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Peter Eötvös’ Kammeroper „Der goldene Drache”, die auf dem gleichnamigen Drama von Roland Schimmelpfennig basiert, erzählt von den Schattenseiten der Globalisierung und des Kapitalismus, von einem Zyklus menschlicher Ausbeutung. 

In der winzigen Küche des Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurants „Der goldene Drache” arbeiten „fünf Asiaten”. Unter ihnen ein Chinese, der von seiner Familie nach Westeuropa geschickt wurde, um seine Schwester zu suchen. Er leidet an quälenden Zahnschmerzen. Ein Zahnarztbesuch kommt aber nicht in Frage: Der Chinese hat keine (gültigen) Papiere. Zeitgleich wird seine Schwester, die ebenfalls illegal eingereist ist, im selben Haus von einer Ameise aufgenommen, ohne dass er es weiß. Die Geschichte des Geschwisterpaares (so nah und doch so fern von einander) bildet die Klammer für mehrere kleine Erzählungen von jener Menschenverachtung, mit denen gesellschaftlichen Minderheiten begegnet wird.

Der ungarische Komponist Peter Eötvös © picture alliance / dpa / Foto: Boris Roessler

Der ungarische Komponist Peter Eötvös © picture alliance / dpa / Foto: Boris Roessler

Zu welchen Opfern ist der Mensch bereit, um den prekären Lebensbedingungen der eigenen Heimat zu entkommen – in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen für sich und für seine Familie? Was bedeutet es, als nicht dokumentierter, als „illegaler” Mensch in einem fremden Land zu leben? Peter Eötvöss Kammeroper erzählt vom Tod eines jungen Chinesen im Westen und zeigt das ganze Elend prekärer Lebensverhältnisse von Migranten.
Premiere 21. Januar 2023
weitere Aufführungen: 28. Januar, 25. Februar, 24. März sowie am 2. und 22. April 2023

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