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Das Bode-Museum auf der Museumsinsel beherbergt die Skulpturensammlung, das Museum für Byzantinische Kunst, über 100 Werke der Gemäldegalerie und einen Großteil der Münzsammlung.

Die Skulpturensammlung
Die Skulpturensammlung besitzt Bildwerke vom frühen Mittelalter bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert aus den deutschsprachigen Ländern, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien.
Einen Sammlungsschwerpunkt bildet die Italienabteilung. Hauptwerke mittelalterlicher Skulptur wie die Madonna des Presbyter Martinus und der Schmerzensmann von Giovanni Pisano leiten über zu Meisterwerken der Frührenaissance. Glasierte Terrakotten von Luca della Robbia, die Pazzi-Madonna von Donatello und die Bildnisbüsten von Desiderio da Settignano, Francesco Laurana und Mino da Fiesole sind Glanzpunkte der Sammlung.
Ein weiterer Akzent liegt auf der spätgotischen deutschen Skulptur mit Werken von Hans Multscher, Tilman Riemenschneider, Hans Brüggemann, Niclaus Gerhaert von Leyden und Hans Leinberger. Die deutsche Renaissance- und Barockplastik ist mit Statuetten aus Alabaster und Elfenbein vertreten. Herausragend sind die monumentalen Ritterheiligen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Darüber hinaus besitzt das Museum eindrucksvolle Beispiele baugebundener Plastik. Die Gröninger Empore ist ein Hauptwerk der deutschen Romanik. Skulpturen von Andreas Schlüter und die Gruppe von sechs Feldherrnstatuen, die für den ehemaligen Wilhelmplatz geschaffen wurde, stehen für Berliner Bildhauerkunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Rokoko und Frühklassizismus in Deutschland sind mit Arbeiten von Ignaz Günther, Joseph Anton Feuchtmayer, Edme Bouchardon, Pierre Puget und Jean Antoine Houdon vertreten.
In der Studiensammlung des neu eröffneten Bode-Museums sind zahlreiche italienische Bildwerke verschiedener Schulen, überwiegend aus der Zeit der Renaissance, zu sehen. Darunter befinden sich berühmte Stücke wie der Bronzekopf des Lodovico Gonzaga, das Kopffragment der „Prinzessin von Neapel“ und die Flora-Büste, deren kunsthistorische Einordnung umstritten bzw. korrigiert worden ist. Schwerpunkte sind die Madonnenreliefs aus Ton, Stuck und Cartapesta aus dem 15. Jahrhundert, in deren Zentrum eine der bedeutendsten Madonnenkompositionen von Jacopo Sansovino aus dem 16. Jahrhundert steht, sowie einige erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ausgestellte Fragmente erstrangiger Bildwerke.
Als besonderes Glanzlicht für zeitgenössisches bürgerliches Engagement ergänzt die „Kunstkammer Würth“ mit 30 Werken aus der Sammlung des Industriellen, Kunstsammlers und Mäzens Reinhold Würth für drei Jahre in idealer Weise die Sammlung des Museums. Neben einem Kabinettschrank aus dem 17. Jahrhundert besteht der Schwerpunkt der Kunstkammer vorwiegend aus Kleinbildwerken in Elfenbein des 17. und 18. Jahrhunderts von Künstlern wie Leonhard Kern, Zacharias Hegewald, Joachim Henne, Adam Lenckhardt, Paul Egell oder Christoph Daniel Schenck. Des Weiteren finden sich in der Präsentation ein kostbarer Bernsteinaltar des 17. Jahrhunderts, eine von Paulus Ättinger teilvergoldete Silberarbeit, die eine Diana auf einem Hirsch zeigt, sowie gedrechselte Elfenbeinwerke.

Die Sammlung des Museum für Byzantinische Kunst
Das Museum für Byzantinische Kunst besitzt eine erstrangige, in Deutschland unvergleichbare Sammlung spätantiker und byzantinischer Kunstwerke und Alltagsgegenstände. Sie umfasst vor allem Kunst des Weströmischen und des Byzantinischen Reiches aus der Zeit vom 3. bis zum 15. Jahrhundert, hinzu kommt eine große Zahl nachbyzantinischer Ikonen und Kleinkunstwerke.

Sonderausstellung: Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten
Die Sonderausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten” im Bode-Museum ehrt das herausragende Werk einer Künstlerin, das die Tiermedaille insgesamt maßgeblich erneuert und so mitgeprägt hat.
Was macht die Tiermedaillen von Heide Dobberkau zu Kunstwerken, die wiederholt als im besten Sinne schön, relevant und berührend sensibel beschrieben wurden? Kunst haucht toten Materialien seit Jahrtausenden Leben ein. Menschen erschaffen dabei ganze Tierwelten. Sie vermitteln zwischen Natur und Kultur. Abstrahierende Zugänge wetteifern mit naturalistischen. Die Renaissance feierte die Antike, und „das sensible, lebendige Wesen der Tiere“ (Heide Dobberkau) wurde seither auch zu einem Motiv für die Kunstmedaille.

Sopnderausstellung: Klartext. Zur Geschichte des Bode-Museums
Die Fassade des Bode-Museums ist eines der ikonischen Bilder Berlins. Doch obwohl das Äußere des Museums Berliner*innen wie Tourist*innen sehr vertraut ist, ist der Inhalt des Museums vielen ein großes Unbekanntes: Skulpturen, byzantinische Kunst, Malerei sowie Münzen und Medaillen aus ca. 2.600 Jahren Menschheitsgeschichte können hier entdeckt werden. Die ganz besondere Eigenart und die Hintergründe zur Zusammensetzung der Sammlungen bleiben dem breiten Publikum oftmals verborgen.
Das Bode-Museum will einen kritischen Blick auf seine Geschichte anhand der zentralen Elemente seiner heutigen Identität werfen. Dazu wird es die Sammlungshistorie, die Architekturgeschichte des Gebäudes und die Entwicklung des Publikums analysieren. Geschichten, die weitgehend mit der Geschichte Berlins verbunden ist.
Eine Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, des Münzkabinetts und des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin
ab 18. November 2020

www.smb.museum/museen-einrichtungen/bode-museum/