treger saint silvestre: the art brut collection.!
das centro de arte oliva in gugging
In Kooperation mit dem Centro de Arte Oliva zeigt das museum gugging rund 150 Werke von mehr als 80 Künstler und Künstlerinnen aus der renommierten portugiesischen Treger/Saint Silvestre Collection.
Die Privatsammlung von António Saint Silvestre und Richard Treger ist eine der umfangreichsten Privatsammlungen zur internationalen Art Brut. Die Präsentation im museum gugging wird erstmals in Österreich einen repräsentativen Einblick in die beeindruckende Vielfalt dieser herausragenden Sammlung geben. Klassische Positionen wie Aloïse Corbaz, Henry Darger und Adolf Wölfli sind ebenso vertreten, wie jüngere, so z.B. Kostia Botkine, Misleidys Castillo Pedroso oder Sébastian Ferreira. Auch die Künstler aus Gugging gehören zur Treger/Saint Silvestre Collection und so werden u.a. Werke von Laila Bachtiar und Philipp Schöpke zu sehen sein.
Neben der hohen Qualität der gesammelten Arbeiten, sticht die Treger/Saint Silvestre Collection durch die globale Ausrichtung ihres Sammlungsansatzes hervor. Johann Feilacher, Kurator der Ausstellung, freut sich somit dem Publikum internationale Positionen der Art Brut u.a. aus Paraguay, Brasilien, Kuba, Uruguay, Elfenbeinküste, Senegal, Iran, Indien zu in Maria Gugging zeigen die in diesem Umfang für das Publikum sonst nur schwer zugänglich ist.
So international wie die Sammlung ist, spiegelt sie den Charakter der Sammler wider: Der Pianist Richard Treger aus Zimbabwe trifft den Selftaught-Artist António Saint Silvestre aus Mozambique in Paris und sie beschließen, gemeinsam eine Galerie in dieser Stadt zu eröffnen. Als das gemeinsame Sammeln von Kunst überhandnimmt, verkaufen sie die Galerie und widmen sich seit 2010 nur mehr der Sammlung, die seit 2014 im
Centro de Arte Oliva in Portugal beheimatet ist.
7. April bis 11. September 2022
Dauerausstellung: gugging.! classic & contemporary
Gugginger Kunst aus fünf Jahrzehnten umfasst die neue Dauerausstellung im museum gugging: von Josef Bachlers (1914–1979) ikonischen Zeichnungen bis hin zu aktuellen Werken jüngerer Künstler, wie den neuen farbkräftigen Kompositionen von Jürgen Tauscher (*1974).
gugging.! classic & contemporary reizt die gesamte Bandbreite an kreativer Produktion aus: Rudolf Horacek (1915–1986) und Oswald Tschirtner (1920–2007) ergänzen den klassischen Meister aus Gugging, August Walla (1936–2001), der unter anderem seinen „Schlammteich.!“ offeriert. Die großen Kühe von Franz Kamlander (1920–1999) treten den Plasmodien von Franz Kernbeis (1935–2019) gegenüber, während Johann Hauser (1926–1996) seine eindrucksvollen Frauenbildnisse und Karoline Rosskopf (1911 – unbekannt) ihre androgynen Menschenbilder präsentieren. Ein ganzer Raum ist Arnold Schmidt (*1959) gewidmet – die Erstpräsentation von aktuellen Papierarbeiten wird von einer monumentalen, sechs Meter langen Malerei auf Leinwand ergänzt. Eine Premiere für das museum gugging sind auch die Überzeichnungen von Leopold Strobl (*1960), einem Künstler, der auch international zu den großen Entdeckungen zählt und dessen Werke bereits vom Museum of Modern Art gesammelt werden.
gugging.! classic & contemporary bietet eine spannende Gegenüberstellung von klassischer und gegenwärtiger Kunst aus Gugging und zeigt einmal mehr ihre klare Referenzstellung innerhalb der Art Brut auf.
Künstler und Künstlerinnen:
Josef Bachler, Laila Bachtiar, Anton Dobay, Leonhard Fink, Johann Fischer, Johann Garber, Johann Hauser, Ernst Herbeck, Helmut Hladisch, Rudolf Horacek, Franz Kamlander, Franz Kernbeis, Fritz Koller, Johann Korec, Heinrich Reisenbauer, Karoline Rosskopf, Arnold Schmidt, Philipp Schöpke, Günther Schützenhöfer, Leopold Strobl, Jürgen Tauscher, Oswald Tschirtner, Karl Vondal, August Walla
Bis 1. April 2024