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Natur- und Kulturgeschichte des Baltischen Bernstens in herausragenden Exponaten, Europas umfassenendste Ausstellung über das „Gold des Nordens” spätmittelalterliche Backsteinarchitektur und spannende Sonderausstellungen finden Sie im Deutschen Bernsteinmuseum Ribnitz.

Bernstein Gold des Nordens
Die Dauerausstellung „Bernstein – Gold des Nordens” vermittelt mit 1600 Exponaten zahlreiche Aspekte der Natur- und Kulturgeschichte des Baltischen Bernsteins. Besondere Attraktionen sind einmalige Bernsteineinschlüsse und wertvolle Bernsteinkunstwerke des 16. und 17. Jahrhunderts sowie künstlerische Bernsteinarbeiten der Gegenwart. Sie sehen hier eine Auswahl verschiedener Bernsteinobjekte.

Adeliges Leben im Baltikum – Herrenhäuser in Estland und Lettland
Der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff Baltikum bezog sich ursprünglich ausschließlich auf das ehemalige Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens, Alt-Livland, bzw. die vormaligen Ostseeprovinzen des russischen Reiches, im Wesentlichen das Territorium der heutigen Staaten Estland und Lettland. Die mit den Ordensrittern ins Land gekommenen deutsche Adeligen gehörten bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Oberschicht. Der deutschbaltische Adel besaß bis zu 70% der Landfläche in Alt-Livland und übten damit auch wirtschaftliche und politische Macht aus.
Die Ausstellung stellt an Hand ausgewählter Beispiele adelige Gutsanlagen mit dem Herrenhaus im Zentrum und ihre Geschichte vor. Einige der ältesten Herrenhäuser gingen aus umgebauten Burgen der Ordensritter hervor. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Gebäude aus Holz errichtet. Die meisten der erhaltenen Herrenhäuser entstanden im 19. Jahrhundert in den verschiedenen Spielarten des Historismus.
Der Gutshof umfasste Speicherräume und Ställe für Reit- und Arbeitstiere, aber auch Wohnräume für Bedienstete und verschiedene Wirtschaftsgebäude. Deren räumliche Nähe zum Herrenhaus spiegelte sich im architektonisch und stilistisch einheitlichen Aussehen des engsten Hofensembles wider. Im 18 Jahrhundert umgab das Herrenhaus ein Park im Stil des Barock, später in Form eines englischen Landschaftsgartens.

Walter Kramer – Fischlandschmuck
1946 konnte die Goldschmiede „G. Kramer jun.“ in Ribnitz auf ihr 120 jähriges Bestehen zurückschauen. Der „Fischlandschmuck“ war in dieser Tradition ein sehr junges Produkt, aber mit Sicherheit Kramers erfolgreichstes. Als Walter Kramer 1932 die Goldschmiede übernahm, wurde in den folgenden Jahren die Idee des „Fischlandschmuckes“ zur Rettung seines kleinen Familienbetriebes.

Gliederarmband von Walter Kramer, Ribnitz, Fischlandschmuck, Bernstein und Silber, 1930er Jahre © Deutsches Bernsteinmuseum Kloster Ribnitz

Gliederarmband von Walter Kramer, Ribnitz, Fischlandschmuck, Bernstein und Silber, 1930er Jahre © Deutsches Bernsteinmuseum Kloster Ribnitz

Aus der kleinen Werkstatt entwickelte sich ein mittelgroßer Handwerksbetrieb, der auch die Bernsteinverarbeitung in Ribnitz ansiedelte.
Erstmals wird der Versuch unternommen, den persönlichen und beruflichen Weg Walter Kramers als Goldschmied nachzuzeichnen, besonders seine frühen Arbeiten vorzustellen und chronologisch zu ordnen. Die Ausstellung beleuchtet die kurze Ribnitzer Geschichte des mit Meeresmotiven umrundeten Bernsteins bis zur unfreiwilligen Flucht des so aussichtsreichen Unternehmers 1947 und gibt einen Ausblick auf die nachfolgenden Geschichten von Volkseigentum und Neuanfang in Travemünde bis in die versöhnte Gegenwart. Vieles zeichnet sich widersprüchlich oder ist unklar, wie die Persönlichkeit Walter Kramers selbst – ein Kunsthandwerker, Unternehmer und Lebemann des vergangenen Jahrhunderts.

www.deutsches-bernsteinmuseum.de/