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Wien wird als Welthauptstadt der Musik bezeichnet, oder um Ingeborg Bachmann zu zitieren: „Einige unserer Städte werden von anderen ausgezeichnet und Musikstädte genannt. Man muss sich darunter Städte vorstellen, in denen die viele dort erklungene Musik Architektur geworden ist…“
„Musik und Architektur“ umschreibt auch das Haus der Musik in der Wiener Innenstadt auf treffende Weise. Es ist kein Museum im klassischen Sinne, sondern eine Erlebniswelt, die überraschende Zugänge zur Musik und zu Klangwelten ebenso vermittelt wie die Geschichte und Tradition
der Wiener Musik mit ihren großen Meistern, ihren Dirigenten und Komponisten. Ein wichtiger Bestandteil davon ist das „Museum der Wiener Philharmoniker“, das die Geschichte und aktuelle Aktivitäten eines der berühmtesten Klangkörper der Welt erzählt.
Statt eines passiven Zugangs verbindet das einzigartige Museumskonzept, mit dem das Klangmuseum seit über 20 Jahren seines Bestehens zu einem der weltweit führenden Musik- Erlebnismuseen avancierte, Interaktion und spielerisches Erleben: Mit Klangexperimenten, interaktiven Musikinstallationen und multimedialer Wissensvermittlung werden die Museumsgäste eingeladen, die Welt der Klänge auf unterhaltsame und einnehmende Weise selbst zu entdecken und die eigene Kreativität zu entfalten.
Neben den Ausstellungsbereichen sind im Haus der Musik noch ein Museumsshop, ein überdachter Innenhof sowie der Veranstaltungssaal und das Dachgeschoss als mietbare Eventbereiche integriert.

SONOTOPIA: Eine Reise in die Welt der Klänge im Haus der Musik
Die gesamte zweite Etage im Haus der Musik, einem Museum der Wien Holding, präsentiert auf einzigartige Weise die Welt der Klänge. Von der Entstehung eines Klanges über die Ausbreitung hin zur Bearbeitung von Klängen.
Nach einem Relaunch anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Klangmuseums erstrahlt seit Jänner 2020 eine ganze Museumsetage im Haus der Musik voller neuer Stationen: SONOTOPIA. Neue Klangexperimente und ein gänzlich neues Klanglabor ermöglichen es BesucherInnen in noch nie gesehener Art und Weise, einen Klang zu formen und diesen spielerisch zu personalisieren. Hier entsteht ein visuell-akustisches, kollektives Gesamtkunstwerk, das garantiert staunen lässt.

SONOTOPIA © Hanna Pribitzer

SONOTOPIA © Hanna Pribitzer

Der ORIGIN-Raum
Start in der zweiten Etage ist der ORIGIN-Raum, atmosphärisch abgedunkelt, um den Fokus auf das Hören zu lenken, bewegt man sich durch eine Sound-Landschaft mit verschiedenen Klangquellen. Anschließend laden Science Walls und Experimentierstationen auf eine Reise in die Welt der Akustik und der Geräusche ein, um Themen wie beispielsweise Schall oder Hörbereiche zu erforschen.

Das INSTRUMENTARIUM
Im INSTRUMENTARIUM können Besucher selbst überdimensionale Musikinstrumente bestaunen oder bei Vermittlungsstationen Wissenswertes über Klangerzeuger erfahren. Originale Orgelpfeifen (Aeorophon), eine riesige Trommel (Membranophon), ein überdimensionales Saiteninstrument (Chordophon) und Xylophonplatten an der Decke (Idiophon) zeigen die Funktionsweise verschiedener Instrumente.

SONOTOPIA UNIVERSE & LAB
Weiter geht es in das SONOTOPIA UNIVERSE & LAB. Ein einzigartiges Klang-Universum füllt den gesamten Raum. Die Wesen und Formen, die sich hier bewegen, werden Clong genannt. Diese einzigartigen klanglichen Gestalten harmonieren visuell und akustisch miteinander, und werden von allen BesucherInnen anhand neuester Virtual Reality Techniken erschaffen. Im direkt angrenzenden VR SONOTOPIA LAB erstellen und formen die BesucherInnen ihr eigenes, unverkennbares Klangwesen ganz nach ihrer Vorstellung und erwecken es anschließend visuell und akustisch zum Leben.

Das Zookonzert
Allen jungen Gästen bietet das Haus der Musik in der zweiten Etage ein Konzert der besonderen Art an. Das auf Marko Simsas Kinderbuch basierende „Zookonzert” ist speziell für Kinder geschaffen und nimmt diese mit auf eine interaktive und musikalische Abenteuerreise. Es wartet ein spannendes Mitmach-Märchen für neugierige EntdeckerInnen.

Kabinettausstellung: Vom Erhabenen zum Abscheulichen
Musik zu betreiben, sei es produzierend oder konsumierend, ist eine Möglichkeit, sich mit Musik zu beschäftigen. Eine andere ist die geschichtliche Auseinandersetzung mit Musik bzw. mit deren Ersteller*innen und Interpret*innen. Musikphilosophie hingegen ist von völlig anderem Stoffe: Ihr geht es um das gedankliche Durchdringen dessen, was Musik ist und wie sie es vermag, jene Wirkung zu erzeugen, die wir erleben, wenn wir uns von Musik ergriffen, aufgerüttelt, benebelt, verführt, abgeschreckt oder auch angewidert und abgestoßen fühlen.

Kabinettausstellung © Eva Kelety

Kabinettausstellung © Eva Kelety

Philosophieren ist, einer gängigen Wendung nach, das permanente gedankliche Umbauen des Seienden. Musik ist Teil des Seienden. Insofern verwundert es wenig, dass bei diesem permanenten Umbau vielzählige und verschiedenste Bauwerke entstanden sind, die mehr oder weniger treffsicher bzw. mehr oder weniger beständig erfassen, was Musik und die ihr innewohnende Wirkmacht ist. Diese Ausstellung soll dem*der Besucher*in einen Eindruck vermitteln, wie buntscheckig und bewundernswert aber auch verwunderlich und mitunter verstörend, diese gedanklichen Bauwerke sind.
Bis 31. Jänner 2023