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Das Theater Baden-Baden ist das städtische Theater in Baden-Baden und führt als einziger professioneller Theaterbetrieb in Stadt und Umland die Sparten Schauspiel und Junges Theater. Der Betrieb als Repertoiretheater ermöglicht einen abwechslungsreichen Tagesspielplan, der für das Stammpublikum, welches dem Theater über Abonnements verbunden ist, und Touristen gleichermaßen attraktiv ist. Das durch Gäste verstärkte Schauspielensemble und die regelmäßig inszenierenden Regisseure stehen für eine stete Weiterentwicklung und gleichzeitig für künstlerische Kontinuität.

Ja heisst Ja und… von Carolin Emcke
Seit #metoo reden wir anders über Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt. Aber das Reden fällt immer noch schwer. Weil gesellschaftliche Gewohnheit, schamvolle Sprachlosigkeit und allgemeines Nicht-Glauben-Können immer wieder den Blick versperren. Friedenspreisträgerin und Publizistin Carolin Emcke spürt mit dem für die Schaubühne Berlin entstandenen Text JA HEISST JA UND … ihrem eigenen Erleben nach:
Der ältere Kollege, über den man weiß, dass er onanierend junge Frauen im Büro begrüßt. Die Spuren häuslicher Gewalt im Gesicht einer Freundin. Als Zeugin fragt sie, wo hätte man anders handeln können, wenn man nur die Situation anders erfasst hätte? Welche Sprache und Räume benötigen wir, damit ein befreites, lustvolles Miteinander entstehen kann? Und wie kann es sein, dass Klischees wie der Bademantel-Empfang im Hotelzimmer Wirklichkeit sind?
Die Ensemblemitglieder Michaela Lenhart und Cyril Hilfiker nehmen mit Regisseurin Susanne Frieling Carolin Emckes Gedanken auf und bringen sie mit geballter Energie und spielerischem Humor auf die Bühne.
Premiere 25. Februar 2022
weiter Aufführungen  13. und 27. März 2022

Im Wald von Christina Kettering
Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, dort war es … genau: Wie war es da eigentlich? Und wie ist es da heute? Voller Dichter und Denker auf der Suche nach sich selbst – und einer nationalen Identität. Voller Wochenendler*innen auf geländetauglichen Fahrrädern oder mit einer Vorliebe für Vogelbeobachtung. Voller trendbewusster Zeitgenoss*innen, die im Wald badend sich um Wohlbefinden bemühen, die Wanderwege bevölkernd nach Ruhe und nachhaltigen Instagram-Stories suchen. Voller Teenager*innen, die ein bisschen jugendliche Freiheit und einen Ort zum Abhängen haben wollen. Voller Sehnsüchte, Erwartungen, Wünsche, Ängste, Träume und – ja, zuweilen auch das – voller Bäume.
Der Wald ist immer voll mit irgendwas. Seit der Romantik beflügelt er die deutschen Geister und Herzen. Um ihn ranken sich mehr Geschichten als Pflanzen. Doch was genau ist das Besondere am deutschen Wald? Und am Schwarzwald noch im Besondereren? Werden hier Sehnsüchte gestillt oder ist alles eine Riesenfarce? Warum wird der Wald, trotz seiner Besonderheit und seiner Fülle, immer weniger und weniger?
Uraufführung  25. März 2022
weitere Aufführungen: 28., 29., 30., und 31. März sowie 4., 5., 6., 7., und 8. April 2022

Stolz und Vorurteil von Isobel McArthur nach Jane Austen, aus dem englischen von Silke Pfeiffer
Was wären Jane Austens Romanwelten aus dem 19. Jahrhundert ohne ihre Dienstmädchen? Als involvierte Zeuginnen beschreiben sie lustvoll die Geld- und Liebessorgen ihrer Herrschaften: Wenigstens eine der fünf Töchter der Familie Bennet muss „Reichtum heiraten“, weil es keinen männlichen Erben gibt. Liebe muss man sich leisten können. Doch die Töchter gehen sehr individuelle Wege, um ihre Ziele zu erreichen.
Premiere  29. April 2022
weitere Aufführungen: 30. April, 5., 7., 15., 22. Mai, 1., 2., 3., 11., und 19. Juni 2022

Don Quijote nach dem Roman von Miguel de Cervantes
Ein vereinsamter Landadliger verliert sich in die Welt der Bücher und entsteigt ihr als Ritter mit fast glänzender Rüstung. Mit hehren Zielen zieht er mit seinem ebenso wenig glänzenden Knappen Sancho Panza durch Spanien und nichts kann sie aufhalten: weder Vernunft, noch Verstand. Als Held, dem die Realität nichts anhaben kann, und durch dessen rosarote Ritterbrille Windmühlen zu Riesen werden, kämpft er für Liebe und Gerechtigkeit. Mit dem Vollgas der Fantasie voraus schlägt sich das wahnwitzige Paar durch Abenteuer und wird oft selbst von ihnen erschlagen. Aber auch das hält sie nicht auf: denn Scheitern ist nur ein Grund wieder aufzustehen.
Premiere 22. Mai 2022

www.theater-baden-baden.de