Das achte Projekt der Ausstellungsreihe HIER UND JETZT im Museum Ludwig unternimmt einen antikolonialen Streifzug durch die ständige Sammlung. Zusammen mit den Künstlern Daniela Ortiz (*1985 in Peru), Paula Baeza Pailamilla (*1988 in Chile), Pavel Aguilar (*1989 in Honduras) und Paloma Ayala (*1980 in Mexiko) schauen wir mit kritisch-neugierigem Blick auf künstlerische Positionen aus Lateinamerika.
Daniela Ortiz engagiert sich in ihrer Kunst für einen antirassistischen und antikolonialen Diskurs. In ihrer Malerei zeigt sie eine eigene Perspektive auf Max Ernsts Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: André Breton, Paul Eluard und dem Künstler (1921). Paula Baeza Pailamilla ist Mapuche-Künstlerin und beschäftigt sich unter anderem mit kulturellen Praktiken ihrer indigenen Vorfahren. Ihr Interesse gilt kollektiven Aktionen, die den eigenen Körper politisch, sozial und historisch verorten. Für die Ausstellung wird Baeza Pailamilla eine Performance und Videoinstallation entwickeln, die sich mit Schokoladenproduktion beschäftigt.
Ausgangspunkt der Museumsgründung 1976 war die Schenkung Peter und Irene Ludwigs, deren Vermögen sich in erster Linie der multinationalen Produktion und dem Vertrieb von Schokolade verdankte. Innerhalb der ständigen Sammlung des Museums wird der Soundkünstler Pavel Aguilar mit Klangskulpturen und Installationen intervenieren. Die Künstlerin Paloma Ayala wird für die Besucher Tonfiguren zum Anfassen herstellen, die während der Ausstellungslaufzeit fortlaufend erweitert und verändert werden. Darüber hinaus soll in einem eigens konzipierten Rahmenprogramm ein Dialog mit den Besucher*innen entstehen, was antikoloniale Eingriffe bedeuten könnten.
8. Oktober 2022 bis 5. Februar 2023