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Visionär: Das faszinierende Futurium in Berlin ermutigt sein Publikum, sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen und diese aktiv mitzugestalten.

Wann verliebt sich mein Smartphone in mich? Werde ich meinen 130. Geburtstag feiern? Muss ich in Zukunft noch arbeiten? Werden Städte grün wie der Urwald? Fragen wie diese mögen für manche noch im Bereich der Science-Fiction angesiedelt sein. Die Zukunft entsteht jedoch auch durch unsere Entscheidungen und unser Handeln in der Gegenwart. Und schon heute ist klar: Es sind sehr große Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Im Futurium in Berlin, das sich selbst auch als Haus der Zukünfte definiert, dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben? Über 5.000 Quadratmeter auf drei Etagen stehen dafür zur Verfügung, in einem eindrucksvollen skulpturalen und gleichzeitig sehr offenen Bau, der sich direkt am Berliner Spree-Ufer zwischen Reichstag und Hauptbahnhof befindet. Hier begegnen sich Wissenschaft und Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: In der Dauerausstellung können Besucher viele mögliche Zukünfte entdecken, im Veranstaltungsforum gemeinsam diskutieren und im Futurium Lab eigene Ideen ausprobieren.

In der Ausstellung die Zukunft entdecken
Das Futurium ermutigt die Besucherinnen und Besucher auf höchst spannende Weise, sich mit Zukunft auseinanderzusetzen und diese mitzugestalten. Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser, gemeinschaftliche Ökonomien: Es gibt unendliche Möglichkeiten, über Zukunft nachzudenken. Die vielschichtige, international wegweisende und jüngst auch durch den Art Directors Club (ADC) preisgekrönte Ausstellung im Futurium stellt diesbezüglich unterschiedliche Zukunftsentwürfe vor und diskutiert sie: Wie möchten wir künftig arbeiten und wohnen? Welche Technologien nutzen wir und wie setzen wir sie ein? Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse, ohne der Natur noch mehr zu schaden? Wie wollen wir zusammenleben? Welche Folgen hat unser Konsumverhalten? Wir bewegen uns in einem großen Spannungsfeld, wir setzen Schwerpunkte und wir handeln. Jene Kräfte, die diesbezüglich immer zusammenspielen – Mensch, Natur und Technik nämlich –, werden in dieser Ausstellung in drei großen Denkräumen entdeckt, wobei die Schau selbst jederzeit veränderbar ist, um der Vielfalt an Zukunftsoptionen gerecht zu werden.

Ausstellung Denkraum Natur © Jan Windszus

Ausstellung Denkraum Natur © Jan Windszus

Hier geht es etwa um vielversprechende, weil nachhaltige Baustoffe; um neue Wege in der Stadtplanung, werden doch 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben; um Möglichkeiten, in der Großstadt Nahrungsmittel anzubauen; um eine Zukunft, in der aus Gewässern, Stadt und Land wieder ein gemeinsamer Lebensraum entstehen soll; aber auch um das an sich simple und dennoch zumeist so schwer zu verwirklichende Entrümpeln des Alltags, denn: Wer mit mehr Einfachheit auskommt, muss weniger dafür arbeiten und gewinnt Zeit für all das, was sonst zu kurz kommt.

Experimentieren, Ausprobieren und Erfinden – im Futurium Lab kann jeder mitarbeiten.
Im ungemein spannenden Fab Lab Bereich des Futuriums wiederum können eigene Prototypen entwickelt oder die Funktionsweise eines 3D-Druckers ausprobiert werden (und ja, ein Hocker, eine Gartenbank, selbst ein 7-Meter-Turm lässt sich mit wenigen Handgriffen produzieren!). Besucherinnen und Besucher stellen sich im Team einem Hackathon oder probieren in der Versuchsküche, ob Insekten vielleicht ihre Ernährung von morgen sind. Seit dem 3. Juli zeigt das Futurium Lab zudem mit dem Exponat »Mind the Fungi«, wie aus Algen und Pilzen neue Biomaterialien entstehen können und welche Auswirkungen Klänge auf das Pilzwachstum haben. Auch ein Medienlabor und eine Werkstatt stehen für die Ideen der Gäste bereit. Ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm begleitet all diese Aktivitäten und regt zum Austausch über die Zukunft an.

FUTURIUM LAB © David von Becker

FUTURIUM LAB © David von Becker

Inspirierende Gespräche im Forum
Im Forum schließlich kommen Wissenschaftler, Künstler, Visionäre, Macher und ganz einfach Neugierige zusammen, um inspirierende Debatten zu führen. Das kann eine aktive, mal stille, mal laute Beschäftigung mit der Zukunft sein. Das Programm bietet viele partizipative Formate, bei denen Besucher sich einbringen können. Es vermittelt Inhalte aus der Wissenschaft in greifbarer Form. Und dort, wo andere Formate an ihre Grenzen stoßen, ermöglicht die künstlerische Auseinandersetzung mit Zukunftsthemen neue Zugänge. Zuletzt geschah dies übrigens digital: Die Gesprächsreihe »#FuturiumForum: Einmal Ausnahmezustand und zurück?« kreist um die Frage, wie sich im Ausnahmezustand der Blick auf die Zukunft verändert. Denn die Corona-Pandemie und der Umgang mit ihr rütteln an vielem, was uns sonst als selbstverständlich schien. Die Digitalisierbarkeit des Lebens, Anerkennung für Heldinnen und Helden des Alltags sowie die gesellschaftliche Bedeutung von Kultur, Sport und Nachtleben – all dies und vieles mehr steht auf dem Prüfstand. Diese 30-minütigen Gespräche mit Menschen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Kreativszene sind auf der Webplattform des Futuriums abrufbar. Dort sind zudem unter den Hashtags #FuturiumAusstellung, #FuturiumForum, #FuturiumLab und #FuturiumSchule viele spannende Inhalte zu finden – zum Lesen, Hören, Sehen und Mitmachen.

Das Futurium, dessen Skywalk im übrigen auch spektakuläre Ausblicke auf den Berliner Stadthorizont von der Reichstagskuppel bis zum Fernsehturm und vom Bundeskanzleramt bis zum Charitégelände bietet, ist unbedingt einen Besuch wert.
Der Eintritt ist frei!

futurium.de