Mit The Winter’s Tale nach William Shakespeares Tragikomödie Das Wintermärchen hat der britische Starchoreograph Christopher Wheeldon ein modernes Handlungsballett über zweite Chancen kreiert, das spannungsreich von fundamentalsten menschlichen Emotionen um Eifersucht, Rache, Liebe und Erlösung erzählt.
2014 uraufgeführt mit dem Royal Ballet London hat Wheeldon mit The Winter’s Tale dem Ensemble nach seinem drei Jahre zuvor erschienenen Hit Alice’s Adventures in Wonderland einen weiteren „Klassiker für die Zukunft“ geschenkt, der nun auch einen Platz im Repertoire des Wiener Staatsballetts erhält. Der Brite, u.a. Artist Associate des Royal Ballet, zählt zu den führenden Choreographen seiner Generation und gilt als „Magier, der das Handlungsballett in ein zeitgemäßes Gewand“ gesteckt hat.
The Winter’s Tale, in mehreren Kategorien beim Prix Benois de la Danse 2015 u.a. als „beste klassische Choreographie“ ausgezeichnet, vereint das Dunkle und das Helle, die Leichtigkeit und die Schwere, erzählt von zersetzendem Wahnsinn genauso wie von Liebe und Hoffnung sowie Vergebung und Versöhnung. Der komplexen Handlung Shakespeares nähert sich Wheeldons Choreographie mit dramaturgischer Intelligenz und einer reichen Bildsprache. Die Bewegungssprache ist dabei geprägt von der vielschichtigen Charakterzeichnung: mal expressionistisch-muskulär, mal poetisch-sanft. In einem Prolog und drei vielseitig gestalteten Akten lässt der Choreograph verschiedene Welten entstehen, die kongenial auf die diversen zentralen Emotionen reagieren: Während der erste Akt ganz im Zeichen der Tragödie steht, ist der zweite Akt leichter, luftiger, voll reiner Tanzszenen. Im Finale im dritten Akt stehen die Vergebung und Versöhnung aller Figuren im Zentrum.
Premiere 19. November 2024
weitere Aufführungen: 21., 23., 26. und 29. November, 1., 6., 17. und 20. Dezember 2024