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Schon 1896 filmte François-Henri Lavanchy-Clarke (1848-1922) die Schweiz, um sie im vielleicht ersten Kino der Welt vorzuführen: In seinem extravaganten Pavillon an der Genfer Landesausstellung. Dieser erfinderische Medienpionier ist zugleich der erste Schweizer Farbfotograf, aber auch ein dreister Werber, umtriebiger Seifenindustrieller und Reformer des internationalen Blindenwesens. Die Ausstellung bringt seine Filme und Fotografien zurück ans Licht und entdeckt den Waadtländer Weltbürger auch als Konstrukteur von Automaten.

Wir sind im Jahr 1896. Veränderung liegt in der Luft. Am Horizont des Fin de siècle dämmert die Moderne. Epochale Entdeckungen, Erfindungen und Kunstströmungen schaffen neue Realitäten, entlarven die ‚Belle Epoque‘ aber als nur ‚Vergoldetes Zeitalter‘. Und mittendrin auf dieser Schwelle steht der berühmte ‚Cinématographe‘ der Brüder Lumière, der binnen Jahresfrist von Lyon aus den ganzen Globus erobert.
Doch ganz am Anfang dieses Siegeszugs des Films stehen nicht nur Edison und die Lumière, sondern auch eine unglaublich schillernde Schweizer Gestalt, der am meisten verkannte Pionier der neueren Mediengeschichte unseres Landes. Es ist dies der Selfmade-Mann François-Henri Lavanchy-Clarke, der anlässlich der zweiten Schweizer Landesausstellung von Genf 1896 die Schweiz in sein Kino brachte, das er dort in seinem Pavillon betrieb. Dieser Auftritt an der Landesausstellung steht auch im Zentrum der Ausstellung.
19. Oktober 2022 bis 29. Januar 2023

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