Das Städel Museum präsentiert die Malerei des Impressionismus und Realismus und feiert mit Carl Schuch eine fulminante Entdeckung. Der wohl bekannteste „Unbekannte“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde zu Lebzeiten von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Sein Werk erlangte nach seinem Tod bedeutende Aufmerksamkeit bei Kritikern, Museen sowie Sammlern und wurde dann wieder vergessen. Vereint mit bedeutenden Gemälden französischer Kunst von Cézanne, Corot, Courbet, Manet und Monet wird die Faszination Schuch in der Ausstellung erlebbar.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Carl Schuchs Jahre in Paris: Als rastloser Kosmopolit ließ er sich 1882 in der Metropole nieder und erlebte dort die produktivste Phase seines künstlerischen Schaffens.

Carl Schuch überführte seine Sinneseindrücke in eine „reine Malerei“, die sich durch subtile Tonabstufungen und klangvolle Farbharmonien auszeichnet. Während er sich im Sommer vor allem der Freilichtmalerei widmete, wurde im Atelier das Stillleben zu seinem zentralen Experimentierfeld. Um unterschiedliche Farbwirkungen zu erkunden, variierte er ein festes Motivrepertoire in immer neuen Konstellationen. Komplementärkontraste und die Veränderung der Farben durch Licht und Schatten interessierten ihn ebenso wie Farbmischungen und neue Farbmittel. Wiederholt übertrug Schuch die am Stillleben erprobte, herausragende Maltechnik in seine Landschaftsgemälde.

Edouard Manet (1832–1883)Blumen in einer Kristallvase, ca. 1882 © Washington, National Gallery of Art, Alisa Mellon Bruce Collection, Inv. Nr. 1970.17.37

Edouard Manet (1832–1883)
Blumen in einer Kristallvase, ca. 1882 © Washington, National Gallery of Art, Alisa Mellon Bruce Collection, Inv. Nr. 1970.17.37

Schuch setzte sich intensiv mit dem Werk seiner Vorbilder auseinander – neben deutschen Weggefährten wie Wilhelm Trübner und Wilhelm Leibl insbesondere mit seinen französischen Zeitgenossen. Neueste kunsttechnologische Untersuchungen des Städel Museums eröffnen spannende Einblicke in die Entstehung seiner Gemälde. Der freie Umgang mit Farbe und Schuchs unverwechselbare Handschrift machen seine Malerei zu einer Entdeckung.
24. September 2025 bis 1. Februar 2026

www.staedelmuseum.de