Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Das Museum ist ein Forum für wichtige künstlerische und gesellschaftliche Debatten, gleichermaßen der Kunst und dem Publikum verpflichtet. Es hinterfragt aktuelle Entwicklungen und eröffnet neue Perspektiven. Dynamik und Wandel sind Programm.

In wechselnden Ausstellungen werden elemen­tare Themen unserer Zeit reflektiert. Die Metapher des idealen Museums ist dabei Leitgedanke. International und national bekannte Künstlerinnen und Künstler sind hier zu Gast. Aus den reichen Sammlungsbeständen von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts ist stets eine Auswahl der Klassischen Moderne zu sehen. Vertreten sind prominente Künstlerinnen und Künstler wie Otto Dix, Karl Hofer, August Macke und Paula Modersohn-Becker.

Dauerausstellung in Bewegung
Aus der Sammlung sind bedeutende Werke der Klassischen Moderne im Erdgeschoss zu sehen. Gemälde und Skulpturen des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der 1930er bis 50er Jahre treten in einen spannenden Dialog. Halbjährlich wechselnde Präsentationen holen immer wieder andere Arbeiten aus dem großen Fundus ans Licht.

Julius Bissier
Ein Herzstück der Sammlung sind die Werke von Julius Bissier. Er wurde 1893 in Freiburg geboren und lebte hier bis 1939. Nach jahrzehntelanger beständiger Arbeit, mitunter sogar in Isolation, wurde er erst mit 65 Jahren international bekannt. Mit seinen Tuschen und Miniaturen in Eiöltempera erlangte Bissier internationale Anerkennung. Eine Einzelausstellung, die Werner Schmalenbach 1958 in der Hannoveraner Kestner-Gesellschaft einrichtete, brachte den durchschlagenden Erfolg. Teilnahmen an der documenta und den Biennalen von Venedig und Sao Paolo folgten.

Der Beginn der Moderne: Expressionismus
Der Expressionismus feiert Anfang des 20. Jahrhunderts die emotionale Wirkung der Farbe und ihre Loslösung vom Gegenstand. Exzellente Werke, zum Beispiel von August Macke oder Erich Heckel, führen dies eindrücklich vor Augen. Gemälde von Paula Modersohn-Becker oder Lyonel Feininger stehen für den Beginn der Moderne. Ein Hauptwerk der Sammlung ist das „Bildnis Max John“ von Otto Dix, ein Meisterwerk seiner Porträtkunst. Auch der prominente Deutsch-Schweizer Hermann Scherer ist mit Skulptur und Malerei vertreten.

Neue Sachlichkeit und die zwanziger Jahre
Klare, strenge Linien und fast fotografisch genau gemalte Gegenstände kennzeichnen die Neue Sachlichkeit. Sie prägt die Kunst der 1920er Jahre. Das Museum zeigt insbesondere Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Umfeld der Kunstakademie Karlsruhe, einem der Zentren der Stilrichtung. Zu den Höhepunkten gehören Arbeiten von Georg Scholz, Karl Hubbuch, Wilhelm Schnarrenberger, Rudolf Dischinger und Hanna Nagel. Neben den Gemälden finden sich Plastiken, u.a. von Ernst Barlach und Rudolf Belling.

Die Kunst der dreißiger bis fünfziger Jahre
Der Beginn des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren veränderte das Leben in Deutschland einschneidend. Berufs- und Ausstellungsverbote trieben etliche Künstlerinnen und Künstler in die innere Emigration oder den Widerstand. Otto Dix ging von Berlin nach Hemmenhofen am Bodensee, wo er hauptsächlich Landschaften und religiöse Szenen malte. „Sommertag“ und „Christopherus“ sind herausragende Werke dieser Schaffensphase. Parallel entstanden melancholische, nach innen gekehrte Menschendarstellungen von Karl Hofer. Aus der Zeit nach dem Krieg stammen Landschaften von Hans Purrmann und eine Freiburg Ansicht von Oskar Kokoschka, die damals eine lebhafte Diskussion über Abstraktion und Moderne hervorrief.

www.freiburg.de/museen