Der spanische Thronfolger Don Carlo hätte die französische Prinzessin Elisabeth heiraten sollen. Nach seiner spektakulären Parsifal-Interpretation wird Kirill Serebrennikov nun zum zweiten Mal an der Wiener Staatsoper inszenieren.
Nach einem ersten Kennenlernen sind die beiden ineinander verliebt. Überraschend gibt der spanische König Philipp II. bekannt, Elisabeth selbst heiraten zu wollen. Elisabeth fügt sich aus Staatsräson. Der liberale Marquis Posa rät seinem verzweifelten Freund Don Carlo, sich politisch für eine bessere Zukunft Flanderns zu engagieren. Dadurch geraten Don Carlo und Posa aber in eine gefährliche Gegnerschaft zum übermächtigen Großinquisitor.
Verdi hat mit Unterbrechungen über zwanzig Jahre an dieser Oper gearbeitet. Man unterscheidet nicht weniger als sieben unter unmittelbarer Mitwirkung des Komponisten entstandene Fassungen. Italienischen Einstudierungen des in Paris uraufgeführten fünfaktigen Werkes, boten Verdi Anlass zu einschneidenden Neuformulierungen und zur Neukomposition ganzer Szenenkomplexe. Die musikalische Sprache weist eine fast schon morbide Raffinesse auf: eine Eleganz, Empfindsamkeit und Entrücktheit der weitgeschwungenen Melodik, eine abgründig verschattete Harmonik, dunkel glühende Orchesterfarben, die alle noch so jähen Kontraste verschleiert und gedämpft erscheinen lassen.
Premiere 26. September 2024
weitere Aufführungen: 29. September, 3. 6. und 9. Oktober 2024, 13., 16., 20. und 23. März 2025