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2021 wird eine Vielzahl an neuen Werken auf die Bühne bringen, zu deren Entstehung die Wiener Festwochen maßgeblich beitragen. Diese Arbeiten reflektieren den Kontext, in dem sie entstehen – eine von Unsicherheit und der Notwendigkeit zum Umdenken geprägte Zeit.

Milo Rau, der mit seinen Theaterarbeiten immer am Puls der Zeit ist, betritt Neuland: die Welt der Oper! Seine radikale Interpretation von La clemenza di Tito wird eines der zentralen Ereignisse der nächsten Festivaledition sein. Bereits 2019 fesselte die französische Künstlerin Phia Ménard das Festwochen Publikum mit ihrer genre-übergreifenden Performance. 2021 kommt sie mit einer Weltpremiere zurück: einer Trilogie, die sich mit nicht weniger befasst als dem Aufstieg und Fall der westlichen Zivilisation. Zu den vielen spannenden Premieren zählen auch das neue Theaterstück der aufstrebenden iranischen Autorin und Regisseurin Azade Shahmiri und die gemeinsam erarbeitete Performance von Tim Etchells und der Komponistin Aisha Orazbayeva. Der österreichische Künstler Markus Schinwald, eine vielbeachtete Stimme in der internationalen Szene der bildenden Kunst, präsentiert eine von den Festwochen beauftragte performative Arbeit: Danse Macabre verspricht ein weiteres Highlight des Festivals zu werden. Im Ausstellungsbereich machen wir mit der Secession Wien gemeinsame Sache und produzieren Maria Hassabis neue Live-Installation.
The Inequalities: Unter diesem Übertitel fasst der aufstrebende britische Autor und Regisseur Alexander Zeldin drei eigenständige, packende Theaterabende zu einer kapitalismuskritischen Trilogie zusammen. In Wien werden diese Arbeiten erstmals gemeinsam präsentiert: eine einmalige Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte!
Ungleichheiten werden durch die Pandemie sichtbarer und größer denn je und dies in Großbritannien aufgrund der sich ändernden Post-Brexit-Verhältnisse ganz besonders: Wohlstand und Eliten auf der einen, Armut und Prekariat auf der anderen Seite der gesellschaftlichen Waage. Sie dringen bis ins Innerste eines jeden Einzelnen vor und erzeugen letztlich vor allem Formen der (Un-)Sicherheit.
„Theatre gives us the chance to really see life“, sagt Zeldin, der in seinen Stücken die scheinbar kleinen Geschichten wie mit einer Lupe vergrößert. Geprägt wird seine Form des Realismus durch den Anspruch soziale Wahrheiten auf der Bühne zu zeigen. Intensive Recherche und das Einbeziehen tatsächlich Betroffener in die Entwicklung und Aufführung seiner Stücke sind die Grundlagen seiner Arbeit.
LOVE, Beyond Caring und Faith, Hope and Charity funktionieren als eindrückliche, für sich stehende Theaterabende, spannen aber gemeinsam als The Inequalities einen facettenreichen Bogen, der die Intensität seiner Einzelteile im Gesamten um das Vielfache verstärkt.
14. Mai bis 20. Juni 2021

www.festwochen.at