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Der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ist ein Publikumsmagnet im Herzen Wiens: Über 480 000 Menschen besuchen jedes Jahr diesen historischen Bibliotheksraum und seine hochkarätigen Sonderausstellungen.
Der Prunksaal der Österreichischen Na­tionalbibliothek zählt zu den schönsten historischen Bibliotheken der Welt. Kaiser Karl VI. veranlasste den Bau dieses ­Juwels profaner Barockarchitektur für seine Hofbibliothek. Erbaut wurde der Prunksaal von 1723 bis 1726 nach Plänen des berühmten Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach von seinem Sohn Joseph Emanuel. Die beeindruckenden Deckenfresken stellte der Hofmaler Daniel Gran bis 1730 fertig.
Der Prunksaal nimmt die ganze Front des Josefsplatzes ein und ist rund 78 Meter lang. Die Fresken im Eingangsflügel behandeln weltliche und kriegerische Themen, während im hinteren, an die alte Hofburg angrenzenden Friedensflügel mit dem ursprünglichen Zugang für den Kaiser allegorische Darstellungen des Himmels und des Friedens zu sehen sind. Das Fresko in der knapp 30 Meter hohen Kuppel stellt die Apotheose Karls VI. dar, seine Verherrlichung und Vergöttlichung als Kaiser, Bauherr der Hofbibliothek und Förderer der Künste und Wissenschaften. Direkt darunter steht im Zentrum des Mittelovals eine überlebensgroße Marmorstatue Kaiser Karls VI. als „Hercules Musarum“, die dem kaiserlichen Hofbildhauer Antonio Corradini zugeschrieben und in das Jahr 1735 datiert wird. Die weiteren Marmorstandbilder, die österreichische und spanische Habsburger darstellen, stammen von den Brüdern Peter, Paul und Dominik Strudel. Gemeinsam mit den vier im Mitteloval aufgestellten barocken Prunkgloben von Vincenzo Coronelli und den Bücherschränken aus Nussholz bilden sie ein authentisches Bild der barocken Universalbibliothek des 18. Jahrhunderts.
Heute beherbergt der Prunksaal, der auch regelmäßig für Sonderausstellungen genutzt wird, rund 200 000 Bücher, die zwischen 1501 und 1850 erschienen sind, da­runter einen Großteil der 15 000 Bände umfassenden Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen. Dieser historische, rechtefreie Buchbestand wurde von der Österreichischen Nationalbibliothek gemeinsam mit Google digitalisiert.

Sonderausstellung: Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit © Nationalbibliothek Wien

Sonderausstellung: Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit © Nationalbibliothek Wien

 Sonderausstellung: Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit
Über Jahrhunderte war die Donau ein ungezähmter Naturraum. Stromschnellen gefährdeten die Schifffahrt, große Überschwemmungen bedrohten selbst die Kaiserstadt Wien. Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert, als sich die Habsburgermonarchie die Kultivierung des Flusses zur Aufgabe machte.
Die Donau wurde zu einer wichtigen Wasserstraße und verband die Länder des Vielvölkerstaates. Was über die Jahrhunderte gleich geblieben ist: Der Strom mit seinen spektakulären Uferlandschaften ist ein einzigartiger Sehnsuchtsraum. Musiker besangen »die schöne, blaue Donau« und Künstler wie Jakob Alt hielten sie in beeindruckenden Aquarellen fest.
In der großen Sonderausstellung „Die Donau“ laden diese und weitere außergewöhnliche Werke aus der Österreichischen Nationalbibliothek zu einer „Reise in die Vergangenheit“ ein. Thematisiert werden die Donau als Grenze ebenso wie als verbindendes Element, als Sehnsuchtsraum von Künstlern und als Verkehrsstraße. Und natürlich geht es auch um Naturkatastrophen und schützenswerten Naturraum.
Den Höhepunkt der Ausstellung bildet eine spektakuläre, 44 Meter lange Reproduktion der berühmten Pasetti-Karte. Diese ab 1857 vom k.k. Staats-Ministerium herausgegebene Landkarte bietet eine äußerst präzise Darstellung der Donau auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie von Passau bis zum Eisernen Tor. Sie hatte damals den Zweck, ein öffentliches Bewusstsein für die politische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Wasserweges für die gesamte Donaumonarchie zu schaffen. Heute, nach den großen Regulierungsmaßnahmen und der Errichtung zahlreicher Kraftwerke, ist sie eine Erinnerung an eine Donau, die es so nicht mehr gibt.
Für alle unter 19 Jahren ist der Eintritt frei!
29. April bis 7. November 2021

www.onb.ac.at