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Die spektakuläre Ausstellung feiert und hinterfragt die Geschichte des ikonischen Kleidungsstücks, das untrennbar mit dem Bild Japans verbunden ist. Der Kimono, in Japan als Symbol für das nationale und kulturelle Selbstverständnis verehrt und gepflegt, übt auf Menschen in der ganzen Welt seit Jahrhunderten eine besondere Faszination aus. Die Tatsache, dass der Schnitt sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat, führten dazu, dass der Kimono oft als ein einfaches, zeitloses Kleidungsstück angesehen wird. Er gilt als «traditionell japanisch», während „Modernität” und damit „Mode” Phänomene sind, die dem Westen vorbehalten zu sein scheinen.
„KIMONO – Kyoto to Catwalk” präsentiert den Kimono nicht als statisch und unveränderlich, sondern als ein äusserst dynamisches und modisches Kleidungsstück.

KIMONO Times, Akira Times, 2017 © Akira Times

KIMONO Times, Akira Times, 2017 © Akira Times

Über 100 prachtvolle Kimonos, Malereien und Holzschnitte aus dem 18. bis 20. Jahrhundert wie auch extravagante Kreationen zeitgenössischer Modedesigner zeigen die künstlerische und ästhetische Bedeutung dieses Kleidungsstücks in historischen und zeitgenössischen Kontexten auf und veranschaulichen, wie der Kimono sowohl in Japan als auch im Westen seit dem 17. Jahrhundert die Mode beeinflusst hat. Die Ausstellung ist eine Übernahme vom Victoria and Albert Museum in London und die einzige Station im gesamten deutschsprachigen Raum.
8. September 2023 bis 7. Januar 2024

Zwei Gelehrte am Fluss, aus einem Album mit Landschaften, Qian Du (1763–1844), China, Qing-Dynastie, datiert 1841, Tusche und Farben auf Papier, RCH 1177b, Geschenk Charles A. Drenowatz, Museum Rietberg

Zwei Gelehrte am Fluss, aus einem Album mit Landschaften, Qian Du (1763–1844), China, Qing-Dynastie, datiert 1841, Tusche und Farben auf Papier, RCH 1177b, Geschenk Charles A. Drenowatz, Museum Rietberg

Poesie im Pinselstrich
Malerei und Dichtung in der Kunst Chinas
Das Zusammenspiel von Malerei und Dichtkunst ist ein charakteristisches Element der chinesischen Landschaftsmalerei. Schon im 11. Jahrhundert sprachen die Künstler von Gedichten als Gemälden ohne Formen und von Malerei als Poesie ohne Worte.
Die poetischen Zeilen auf den Malereien führen über das Bild hinaus. Sie bereichern das Seherlebnis durch weitere Sinneserfahrungen wie beispielsweise das Rauschen des Wassers oder das Flüstern des Windes, die Kälte des Herbstes oder das sanfte Licht des Mondscheins. Zudem können sie persönliche Gefühle oder versteckte politische Anspielungen vermitteln.
Mit der Zeit war die Poesie auf den Malereien nicht mehr wegzudenken. Dichtung, Schriftkunst und Malerei in einem Werk zu vereinen, galt als Ideal der Gelehrtenkünstler.
25. Mai bis 10. September 2023

www.rietberg.ch