Die Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum beleuchtet in Zusammenarbeit mit der Abteilung Archäologie im Amt für Kultur mittelalterliche Lebenswelten. In den Ausstellungen Mittelalter am Bodensee – Handel zwischen Alpen und Rheinfall und STADT LAND BURG erzählen rund 150 faszinierende Fundstücke aus der Zeit um 1000 bis 1500 aus vier Ländern vom Handwerk und vom Handel, von mittelalterlichen Städten und Burgen.

Florentiner, Vaduz © Archäologie, Amt für Kultur FL

Florentiner, Vaduz © Archäologie, Amt für Kultur FL

Wanderausstellung Mittelalter am Bodensee. Handel zwischen Alpen und Rheinfall
Das 12. Jahrhundert war geprägt von starkem Bevölkerungswachstum, dem Ausbau ländlicher Siedlungen, der Erschließung neuer Siedlungsräume in höheren Lagen und der Gründung neuer Städte und Burgen. Dennoch wohnte nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in diesen repräsentativen Bauten. Schätzungen zufolge lebten im Mittelalter 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Siedlungen. Auch im heutigen Liechtenstein war die mittelalterliche Lebenswelt von einer naturnahen Agrarwirtschaft geprägt.

Engelfigur aus Keramik, Burg Gutenberg © Archäologie, Amt für Kultur FL

Engelfigur aus Keramik, Burg Gutenberg © Archäologie, Amt für Kultur FL

Im Mittelalter entwickelte sich die Region zwischen Alpen und Bodensee zu einem eng verflochtenen und bedeutenden Wirtschafts-, Transit-und Handelsraum. Städte rund um den Bodensee schlossen sich zu Bünden zusammen, führten teilweise ein einheitliches Währungssystem ein und bildeten Drehscheiben für den regionalen und internationalen Handel. Textilien wurden bis auf die Krim, nach Nordafrika und ins östliche Mittelmeer gehandelt. Regional spezialisierten sich die Menschen im Rheintal auf den Weinanbau, und im Sankt Galler Fürstenland und im Thurgau war der Getreidebau weit verbreitet. Der Transport von Waren und Rohstoffen erfolgte über die Landstraßen, auf Flüssen und über Seen. Das heutige Land Liechtenstein liegt an einer bedeutenden Nord-Süd-Verbindung. Der Weg führt von Süddeutschland durch das Rheintal und über die Alpen nach Norditalien. Ein Dutzend archäologischer Institutionen und Museen aus vier Ländern entlang dieses „Handelswegs“ haben sich zusammengetan und erzählen anhand von rund 150 ausgewählten Fundstücken vom regen Handel, der beeindruckenden Handwerkskunst und der mittelalterlichen Lebenswelt zwischen Alpen und Rheinfall.
bis 14. April 2024

Ausstellung Mittelalter am Bodensee. Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall © Liechtensteinisches Landesmuseum

Ausstellung Mittelalter am Bodensee. Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall © Liechtensteinisches Landesmuseum

Begleitausstellung: STADT LAND BURG
Weite Teile Europas erlebten in der Zeit vom 11. bis zum 14. Jahrhundert einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, der ein deutliches Bevölkerungswachstum mit sich brachte. Neue Lebensräume in Höhenlagen wurden erschlossen, Produktions-und Anbaumethoden verbessert, bestehende ländliche Siedlungen ausgebaut, neue Städte gegründet und Burgen errichtet. Auch Liechtenstein ist reich an Burgen. Ihre Anfänge gehen bis in die Zeit der Hochblüte des Burgenbaus im 12. und 13. Jahrhundert zurück. Welche Rolle kam den mittelalterlichen Burgen in der damals ländlich geprägten Region zu? Wie gestaltete sich das Leben auf den Ansitzen? Wie gehen wir heute und in Zukunft mit dem einzigartigen Kulturgut um? Diesen und anderen Fragen wird in die-ser Begleitausstellung nachgegangen. Wir laden Sie auf eine mittelalterliche Entdeckungsreise durch die Burgenlandschaft Liechtensteins ein.
bis 14. April 2024

Escape Room
Dunkle Geheimnisse und eine spannende Mission im Wettlauf gegen die Zeit – der Escape Room lässt tief in die Vergangenheit eintauchen. Im Mittelpunkt stehen das Archiv und drei auf mittelalterlichen Schriftquellen aus dem Bodenseeraum basierende Rätsel rund um eine Hebamme, einen Scherer und einen Salzdieb…

www.landesmuseum.li