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Das Hus-Haus ist seit über 200 Jahren in Konstanz Zentrum der Verehrung des tschechischen Gelehrten und Reformators Johannes Hus.

Aufgrund der Kritik der damaligen Kirchenverhältnisse musste Johannes Hus seine Lehre vor dem Konstanzer Konzil verteidigen, wurde jedoch als Ketzer am 6. Juli 1415 zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Das Fachwerkhaus am Schnetztor, in dem sich das Hus-Museum befindet, war der Überlieferung nach die Herberge von Johannes Hus vor seiner Verhaftung im November 1414.
Das Hus-Haus beherbergt seit 1980 die Dauerausstellung über Jan Hus. Die Hus-Gedenkstätte trägt aber nicht nur zur Bildung, sondern auch zur Verständigung zwischen den Menschen bei. Im Hus-Haus befindet sich seit 2007 die Geschäftsstelle der Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition. Von hier aus fördern die 18 deutschen und tschechischen Mitgliedsstädte lebendige Begegnungen von Bürgerinnen und Bürgern beider Nationen, vor dem Hintergrund der hussitischen Gedankenwelt und Bewegung.

600 Jahre / Husitský Tábor – 600 let
Die tschechische Stadt Tábor, Partnerstadt der Stadt Konstanz, feiert in diesem Jahr ihr 600-jähriges Gründungsjubiläum. Die im Jahr 1420 gegründete südböhmische Stadt, benannt nach dem biblischen Berg Tábor in Galiläa, der Überlieferung nach Ort der Verklärung von Jesu Christi, war eine Hochburg der nach Jan Hus benannten hussitischen Bewegung. In Tábor wurde das hussitische Ideal einer klassenlosen Gesellschaft verwirklicht und gelebt. Doch welche historischen Begebenheiten und Motive führten zu der Gründung Tábors als husstitische Festung?
Die Sonderausstellung im Konstanzer Hus-Haus zeigt eindrücklich die Voraussetzungen und Ideen, die der Gründung Tábors zugrunde liegen und welchen Anteil die Stadt am Verlauf der hussitischen Revolution hatte. Tábor kann heute auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. War sie im ausgehenden Mittelalter noch eine revolutionäre Hochburg, entwickelte sie sich in der beginnenden Neuzeit zu einer wohlhabenden Handels- und Handwerkerstadt und ist seit Beginn des 19. Jahrhundert ein Zentrum der nationalen Wiedergeburt der Tschechen. Die zweisprachige, im Hussitenmuseum in Tábor gestaltete Sonderausstellung, wird im Hus-Haus voraussichtlich ab dem 16. Juni bis Oktober 2020 zu sehen sein.
23. Juni bis 1. November 2020

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