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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Techniken der photographischen Kunstreproduktion perfektioniert, und die Photographie nach Gemälden entwickelte sich als neuer Erwerbszweig. In diesem Kontext weckte auch die kaiserliche Gemäldesammlung international Interesse. Die anstehende Übersiedlung der Sammlung vom Schloss Belvedere in das neuerrichtete Museum am Ring wurde als Gelegenheit ergriffen, erstmals die Gemälde Alter Meister systematisch photographieren zu lassen. Die Schwierigkeit bestand darin, die Farbigkeit der Bilder in Schwarz-Weiß-Aufnahmen wiederzugeben.

"Die Jäger im Schnee" aus der Ausstellung "Ansichtssache #26" © Kunsthistorisches Museum Wien

„Die Jäger im Schnee” aus der Ausstellung Ansichtssache #26″© Kunsthistorisches Museum Wien

Im Jahr 1888 erhielt der Hof-Photograph Josef Löwy den Zuschlag, um diese Aufgabe auszuführen. Im Garten-Parterre des k. k. Belvederes errichtete er ein provisorisches Freiluftatelier. Mithilfe einer je nach Sonneneinstrahlung ausrichtbaren photographischen Drehscheibe konnte Löwy hunderte von Gemälden im Freien – erstmals unter natürlichem Licht – aufnehmen. Die damals von der Fachpresse hochgelobten Ergebnisse zeugen auch heute noch von der sorgfältigen Arbeitsweise des Photographen und seinem Drang nach der idealen Reproduktion.
Die Ausstellung zeigt Gemälde, Glasnegative, Originalabzüge sowie technische Zeichnungen Löwys und erläutert die von ihm verwendeten fortschrittlichen technischen Verfahren der Reproduktionsphotographie.
bis 1. Mai 2023

www.khm.at