Märchen, Mythen, Sagen im oberösterreichischen Bad Hall – Metallgestalter und Schmiede aus ganz Europa brachten ihre Metallskulpturen.
Der Kurpark mitten im Ort ist einer der meistbesuchten Plätze in der Region. Nicht zuletzt, weil viele Gäste der Eurotherme Bad Hall Zeit und Muße haben, während ihres Kuraufenthaltes die Arbeiten im Park zu bewundern. Hier bewahrheitet sich der Grundsatz: „Bringe nicht die Menschen zur Kunst, bringe die Kunst dorthin, wo die Menschen sind.“
Im Kurpark Bad Hall sind an die 60 Schmiedeobjekte zu bestaunen. Im Eingangsbereich beim Museum Forum Hall in der Eduard Bach Straße mitten am Hauptplatz in Bad Hall öffnen sich zuerst die Tore zur Märchenwelt. Gestaltet von Schmiedemeistern der OÖ Schmiedeinnung präsentieren diese Tore, Türen und Skulpturen. Als Leistungsschau gedacht sind diese Objekte ein „Entre“ zur Ausstellung. Ebenso sind im Museum Forum Hall Schlösser, Türen und Tore aus 3 Jahrhunderten zu bewundern. Die wohl einzigartige Türenausstellung im Museum dürfen sie nicht verpassen. Märchenhaft im wahrsten Sinne des Wortes geht es weiter – Drachen, Feen, Fantasiegestalten und Märchenfiguren in Metall bevölkern den Kurpark Bad Hall.
Die Stadtgemeinde Bad Hall hat mit Bernhard Ruf einen kunstverständigen Bürgermeister, der diese Ausstellung unterstützt. Zur Seite steht ihm mit Hans Peter Holnsteiner ein erfahrener Marketing Profi. Gemeinsam mit der WKO-Sparte Metalltechniker, vertreten durch Rudolf Öhlinger und Robert Bruckbauer – wurde die Sonderschau zum Thema „Schmiede und Metallgestalter“ umgesetzt.
Faszinierende Wesen aus Metall im Kurpark Bad Hall © Bachoffner
Für den Herbstbeginn findet am 3. September ein Schmiedefest vor dem Museum Forum Hall statt. Schmiedeführungen, Schmiedemöglichkeit für Kinder und eine Märchenführungen mit Helmut Wittmann werden angeboten.
Mit dieser Ausstellung möchte Bad Hall Geschichten erzählen, die Fantasie anregen, freie kreative Gedanken entstehen lassen und durch die gewonnene Horizonterweiterung ein gutes Miteinander fördern. Gerade heute ist das Story-Telling en vogue und sind Visionen wichtig und richtig – aus den Ausstellungsstücken sind hoffentlich viele Geschichten herauszulesen, die den Alltag leichter gestalten lassen und die derzeitigen Probleme im Licht der überlieferten Erfahrungen relativieren.
bis 26. Oktober bei freiem Eintritt
Faszinierende Wesen aus Metall im Kurpark Bad Hall © Holnsteiner
Die Schmiedegeschichte von Bad Hall
Vor 400 Jahren war Hall – wie es damals hieß – die bedeutendste Hellebardenschmiede Europas. Der Haller Schmied Pankraz Thaller und der Waldneukirchner Peter Schreckseisen schmiedeten hier tausende von Hellebarden, die heute als wichtige Zeugen mitteleuropäischer Schmiedekunst gelten. Im Mittelalter war Hall ein bedeutendes Handwerks- und Handelszentrum. Hier war der Sitz von sieben redlichen Zünften, die an der Straße zwischen Steyr – Wels – Kirchdorf lagen. Hall gehörte zum Steyrer Proviantbezirk und war somit ein Teil der Eisenstraße. Heute befindet sich kein Schmiedebetrieb mehr in Bad Hall.
