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Bereits in frühen Kindertagen erhielt Dvořák Geigenunterricht, und jahrelang verdiente sich der junge, vielversprechende Musiker seinen Lebensunterhalt als Bratschist im Prager Interimstheater. Doch bald einmal überwog das Komponieren, und so lag es nachgerade auf der Hand, dass Dvořáks Musikverleger um ein Violinkonzert bat: „recht originell, kantilenenreich und für gute Geiger”. Genau das macht den unwiderstehlichen Reiz von Dvořáks einzigem Violinkonzert aus. Eine eminent emotionsgeladene Partitur, in der sich volkstümlich liedhafte Tanzweisen effektvoll mit feinen Anklängen an Brahms mischen, was Dvořák schliesslich die schmeichelhafte Bezeichnung des „böhmischen Brahms” eintrug. Allerdings muss man das auch spielen können.

Kein Zweifel, bei María Dueñas, dem jungen Geigenwunder aus Spanien, liegt das Dvořák Konzert in besten Händen. Spätestens seit sie im vergangenen Jahr den Ersten Preis samt Publikumspreis beim Menuhin Wettbewerb gewonnen hat, ist die spanische Geigerin weltweit als Solistin und Kammermusikerin gefragt. Und nicht nur das Geigenspiel beherrscht sie auf geradezu mirakulöse Weise. Auch komponieren kann sie, und während des Lockdowns drehte sie sogar einen Kurzfilm. Ein Multitalent – und eine unbeirrbare Optimistin: „Ich bin überzeugt, dass Musik eine grosse Macht hat und die Welt verbessern kann.”
19. Oktober 2022

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