Die Konzertsaison 2024/2025 des Beethoven-Hauses ist von einem Zitat des amerikanischen Musikers Leonard Bernstein inspiriert, das im Zentrum der aktuellen Sonderausstellung des Museums „Bernsteins Beethoven. Ode an die Freiheit“ steht: „Beethoven ist im Besitz … der Macht, uns fühlen zu lassen: Es gibt etwas in der Welt, das richtig ist, das stimmt, und stetig seinen eigenen Gesetzen folgt, dem wir blind vertrauen können, das uns niemals im Stich lässt.“
Diese Kraft und Lebenszuversicht, die von Musik ausgehen kann, möchte das Beethoven-Haus auch mit seinem neuen Programm vermitteln, das heute vorgestellt wurde. Dazu tragen auch die Fotos der Kölner Fotografin und Musikerin Sophia Hegewald in der Broschüre bei. Hegewald gelingt es, in ihren atmosphärischen Bildern die besondere Energie von Musik festzuhalten. So lädt das neue Programm des Beethoven-Hauses mit einer großen Vielfalt an Konzerten, Ausstellungen und Veranstaltungen dazu ein, sich von Beethoven und der klassischen Musik begeistern zu lassen. Für die Konzerte im Kammermusiksaal hat Julia Kluxen-Ayissi, Leiterin des Kammermusiksaals, zahlreiche etablierte Künstlerinnen, Künstler und Ensembles verpflichtet. Das Programm verspricht aber auch einige Entdeckungen.
Artist in Residence: Bratschist Diyang Mei
Spannend werden sicherlich die Konzerte mit dem Artist in Residence der Saison 2024/25: Der junge chinesische Bratschist Diyang Mei ist seit 2022 erster Solo-Bratscher bei den Berliner Philharmonikern und macht zunehmend auch als Solist und Kammermusiker von sich reden. Im Beethoven-Haus stellt er sich mit einem facettenreichen Solo-Abend (1. Dezember 2024), einem Duo-Recital zum Tauftag Beethovens (17. Dezember 2024, mit Martina Consonni, Klavier) sowie einem Streichtrio-Abend um Beethovens Serenade op. 8 mit so renommierten Kollegen wie dem Geiger Noah Bendix-Balgley und dem Cellisten Kian Soltani (25. März 2025) vor.
Streichquartett-Schwerpunkt
Ein Schwerpunkt des Programms im Kammermusiksaal liegt in der Saison 2024/25 auf der Gattung Streichquartett. Mit dem Aris Quartett (11. Oktober 2024) und dem Amaryllis Quartett (29. November 2024) sind in der Reihe „Kammerkonzerte“ gleich zwei herausragende Ensembles zu erleben, die natürlich beide auch Werke von Beethoven im Gepäck haben. So spielt das Aris Quartett neben Werken von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy das a-Moll-Quartett op. 132, und das Amaryllis-Quartett die Quartette a-Dur op. 18 Nr. 5 und e-Moll op. 59 Nr. 2. Auch in der „Young Stars“-Reihe ist ein Streichquartett zu Gast: Mit dem Isidore String Quartet stellt sich am 10. November 2024 ein junges, international viel beachtetes Ensemble im Kammermusiksaal vor – u.a. mit Beethovens Streichquartett Es-Dur op. 127. Eingeleitet wird die Saison von einem Meisterkurs mit dem renommierten Belcea Quartet (12. bis 15. September), das sich mit seinen Meisterschülern ebenfalls auf Streichquartett-Kompositionen von Beethoven konzentrieren wird. Der Unterricht ist öffentlich, und auch im Abschlusskonzert (15. September, 18 Uhr) kann man sich ein Bild von den teilnehmenden Nachwuchsensembles machen.
Klaviersommer 2024: 2 x 88 Tasten
Hervorzuheben ist auch der Klaviersommer, der in diesem Jahr vom 24. Juli bis 30. August stattfindet. In sechs Konzerten ist der neue Konzertflügel, den das Beethoven-Haus im Dezember 2023 erwerben konnte, im Zusammenklang mit seinem Vorgänger zu erleben – in einem facettenreichen Programm für zwei Klaviere, aber auch mit vierhändigen Werken. Zu den Klavierduos, die dafür ins Beethoven-Haus kommen, zählen unter anderem das Duo Yaara Tal / Andreas Groethuysen und das Klavierduo Stenzl.
Besondere Beethoven-Tage und Sonderkonzerte „Außerordentlich“
Besondere Termine im Beethoven-Haus sind natürlich immer auch die Beethoven-Gedenktage: sein Tauftag am 17. Dezember und der Todestag am 26. März. Am Tauftag spielt der diesjährige Artis in Residence Diyang Mei mit seiner Klavierpartnerin Martina Consonni Werke von Ludwig van Beethoven (in Bearbeitungen für Bratsche) sowie von Dmitri Schostakowitsch. Den Todestag gestaltet der Bonner Pianist Fabian Müller, der inzwischen auch als Komponist tätig ist, mit Beethoven-Werken und eigenen Kompositionen. Das Konzert findet in Kooperation mit den Bürgern für Beethoven statt.
Im ersten „außerordentlichen“ Sonderkonzert am 22. August 2024 lädt Eckart von Hirschhausen, der sich mit seiner Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ dem Thema Nachhaltigkeit widmet, zu einem Abend mit Pointen, Piano und Geige ein und verknüpft Klassik und Kabarett mit dem Ziel der Weltrettung. Der Schauspieler Sabin Tambrea und der Pianist Alexander Krichel haben sich hingegen dem Melodram verschrieben und gestalten gemeinsam einen ganzen Abend mit hinreißenden Beispielen dieser besonderen Kunstform, in der Musik und Wort miteinander verschmelzen (30. März 2025).
Die Liederabend-Reihe lockt mit international renommierten Gesangsstars wie Anna Prohaska (7. Dezember 2024), Günther Groissböck (12. Januar 2025) und Thomas Hampson (8. März 2025), und natürlich kommen auch Jazzfans im Beethoven-Haus wieder auf ihre Kosten. In vier Konzerte in der Aspekte-Reihe präsentieren sich zwei angesagte Pianisten (Nitai Hershkovits (10. Oktober 2024) und Marco Mezquida (21. November 2024) mit ihren Soloprogrammen und die beiden Gewinnerinnen des Deutschen Jazzpreises 2024 – Taiko Saito (Vibraphon) und Shuteen Erdenebaatar (Klavier) – mit ihren aktuellen Duo- bzw. Quartettprogrammen. In den Leinwandkonzerten, in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Filmkultur e.V., sind erneut herausragende Stummfilmklassiker wie unter anderem „Das Phantom der Oper“ (US 1925) mit Live-Musikbegleitung zu erleben.
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