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Der Festspielfrühling Rügen ist das Frühjahrsfestival der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und lädt an zehn Tagen im März zu musikalischen Entdeckungen und persönlichen Konzerten mit erlesenen Künstlern. Das Armida Quartett übernimmt die Künstlerische Leitung des Festspielfrühlings 2021 und gestalten mit befreundeten Musikern und Wegbegleitern maßgeschneiderte Programme für die Insel. Hier einige Highlihghts des nächsten Jahres.

„Das Armida Quartett gehört zu jenen jungen Nachwuchsensembles, die uns Musik auf neue Art erleben lassen”, so schreibt das RONDO Magazin über das Berliner Streichquartett. Auf den Erfolg beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2012 folgten Konzerte in der BBC Reihe „New Generation Artists« und Auftritte in den großen Konzerthäusern Europas. 2014 wurde das Quartett mit dem NORDMETALL-Ensemblepreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.
Dem Kammermusikschaffen Mozarts fühlt sich das Armida Quartett in besonderer Weise verbunden. In seiner Heimatstadt Berlin hat das Quartett einen Konzertzyklus initiiert, in dem alle Streichquartette Mozarts erklingen — verknüpft mit außergewöhnlichen, verrückten, mitreißenden und unterhaltsamen Werken der Neuen Musik. Neben einer engen Zusammenarbeit mit dem G. Henle Verlag, für den sie als musikalische Berater der Neuedition sämtlicher Mozartquartette tätig sind, bringt das Quartett 2021 eine Gesamteinspielung sämtlicher Streichquartette von Mozart heraus. So darf beim Festspielfrühling Rügen des Ensembles ein Abend mit Werken des Salzburger Wunderkindes nicht fehlen.
Am 19. März 2021 läuten die Musikerinnen und Musiker des Armida Quartetts im Putbusser Marstall ihren Festspielfrühling ein. Im Mittelpunkt des Abends stehen zwei befreundete tschechische Komponisten: Leoš Janáček und Antonín Dvořák. Während mit Janáčeks hochemotionalem ersten Streichquartett die ersten Töne des Festspielfrühlings Rügen erklingen, holt sich das Armida Quartett für Dvořáks Klavierquintett Nr. 2 mit seinem beschwingten letzten Satz keinen Unbekannten an seine Seite: ihren musikalischen Freund, den Festspielpreisträger Kit Armstrong.
Am nächsten Festivaltag widmen sich der Geiger Tobias Feldmann und die Bratscherin Muriel Razavi, den wenigen Werken für Violine und Viola.
Weiters präsentiert der Pianist Kit Armstrong im Putbusser Theater, einem Kleinod unter den deutschen Theaterbauten, Werke von einem der wichtigsten Musikschaffenden der Tudorzeit: William Byrd.
Mit Werken von Beethoven und Spohr präsentiert sich das Armida Quartett im Marstall Putbus und erhält Unterstützung von dem aufstrebenden ensemble reflektor, NORDMETALL-Ensemblepreisträger 2019.
In der malerisch am Rassower Strom gelegenen Kunstscheune Vaschvitz erklingt neben Gabriel Duponts musikalischem Denkmal eines Frühlingstags energetische Kammermusik von Debussy und Schumann. Zum Ausflug ins Grüne bitten Kit Armstrong am Klavier, Geiger Tobias Feldmann, Bratscherin Muriel Razavi und Cellist Eckart Runge einige der gefragtesten Musikerinnen und Musiker unserer Zeit.
Im Kurhaus-Saal Binz gesellt sich zu Tschaikowskis in Töne gekleidete Reiseerinnerungen auch traditionelle italienische Musik. Gemeinsam mit Etta Scollo sowie weiteren Musikerinnen und Musikern bittet das Armida Quartett zur akustischen Italienreise. Mit ihrer einzigartigen Stimme geht die sizilianische Liedermacherin auf Spurensuche nach den klingenden Ursprüngen des Landes zwischen Alpen und Mittelmeer.

Eckart Runge © Nikolaj Lund

Eckart Runge © Nikolaj Lund

Mit Ensemblepreisträger Krzysztof Chorzelski an der Bratsche und dem Cellisten Eckart Runge stehen dem Armida Quartett zwei der gefragtesten Kammermusiker unserer Zeit zur Seite. Schönbergs Sextett »Verklärte Nacht« und sein erstes Streichquartett strotzen nur so vor spätromantischer Klangfülle und malen ein leuchtendes Klanggemälde des Wiener Fin de Siècle. Stimmungsvoll abgerundet wird der Konzertabend durch Werke von Mendelssohn Bartholdy und Richard Strauss.
Schlagwerker Johannes Fischer verwandelt die Backstube der Bäckerei Peters im Fährhafen Mukran in den wohl spannendsten Spielort des Festspielfrühlings Rügen. Ob Eigenkomposition oder Minimal Music, ob Blumentopf oder Tonband — dass kaum ein Gegenstand vor seiner unbändigen Spielfreude sicher ist, stellt der musikalische Tausendsassa zwischen Rührschüsseln und Backöfen eindrucksvoll unter Beweis.
Eine Kostprobe seiner Passion für das Kunstlied und bewusste Programmgestaltung gibt Bariton Benjamin Appl im Theater Putbus. Die Kompositionen des Liederfürsten Franz Schubert und Ludwig van Beethovens einziger Liederzyklus »An die ferne Geliebte« erklingen dabei in neuem Klanggewand: Die Begleitung übernimmt nicht etwa ein Klavier, sondern ein Streichquintett. Durchzogen wird der atmosphärische Liederabend von Schuberts radikalem letzten Streichquartett und abgerundet von Samuel Barbers Frühwerk »Dover Beach«.
Das energiegeladene Spiel des Acelga Quintetts lädt auf das Gut Lebbin mit seiner einzigartigen Lage an der Spitze der gleichnamigen Halbinsel mitten in der Rügener Boddenlandschaft. Mit Klassikern der Blasquintett-Literatur nehmen die fünf jungen Künstler das Publikum in der Festscheune von Gut Lebbin mit auf eine musikalische Reise: Neben Berios bekannten Tiergeschichten aus Opus Number Zoo und Taffanels gesanglichem Bläserquintett g-Moll bringt das Acelga Quintett eine Bearbeitung von Dvořáks »Amerikanischem« Streichquartett mit seinen vom Jazz inspirierten, fast schon groovenden Rhythmen zu Gehör.
Die ungebrochene Faszination für Lieder von Franz Schubert, Kurt Weill und Tom Waits hat das Trio Belli-Rimmer-Fischer zu einem poetischen Programm inspiriert. In der ungewöhnlich klangvollen Besetzung von Posaune, Klavier und Percussion huldigen Frederic Belli, Nicholas Rimmer und Johannes Fischer drei der bis heute außergewöhnlichsten Liedermacher und zeigen, wie gut Lieder auch ohne Worte klingen können.
Auf der meerumschlungenen Seebrücke Sellin stellen das britischen Heath Quartet und Ausnahmecellist Eckart Runge die Kunst der Fuge, Johann Sebastian Bachs monumentales Opus ultimum, einem der letzten und zugleich wichtigsten Werke Franz Schuberts gegenüber.
Der zeitgenössische Komponist Brett Dean kombiniert in seinem Auftragswerk für das Armida Quartett und seine Tochter, Mezzosopranistin Lotte Betts-Dean, Streichquartettklänge mit Gesang — Klassik eben einmal neu gehört.
Im für Ruhe und Wellness bekannten Badehaus Goor loten deep strings die faszinierenden Möglichkeiten eines musikalischen Duos in verschiedensten Kompositionen und Stilen aus. Durch die Verstärkung um das befreundete Armida Quartett eröffnen sich nochmals völlig neue Dimensionen. Neben Eigenkompositionen und eigens für diesen Abend gestalteten Arrangements erweitern die Interpreten den gewohnten Musikkosmos.
Im Zeichen der Freundschaft steht die Matinee auf der Granitz, für die sich das Armida Quartett mit Johannes Fischer einen Komponisten sowie einen der spannendsten Percussionisten unserer Zeit an die Seite holt. In der konzentrierten Atmosphäre im Jagdschloss steht neben Schumanns drittem Streichquartett und Steve Martlands anspruchsvoller musikalischer Sternennacht für Marimba und Streichquartett auch ein musikalischer Freundschaftsbeweis auf dem Programm: Canons and Sparrows komponierte Johannes Fischer eigens für das Armida Quartett.
Von groovendem Funk über Bigband-Sound bis hin zu sentimentalen Balladen hat Posaunist Nils Landgren wirklich für jeden Geschmack etwas im Gepäck: Er hat sich mit seinem unverkennbaren, roten Instrument in den letzten Jahrzehnten einen Namen auf der ganzen Welt gemacht und ist zu einer der zentralen Figuren in der europäischen Jazzszene avanciert. Zum Abschlusskonzert des Festspielfrühlings gastiert der Ausnahmemusiker erstmals in der Göhrener Nordperdhalle und bringt gemeinsam mit vier befreundeten Musikerinnen Jazz vom Feinsten auf die Insel.
Mit Felix Mendelssohn Bartholdys beliebtem Streichoktett setzt das Armida Quartett den fulminanten Schlusspunkt hinter seine erste Ausgabe des Festspielfrühlings Rügen. Beim Festspielkehraus im einmaligen Ambiente des klassizistischen Theaters Putbus erhält das Ensemble spielfreudige Unterstützung von Brett Dean an der Bratsche und dem Heath Quartet. Mit Mendelssohn Bartholdys schwelgerischen Tönen und Antonín Dvořáks schwungvollem Streichquintett in Es-Dur verabschieden sich die Musikerinnen und Musiker vom Publikum und von der Insel Rügen.
19. bis 28. März 2021

www.festspiele-mv.de