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Tschechows Drei Schwestern und ihren Nächsten – und trotzdem geht am Ende des Stücks niemand. In der Zürcher Version Schwestern bleibt sogar nur ein einzelner Verbliebener alleine zurück. Regisseurin Leonie Böhm und Schauspieler Lukas Vögler entwerfen mit einer feinen Skizze, die das Ende des Stücks weiterdenkt, einen eindringlichen Monolog über das Aussteigen aus schalen Lebensentwürfen und die Kraft, die unter der eigenen Passivität schlummert. Sie suchen nach dem Moment, wenn eine Verwundung das innere Feuer schürt und zum Sprungbrett wird für eine neue Zukunft jenseits von fremden Rollenzuschreibungen und vorgeprägten Gefühlen, die wir uns manchmal umlegen wie Schnittmuster.
Schwestern ist im Frühjahrs-Lockdown 2021 entstanden und wurde nur ein einziges Mal als Onlinestream aufgeführt. Die Live-Kamera aus dem leeren Pfauen war dabei intime Zeugin des Gangs eines Schauspielers in die Einsamkeit. Doch wie verlässt man reale Menschen, Anwesende im Raum? Leonie Böhm und Lukas Vögler gehen in diesem Winter einen Schritt weiter und setzen sich mit ihren Fragen ohne digitalen Filter direkt dem Zürcher Publikum aus.
Premiere  21. Januar 2023

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