Vor 100 Jahren entstand in Paris mit dem Surrealismus die berühmteste künstlerische Bewegung des 20. Jahrhunderts. Sie war begründet in einer Umwertung aller Werte infolge des Ersten Weltkrieges und hat das 20. Jahrhundert geprägt wie keine andere Strömung. Anlässlich des 100. Jubiläums der Gründung des Surrealismus lädt die epochenübergreifende Ausstellung ein, sich der künstlerischen, poetischen und intellektuellen Facettenvielfalt der surrealistischen Kunst vor dem Hintergrund der deutschen Romantik zu nähern, um Analogien wie Besonderheiten zu erkennen.
Die Ausstellung versammelt über 180 Ikonen des Surrealismus und über 60 Kernwerke der deutschen Romantik, die miteinander präsentiert werden. Entsprechend dem multidisziplinären Ansatz beider Bewegungen werden Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Literatur, Filme, Fotografien und Objekte gezeigt. Die Gegenüberstellung von Surrealismus und deutscher Romantik ist dabei im Herzen der Hamburger Sammlung angelegt: Max Ernst bezieht sich nach seinem ersten Besuch der Kunsthalle anlässlich der Entgegennahme des Lichtwark-Preises 1964 in Ein schöner Morgen (Un beau matin) (1965) direkt auf Runges hier gesehenes Schlüsselwerk der deutschen Romantik, den Morgen (erste Fassung) (1808).

Toyen, Traum © Kunsthalle Praha / VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Das Projekt bildet einen einzigartigen Schwerpunkt innerhalb der europäischen Jahrhundertfeier des Surrealismus und entsteht in erstmaliger Partnerschaft mit dem Centre Pompidou (Paris).Hochkarätige, teils noch nie gezeigte Leihgaben kommen zudem aus nationalen und internationalen Privatsammlungen wie bedeutenden Museen aus Mexiko, den USA und ganz Europa,so u. a. Philadelphia Museum of Art; Sidney and Lois Eskenazi Museum of Art, Bloomington (USA); Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; Tate, London; Musée Cantini, Marseille; Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris; Kunsthalle Praha; Kunstmuseum Bern; Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz; Städel Museum, Frankfurt; Museum Ludwig, Köln; Pinakothek der Moderne, München u. v. a. sowie vielen, teils noch unbekannten europäischen Privatsammlungen.
13. Juni bis 12. Oktober 2025