Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Die Kulturinitiative Gmünd zeigt bis 26. September 2021 eine repräsentative Auswahl an Lithografien, Radierungen und farbigen Linolschnitten von Pablo Picasso, desjenigen Künstlers, der die Kunst des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt hat. Die Ausstellung in Gmünd soll bewusst machen, welch künstlerischer Stellenwert den grafischen Arbeiten im Gesamtwerk des Künstlers zukommt.

In Zusammenarbeit mit zwei großen europäischen Picasso-Druckgrafiksammlungen, der deutschen Sammlung Boisserée in Köln und der Frederick Mulder Ltd. Printcollection in London, wird es möglich, PABLO PICASSO, den wohl berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, mit einer wunderbaren Auswahl an Lithografien, Aquatinta-Radierungen und Linolschnitten aus den vier letzten Schaffensjahrzehnten in Gmünd zu präsentieren!
In der Gmünder Ausstellung werden Werke von Picasso gezeigt, die normalerweise nur in großen Museen zu sehen sind und auch dort aufgrund ihrer empfindlichen Beschaffenheit in keiner Dauerausstellung präsentiert werden können. Der Sommer 2021 bringt also – gerade recht zum 30-Jahr-Jubiläum der Kulturinitiative und damit der Künstlerstadt Gmünd – die einzigartige Gelegenheit, sich in Gmünd ein eigenes Bild von der schöpferischen Vielseitigkeit dieses „Jahrhundertkünstlers“ zu machen.
Mit unglaublicher Experimentierfreude eignete sich Picasso die unterschiedlichsten druckgrafischen Techniken an und erprobte mit unkonventionellen Vorgehensweisen gänzlich neue Mischformen. Den Linolschnitt, mit dem er sich eineinhalb Jahrzehnte intensiv beschäftigte, führte er gar zu einem neuen, nie dagewesenen Höhepunkt: Was bis dahin als Kunsthandwerk und Volkskunst angesehen wurde, hob Picasso in den Rang höchster Kunst. Seine Linolschnitte wirken wie vollkommene Malerei und zählen zu den bedeutendsten Arbeiten des Künstlers. Als didaktisch besonders wertvolle Bereicherung werden in der Stadtturmgalerie ausgewählte Linolschnitte in progressiven Druckzuständen gezeigt, die den Entstehungsprozess der fertigen Arbeit nachvollziehbar machen.
Thematisch zeigt die Schau in Gmünd alles, was Picasso ausmacht: Ein Teil der Ausstellung ist ausgewählten Blättern aus der berühmten „Suite Vollard“ gewidmet, einer frühen Serie von 100 Radierungen, die Picasso – einem Tagebuch gleich – zwischen 1930 und 1937 geschaffen hat. Wie bei Picasso stets sein künstlerisches Werk aufs Engste mit seinem Privatleben verbunden war, hat er auch in der „Suite Vollard“ seine persönlichen Erfahrungen verarbeitet: den ewigen Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau, das Verhältnis von Künstler und Modell sowie mythologische Themen, die Picasso zeitlebens beschäftigt haben. Ein weiterer Schwerpunkt in der Gmünder Ausstellung ist Picasso und seinen Frauenporträts gewidmet. Jede seiner vielen Lebensabschnittspartnerinnen hat Picasso auch in zahlreichen Druckgrafiken festgehalten. Und dann natürlich der Stierkampf und der Stier als Symbol ungezügelter Kraft und Männlichkeit: In unzähligen Arbeiten taucht dieses kraftvolle Tier als quasi Alter Ego Picassos auf. In der Stadtturmgalerie ist zu diesem Sujet eine eindrucksvolle Auswahl an Radierungen und farbigen Linolschnitten zu sehen.
Picasso selbst hat einmal gesagt: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“. Möge diese befreiende Wirkung ganz besonders 2021 in der Künstlerstadt Gmünd spürbar sein!
1. Mai bis 26. September 2021

Blick in die Ausstellung „Picasso. Lithografien, Radierungen und Linolschnitte” © Willi Pleschberger

Blick in die Ausstellung „Picasso. Lithografien, Radierungen und Linolschnitte” © Willi Pleschberger

https://kuenstlerstadt-gmuend.at