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Im Schaezlerpalais befindet sich die Deutsche Barockgalerie, sowie die Sammlung der Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung, die Grafische Sammlung, der Rokokofestsaal von 1767 und die Staatsgalerie Alte Meister.

Der Schwerpunkt der Deutschen Barockgalerie liegt auf den Werken der in Augsburg tätigen Barockmaler, u. a. Johann Georg Bergmüller, Johann Evangelist Holzer oder Matthäus Günther. Zusammen mit Gemälden u. a. von Paulo Veronese, Giovanni Battista Tiepolo, Antonius van Dyck, Jacob Ruisdael und Lukas Cranach d. Ä. erhielt die Stadt Augsburg 1983 den gesamten Nachlass des in Augsburg geborenen Kunsthändlers Karl Haberstock (1878–1956) und seiner Ehefrau Magdalene (†1983).
Im Zentrum der Sammlung Staatsgalerie Alte Meister stehen Dürers Porträt von Jakob Fugger dem Reichen sowie die weltberühmte Bilderfolge der römischen Basiliken von Hans Holbein d. Ä. und Hans Burgkmair. Außerdem geben Tafeln von Christoph Amberger, Leonard Beck, Jörg Breu d. Ä., Lukas Cranach d. Ä., Hans Schäufelein und Bernard Strigel einen Überblick über die malerische Tradition Augsburgs.
Der Rokokofestsaal mit seiner prunkvollen Ausstattung im Stile des ausklingenden Rokoko ist das Glanzstück des Schaezlerpalais.
Darüber hinaus ist der Garten mittlerweile für jedermann zugänglich und für viele Augsburger und Touristen ein ganz besonderer Erholungsort geworden.
Seit dem Frühjahr 2013 hat das ehemalige Hühnerhaus des Schaezlerpalais neue Bewohner: Ein Bienenvolk mit im Sommer bis zu 60.000 Bienen ist in das obere Stockwerk eingezogen und produziert nun zur warmen Jahreszeit reichlich Honig.

Zaven Hanbeck – Wort – Schrift – Verwandlung
Die künstlerischen Arbeiten von Zaven Hanbeck (*1938 in Teheran, Iran) zeigen sowohl Motive aus Flora und Fauna, als auch seine stete Auseinandersetzung mit dem geschriebenen Wort. Dem Sohn einer Deutschen und eines Armeniers gelingt es zwei Kulturen in seinem Werk zu vereinen. Auf klare Weise kombiniert er traditionelle orientalische Ornamente mit der abendländischen Bilderwelt. Seine Beschäftigung mit der Schrift, von den 1980er Jahren bis heute, wird zum ersten Mal umfassend in der Ausstellung „Wort – Schrift – Verwandlung“ präsentiert. Die von Hanbeck als Wortmetamorphosen titulierten Arbeiten bilden einen thematischen Schwerpunkt.
bis 10. Oktober 2020

Norbert Schessl – Übergangslösung
Der in Gaulzhofen lebende Bildhauer verteilt schwarze Granitplatten auf dem Parkettboden des Saales. Ihre hochglänzende spiegelnde Oberfläche mischt sich dabei in die dem Saal zugrundeliegende Auflösung der Wandflächen ein. Oder anders gesagt: Der Bildhauer spielt mit den spiegelnden schwarzen Flächen, nutzt sie als neues Reflexionsmedium. Barocke Spiegelung versus moderner Nero Assoluto aus Italien, so die Bezeichnung des dunklen Granits.
Die 21 schwarzen Platten mit den Maßen 60 x 30 cm sind bei genauerer Betrachtung zudem mit Zeichnungen versehen, feinen filigranen Handzeichnungen, die Schessl mit dem Meißel in die glänzenden Oberflächen gleichsam „eingeritzt“ hat. Seine Platten sind somit ein Dazwischen: Sie liegen auf dem Boden, entmaterialisieren diesen und verweisen zugleich aufgrund ihrer Reflektion auf die Auflösungskraft des Lichtes. Dennoch sind sie auch steingewordene Grafiken, die die persönliche Handschrift Schessls dokumentieren. Interessanterweise sind auch die nicht sichtbaren Unterseiten der Platten mit Zeichnungen versehen, jeweils dasselbe Motiv nur spiegelverkehrt.
25. September 2020 bis 31. Januar 2021

www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de