Die Kunstsammlungen der Stadt Karlsruhe erhielten 1981 mit Eröffnung der Städtischen Galerie im Prinz-Max-Palais erstmals ein eigenes Domizil. 1997 folgte der Umzug in den Lichthof 10 des Hallenbaus an der Lorenzstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und zur Staatlichen Hochschule für Gestaltung. Die Städtische Galerie verfügt über 2700 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf drei Etagen.
Im Erdgeschoss befinden sich das Forum und der Sonderausstellungsbereich, im 1. und 2. Obergeschoss wird eine Auswahl der bedeutendsten Kunstwerke aus städtischem Besitz und aus der Sammlung Garnatz gezeigt.
Schwerpunkte der Präsentation sind Beispiele badischer Kunst seit Gründung der Karlsruher Kunstakademie (1854) und deutsche Kunst von 1945 bis zur Gegenwart. In Ergänzung der eigenen Bestände bildet die hochkarätige Sammlung des Kölner Ehepaars Eberhard und Ute Garnatz mit Schlüsselwerken der deutschen Malerei, Plastik und Fotografie seit 1960 einen eigenen Höhepunkt.
Mehrere Sonderausstellungen pro Jahr, Führungen, Vorträge, Künstlergespräche, Konzerte, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, Museumsshop.
Hermann Landshoff. Porträt, Mode, Architektur. Fotografien 1930–1970
Mit der Ausstellung von über 200 Fotografien Hermann Landshoffs präsentieren wir in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum – Sammlung Fotografie einen der bedeutendsten Porträtisten des 20. Jahrhunderts. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft zur Emigration gezwungen, lebte der aus München stammende Mode- und Porträtfotograf ab 1933 in Paris, um dann nach New York überzusiedeln, wo er für Illustrierte wie „Mademoiselle“ arbeitete. Neben seinen Modeaufnahmen, die eine Generation von Fotografen wie Richard Avedon maßgeblich beeinflusst haben, wird in der Ausstellung Landshoffs zwischen 1945 und 1955 entstandener Porträtzyklus der bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts zu sehen sein: von Kollegenlegenden wie Walker Evans über Ansel Adams bis Irving Penn. Andere Bildnisse zeigen Albert Einstein, Karl Valentin, Eva Hesse und den Kreis der Surrealisten von Max Ernst bis Marcel Duchamp in New York. Sein fotografisches Werk spiegelt auf vielfältige Weise die Zeitgeschichte und Situation der aus Europa exilierten Künstler in den USA wider.
von 23. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022
Elsa & Johanna. The Plural Life of Identity
Die beiden französischen Fotografinnen Elsa Parra und Johanna Benaïnous stehen sich in ihren Arbeiten selbst Modell. Seit 2014 nehmen sie alleine oder als Paar mittels Verkleidung, Requisiten und performativem Spiel fiktive Rollen ein. Sie beobachten, erfinden Geschichten und halten sich dann selbst als stereotype Charaktere fest. In ihren großangelegten, bis zu 80 Fotografien umfassenden Serien präsentieren sich die Künstlerinnen in lässigen Posen als Teenager, Kellner*innen und Student*innen auf der Straße oder als Hausfrau und Liebespaar in einer tristen Vorstadtsiedlung. Die Aufnahmen setzen sich zu kollektiven Projektionsflächen um Jugendkultur und Identitätssuche zusammen, in denen die Gesellschaft und ihre Werte hinterfragt werden. Die Städtische Galerie Karlsruhe entwickelt mit den beiden in Paris lebenden Künstlerinnen deren erste Einzelausstellung in Deutschland.
von 18. November 2021 bis 13. März 2022