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Kulturellen Hochgenuss bietet das Festspielhaus, Europas zweitgrößtes Opern- und Konzerthaus. Bekannt für seine einzigartige Akustik bietet das Festspielhaus ganzjährig hochkarätige Veranstaltungen, mit internationalen Klassik-Topstars, die selbst in bekanntesten Werken Neues entdecken.

Bereits seit 2013 feiern das Festspielhaus und die Berliner Philharmoniker im Schwarzwald die Osterfestspiele. Die Idee, von Herbert von Karajan begründet, wurde von Sir Simon Rattle in Baden-Baden aufgegriffen und ist mittlerweile an Kirill Petrenko weitergegeben worden. Die Baden-Badener Osterfestspiele verfügen über ein weltweit beachtetes Alleinstellungsmerkmal: Die Berliner Philharmoniker verwandeln sich in ein Opernorchester, das szenische Vorstellungen aus dem Graben heraus musikalisch trägt. Darüber hinaus gestalten Mitglieder des Orchesters auch alle weiteren Festival-Programme.
Neu ab dieser Spielzeit: der „Baden-Badener Salon“. Hier wird ein Thema der Festspiele von hinzugeladenen Künsten beleuchtet. Neben der Musik kommen dabei auch die Literatur und die Philosophie zu Wort. Das Enzyklopädische, Übergreifende war der Festspielidee schon im 19. Jahrhundert eigen, als man immer neue Kanons entwarf und wieder hinterfragte. Eine gute Ausgangsbasis, wie wir finden – auch für die drängenden Fragen von heute.
Highlight des diesjährigen Festivals ist „Pique Dame” die Oper von Peter Tschaikowsky.
Die Karten in „Pique Dame“, der Wein in „Cavalleria Rusticana“, das Aphrodisiakum in „Tristan“: Rausch in der Moderne ist der böse Bruder der Freiheit. Für die Musiker und das Inszenierungsteam unserer „Pique Dame“ liegt hier der wahre Kern der Kunst Tschaikowskys. Er habe alles auf die falsche Karte gesetzt, sagt Hermann in „Pique Dame“ und meint: Er habe die Wahl gehabt und sei gescheitert. Antike Helden und adlige Grafen folgen ihrem vorgezeichneten Lebensweg. Dem Bürger jedoch nimmt weder Gott noch König seine Freiheit, nur er selbst verliert sie in Wahn und Sucht. Solch gefräßige Leidenschaften rückt die Regie in den Mittelpunkt ihrer Inszenierung, ganz auf den Spuren von Tschaikowskys Musik, die ihre eigenen Räusche produziert. Denn es ist die Kunst, die großen Rausch in guten Stil verwandelt. Und ihn so zivilisiert.
9. bis 18. April 2022

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