Do-it-yourself-Kunst, Rampenlicht und Scherbenhaufen – im facettenreichen Schaffen von Jean Tinguely trifft man auf Maschinenaktionen über multisensorische Spektakel bis hin zu Konsumkritik. Werke und Dokumente zeigen seine ersten Erfolge, Bühnenprojekte oder Brieffreundschaften. Spielerisch-interaktive Angebote führen das Publikum durch die Ausstellung, so ist zwei Mal wöchentlich der selten gezeigte Flaschenzertrümmerer Rotozaza No. 2 zu sehen. Zusätzlich gibt es Einblicke über die restauratorische Arbeit, sowie die Materialiät und Funktionsweise der Werke.
Darüber hinaus bietet die Präsentation spannende Informationen zur Materialität und Funktionsweise der Werke Tinguelys. Sie bietet Einblicke in ihre Bauweise und für den Laien versteckte, aber umso überraschendere, technische Details in deren konservatorischen Unterhalt: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um Tinguelys Werke möglichst lange zu erhalten? Neuste Erkenntnisse zu den Radio-Skulpturen aus den 1960er-Jahren oder die restauratorische Herangehensweise bei so fragilen Arbeiten wie Ballet des pauvres (1961) oder den Balubas (ab 1961) können entdeckt werden. Oder was passiert eigentlich mit den vergänglichen Materialien, die Tinguely zur Herstellung seiner Collagen verwendete, wie Nagellack, Klebe- oder Rubbelbilder?
Ab 10. März 2021

Eva Aeppli, Jean Tinguely und Per Olof Ultvedt mit Méta-Matic-Zeichnungen, Atelier Impasse Ronsin, Paris, 1959, Foto: Hansjörg Stoecklin

Eva Aeppli, Jean Tinguely und Per Olof Ultvedt mit Méta-Matic-Zeichnungen, Atelier Impasse Ronsin, Paris, 1959, Foto: Hansjörg Stoecklin

Bruce Conner. Light out of Darkness
Bruce Conners (1933-2008) kritische Haltung zur Kunstwelt ist ebenso legendär wie sein Ruf als Vater des Videoclips. Sein Schaffen in vielen Medien ist politisch, subversiv, und von einer unmittelbaren sinnlichen Kraft, die unter die Haut geht. Die Ausstellung stellt sein filmisches Schaffen ins Zentrum, darunter die Arbeit CROSSROADS (1976), die Filmmaterial des ersten US-Unterwasser-Atombombentests von 1946 beim Bikini Atoll zu einer 36-minütigen Studie über Horror und Sublimität dieses apokalyptischen Ereignisses zusammenfügt.
bis 28. November 2021

Bruce Conner, CROSSROADS, 1976, 35mm, schwarz/weiss, Tonfilm, 37 min, Courtesy Kohn Gallery and the Conner Family Trust © Conner Family Trust

Bruce Conner, CROSSROADS, 1976, 35mm, schwarz/weiss, Tonfilm, 37 min, Courtesy Kohn Gallery and the Conner Family Trust © Conner Family Trust

The Cost of Life. A perspective on health by Paddy Hartley
In der Ausstellung ”The Cost of Life. A perspective on health by Paddy Hartley” setzt sich der britische Künstler mit dem Risiko in Medizin und Forschung auseinander. Sein künstlerischer Kommentar zum medizinischen Fortschritt macht das Bemühen der Menschheit um die Gesundheit und Krankheitsbekämpfung unmittelbar erfahrbar. Beide Themen sind im Werk des Künstlers von wesentlicher Bedeutung. Seine Sichtweise der medizinischen Entwick-lung erlaubt eine Annäherung an die dadurch verursachten – manchmal widersprüchlichen – Konsequenzen für die Menschheit. Die von Roche anlässlich des 125jährigen Jubiläums beauftragte Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit dem Museum Tinguely und dem Pharmaziemuseum Basel statt.
bis 23. Januar 2022

The Cost of Life. A perspective on health by Paddy Hartley

The Cost of Life. A perspective on health by Paddy Hartley

Et tout ceci est vrai!
Auf den Spuren Tinguelys zwischen Paris, Amsterdam und Basel
„Es bewegt sich alles, Stillstand gibt es nicht”. So beginnt 1959 der Schweizer Künstler Jean Tinguely sein Manifest Für Statik. Unter diesem Motto realisiert das Museum Tinguely im Rahmen seiner Feierlichkeiten „25 Years of Moving Art” eine Ausstellung, die zunächst an Bord eines umgebauten Frachtschiffes im Sommer auf grosse Fahrt geht. Ab 20. Oktober ist die Präsentation im Museum in Basel zu sehen. Sie nimmt Bezug zu den Stationen der Schiffsreise und geht den Spuren Tinguelys als Künstler, Reisender, Netzwerker und Freund an diesen Orten nach.
bis 23. Januar 2022

 

Laure Pigeon, Lili, Adèle, Pierre, ohne Datum, Tinte auf Papier; 49 x 64 cm © Collection de l’Art Brut, Lausanne, Foto: Marie Humair, Atelier de numérisation – Ville de Lausanne

Laure Pigeon, Lili, Adèle, Pierre, ohne Datum, Tinte auf Papier; 49 x 64 cm © Collection de l’Art Brut, Lausanne, Foto: Marie Humair, Atelier de numérisation – Ville de Lausanne

Écrits d’Art Brut
Wilde Worte & Denkweisen
Liebeserklärungen, Wutbriefe, erotische Botschaften, tagebuchartige Aufzeichnungen oder utopische Erzählungen: Die Schriftstücke von Art Brut-Kunstschaffenden sind hinter verschlossenen Türen entstanden, in Stille und im Geheimen. Sorgfältig in Kalligrafie verfasst oder hastig hingekritzelt, mitunter gestickt, in Stein geritzt oder mit Bildern ergänzt, zeugen sie von einem verblüffenden Einfallsreichtum. Die erstmals gezeigte Ausstellung präsentiert Arbeiten von 13 Kunstschaffenden, die zugunsten der visuellen Kraft ihrer Werke einen spielerischen Umgang mit Grammatik und Orthografie pflegen. Bild und Text vereinigen sich. Die Leihgaben stammen von mehr als zehn Museen und Privatsammlungen aus verschiedenen Ländern weltweit.
bis 23. Januar 2022

 

Jean Tinguely, Briefcollage an Josef Imhof, 1975, Museum Tinguely, Basel, Schenkung Josef Imhof © 2021 ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel

Jean Tinguely, Briefcollage an Josef Imhof, 1975, Museum Tinguely, Basel, Schenkung Josef Imhof © 2021 ProLitteris, Zürich; Foto: Museum Tinguely, Basel

Merci Seppi. Die grosse Schenkung
Josef „Seppi” Imhof, Assistent von Jean Tinguely von 1971 bis zum Tod des Künstlers 1991 sammelte in den vielen Jahren, in denen er Tinguelys nächste und wohl auch regelmässigste Begleitung war, eine grosse Anzahl von Werken auf Papier. Es sind Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen, Briefe, Werkskizzen, sorgfältige Aquarelle und ganz schnelle Sachen, es sind vor allem Zeugnisse einer intensiven Beziehung zwischen Künstler und Assistent. Seppi Imhof hat nun dem Museum Tinguely seine Sammlung der Werke auf Papier geschenkt – diese werden in dieser Ausstellung präsentiert.
17. November 2021 bis 13. März 202

www.tinguely.ch