„Mit der Theorie kommt man seinen Werken nicht näher. Nur eines ist notwendig: das Herz muss offen stehen. Hemmungslos, ohne Vorurteile irgendwelcher Art, höre man Schönbergs Musik. Man lasse Theorie und Philosophie beiseite. In Schönbergs Werken ist nur Musik.” (Anton Webern, 1912)

Kein Gefühl wird enger mit Musik assoziiert als die Liebe. Kein Komponist wird öfter mit rational-unemotionalen Klangwelten assoziiert als Schönberg. Die auslösende und verändernde Kraft seines Schaffens ist von initialer Bedeutung für die Entwicklung der Tonkunst im 20. Jahrhundert. Äußerste Kompromisslosigkeit, kämpferische Innovation und absoluter Forschrittsglaube, aber auch ein hoher Anspruch, den seine Werke an das Hören stellen, übertrugen ihm die Hypothek eines Konstrukteurs. So weit sich seine Musik von gängigen Übereinkünften der Musikindustrie entfernen mag, so tief wurzelt sie in der Erkundung des Menschentons. Sie berührt alle Seelenlagen.
Erstmals wird sich das Arnold Schönberg Center kuratorisch mit den vom großen Gefühl durchdrungenen Partituren Schönbergs befassen, Kontexte erforschen, Bezugspunkte einer neutönenden Sprache über Liebe in der musikalischen Moderne um 1900 erschließen. Liebeslied, symphonische Dichtung, programmatisches Ensemblestück stehen neben privater Mitteilung, schriftstellerischen sowie bildnerischen Zeugnissen von Liebesverlust und Erfüllung ersehnter Zuneigung.
Wie klingt Liebe in der Vorstellung des Komponisten? Mittels digital animierter Partituren, die einen synchronen Bild-Ton-Nachvollzug erlauben, werden Archivalien in der Ausstellung zum Klingen gebracht. Hierbei erschließt sich das Schriftbild als Visualisierung von Klangvorstellungen.
29. Mai 2024 bis 14. Februar 2025

www.schoenberg.at

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