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Das Kieler Opernhaus bietet über 800 Zuschauern Platz und ist für sein breit gefächertes Programm von der Barockoper über Kanonwerke des Musiktheaters, Musicals und Operetten sowie für die Ballettaufführungen der eigenen Kompanie beliebt. Nebenspielorte wie die Foyers oder das Klaiber-Studio werden für experimentellere Musiktheaterproduktionen als auch für Kammerkonzerte gerne genutzt.

„Ich glaube, dass der Mensch das Spiel eines ungerechten Schicksals ist … Der Tod ist das Nichts, und der Himmel ein altes Märchen.” Zu jenem ungerechten Schicksal schwingt sich Jago auf, von Neid und Missgunst zerfressen aufgrund einer beruflichen Zurücksetzung. Zum Spielball in seinen Händen wird sein Vorgesetzter Otello, den als glücklich verheirateten Siegesheld der Republik Venedig nur der „Makel” quält, kein gebürtiger Venezianer zu sein, was ihn zum Außenseiter macht. Die maßlose Eifersucht, die Jago in Otello wecken kann, und die Otello seine unschuldige Frau Desdemona ermorden lässt, wächst aus den Zweifeln, die die Welt in ihn gepflanzt hat.
1887 an der Mailänder Scala uraufgeführt, ist Giuseppe Verdis „Otello” sicher eine der größten Überraschungen der Operngeschichte. Das völlig von den Zwängen der Konvention gelöste Reifewerk eines 74-jährigen, weltweit gefeierten Komponisten, der hier endlich bei seiner Idee, die Wahrheit des Ausdrucks durch musikalische Konstruktion zu finden, angekommen scheint und einen neuen Weg von Musikdramatik aufzeigt. Nach „Aida” setzt Benjamin Reiners mit „Otello” seine Auseinandersetzung mit Verdis Alterswerk fort. Für die Regie zeichnet die österreichische Regisseurin Alexandra Liedtke verantwortlich, die in Kiel zuletzt für ihre Inszenierung der monumentalen „Trojaner” von Hector Berlioz gefeiert wurde.
Premiere 30. April 2022
weitere Aufführungen: 7., 15. und 27. Mai 2022

www.theater-kiel.de