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Über mehr als 70 Hektar erstreckt sich im Osten Niederösterreichs das Areal von Schloss Hof. Das prächtige Ensemble bestehend aus dem zweistöckigen Schloss, dem Garten und dem Gutshof ist von besonderer kunst-und kulturhistorischer Bedeutung.

1725 erwarb Prinz Eugen von Savoyen ein vierflügeliges Kastell aus dem 17. Jahrhundert und ließ es um zwei Gebäudeflügel, die den entstandenen Ehrenhof umgeben, erweitern. Dreißig Jahre später, 1755, erwarb Maria Theresia den Landsitz. Tiefgreifende Veränderungen am Schloss wurden 1773-1775 vorgenommen: Das Gebäude wurde um ein Stockwerk erhöht und die Räume des ersten Stockes neu gestaltet.
Über das Treppenhaus gelangt man zu den Prunkräumen des ersten Stockes. Der Rundgang beginnt im Nordtrakt mit dem ehemaligen Wohnappartement des Prinzen Eugen, das für Kaiser Joseph II. umgestaltet wurde. Die Räume des Osttraktes, die den Blick auf den prachtvollen Garten freigeben, widmen sich ausführlich dem Leben und Wirken des kunstsinnigen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen. Über die barocke Kapelle und den klassizistischen Festsaal führt der Weg schließlich in die Gemächer Maria Theresias im Südtrakt.
Jeder Raum birgt faszinierende Besonderheiten und vermittelt das Lebensgefühl des 18. Jahrhunderts in lebhafter Weise.
Das heutige Kaiserappartement beherbergte ursprünglich die Privaträume des Prinzen Eugen. 1773-75 wurden die Zimmer in ihrem Aussehen und ihrer Funktion verändert. Vier Zimmer an der Ostseite des Schlosses widmen sich in einer Dauerpräsentation eingehend dem Leben und Wirken des Prinzen Eugen von Savoyen.Die zweigeschossige, kuppelüberwölbte Kapelle ist weitgehend in ihrem ursprünglichen Aussehen aus der Zeit Prinz Eugens erhalten geblieben. Es ist der einzige Raum im Schloss, der mit einem Deckenfresko ausgestattet ist.
Das Aussehen des Festsaales geht auf eine Neugestaltung in den 1770er Jahren zurück. Im Vergleich zur barocken Kapelle zeigt dieser Raum die formale Strenge des Klassizismus. Die Stuckdekorationen schuf Karl Martin Keller.
Das Paradeappartement des Prinzen Eugen wurde ab 1773 für Maria Theresia vollkommen umgestaltet. Ursprünglich waren in diesem Trakt Eugens Schlachtenbildersaal, ein Konversationszimmer und ein Paradeschlafzimmer eingerichtet. Als Witwenappartement Maria Theresias sind die Zimmer heute noch in eleganter Farbgebung weiß-grau gehalten. Die Sala terrena, ein im Erdgeschoss liegender Saal, bildet das Bindeglied zwischen der Architektur des Schlosses und der Natur des Gartens.

Das Gartenparadies
Der ursprünglich steile Hang zur Marchniederung gegen Osten bot Prinz Eugen ein ideales Gelände, um einen Garten nach französischem Vorbild errichten zu lassen. Innerhalb von wenigen Jahren wurde durch Johann Lucas von Hildebrandt und dem Garteningenieur Anton Zinner einer der bedeutendsten Gärten des deutschsprachigen Raums geschaffen. Die vertikal verlaufende Mittelachse mit ihren Brunnen teilt den Garten auf jeder Terrasse in zwei spiegelbildlich gestaltete Bereiche.
Ein wohl durchdachtes Skulpturenprogramm vom Bildhauer Johann Christoph Mader huldigt dem einstigen Schlossherrn Prinz Eugen. Die benötigte Wassermenge für die Brunnen und zur Bewässerung der Pflanzen wurde von Teichen aus dem 3 Kilometer entfernten Ort Groißenbrunn hergeleitet.
Im 19. und 20. Jahrhundert verfiel der Garten zusehends. Für die schrittweise Rekonstruktion der einzelnen Terrassenbereiche seit dem Jahr 2002 bilden die drei Ansichten von Schloss Hof, im Auftrag von Maria Theresia von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, um 1760 entstanden, eine der wichtigsten Quellen.
Endlich ist es soweit: Nach jahrelangen Forschungen und begleitenden archäologischen Grabungen wurde die siebte und mit knapp sechs Hektar größte Ebene des Gartens revitalisiert. Mit der Wiederherstellung der siebten Gartenterrasse und der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Rekonstruktion der Großen Kaskade ist der 15 Hektar große Barockgarten von Schloss Hof wieder vollständig erlebbar wie im 18. Jahrhundert!
Neben den historisch detailgetreu rekonstruierten Wegen und vertieften Rasenflächen (sog. Bowling Greens) gibt es ein neues Labyrinth und einen Irrgarten mit Aussichtsplattform. Auch bei der Pflanzenauswahl wurde auf historische Korrektheit großen Wert gelegt. Insgesamt wurden für die originalgetreue Rekonstruktion fast 400 Alleebäume und 300 Obstgehölze, 1000 Stück heimische Wildsträucher (die als Vogelnährgehölze dienen) sowie drei Kilometer Hecken aus Feldahorn gepflanzt.

Der Gutshof mit zwei interaktiven Rundgängen
Zwei abenteuerreiche Erlebnispfade machen den Gutshof von Schloss Hof seit Frühjahr 2016 besonders attraktiv!
Durch zwei interaktive Rundgänge wird der Gutshof für große und kleine Besucher/innen dramaturgisch erlebbar und besonders attraktiv. Thematisch gestaltete Spiel- und Interaktionsangebote sollen den Besuch zu einem spannenden Erlebnis mit nachhaltigem Erinnerungswert werden lassen.
Aus der Perspektive eines Stallburschen oder einer Magd besichtigen die großen und kleinen Besucher den Gutshof und haben dabei spielerische Aufgaben zu erfüllen. Den roten Faden für den jeweiligen Rundgang bildet eine Erzählung, durch die die Besucher spielerische Anreize sowie Informationen zum Leben und Arbeiten auf dem barocken Gutshof erhalten.
Die Stationen repräsentieren jeweils einen Beruf oder eine Tätigkeit, die zur Barockzeit auf dem Gutshof ausgeübt wurde. So stellen etwa Bäcker, Kurschmied, Falkner, Gärtner oder Jäger ihre Berufe vor. Alle Personen sind durch lebensgroße Figuren symbolisch dargestellt. Wer während des Rundgangs die notwendigen Hinweise sammelt, die oder den erwartet am Ende der Tour eine kleine Belohnung.
Echtes Handwerk kann an ausgewählten Tagen auch direkt vor Ort erlebt werden: In der Töpferei können fertige Produkte bewundert und zu bestimmten Gelegenheiten selbst angefertigt werden – ein besonderes Erlebnis für Kinder. In der atmosphärisch einmaligen Topfgärtnerei werden themenbezogene Garten-Workshops und Seminare aus dem Programm von Schloss Hof umgesetzt – Genießen Sie den Duft von Kräutern! Thematisch gestaltete Liege- und Sitzmöglichkeiten im Areal des Gutshofes erweitern das Erlebnis- und Genussangebot. Highlight des neuen Angebots ist auch ein eigener Kutschensimulator. Mit diesen erlebnisreichen Pfaden wird bei den Besucher/innen das Bewusstsein für den Gutshof stärker in das Bewusstsein gerückt und Neugierde für das besondere Angebot am Areal von Schloss Hof geweckt.
Neben den Prunkräumen in Schloss Hof ist ab 13. März 2021 wieder die Sisi-Sonderausstellung unter dem Titel „Sisi – Sohn Rudolf“ in Schloss Hof zu sehen.
13. März bis 26. Oktober 2021

www.schlosshof.at