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Das Neue Museum Nürnberg zeigt ab 26. Mai 2023 die Ausstellung „MOMENTUM. Die Kunst des Augenblicks“ in Kooperation mit dem Kunstreferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Zwölf Künstler:innen wurden eingeladen, sich mit der eher aus dem Sport bekannten Frage nach einem Momentum auseinanderzusetzen: eines Vorteils, der aus einer bestimmten Situation oder Krise entsteht; einer Chance, die es zu ergreifen gilt, wenn man sich ihrer bewusst wird; einer Dynamik, die sich in Gang setzt oder vielleicht auch aktiv in Gang gesetzt werden kann. Die vielgestaltigen, überwiegend neuen Werke werden im großen Ausstellungssaal des Museums präsentiert, ihr breites Spektrum reicht von Skulptur über Fotografie, Film und Performance bis hin zur Installation.

Stefanie Zoche, Die unsichtbaren Städte © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Stefanie Zoche, Die unsichtbaren Städte © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Zwischen Dystopie und Ausweg 
Anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentags unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ (Mk, 1,15) verhandeln die zwölf Künstler:innen ihre individuellen Positionierungen zu der Möglichkeit eines Momentums: Dürfen wir es als Beginn einer Entwicklung zum Besseren verstehen? Oder stimmt es uns nur darauf ein, dass alle scheinbaren Gewissheiten zerbrochen sind und wir die Katastrophe(n) nicht mehr aufhalten können? Die „Zeitenwende“ ist nur der aktuelle politische Ausdruck für ein Phänomen, das gesellschaftlich, ökonomisch, geopolitisch, ökologisch oder theologisch interpretiert werden kann, um den gegenwärtigen Zustand und die aus einem Momentum möglicherweise erwachsende Veränderung zu beschreiben. Florian Tuercke und Johanna Strobel befassen sich in ihren Werken mit der Ausbeutung der Natur, Stefanie Unruh stellt der Fragilität Gewalt gegenüber, Manuela Hartel und Angelika Huber schaffen Orte des Augenblicks, Bernd Telle reagiert fotografisch auf die Parabel „Der Aufbruch“ von Franz Kafka, Susanne Kutter untersucht die improvisierten Bleiben unserer Gesellschaft, Carmen Dobre-Hametner fotografiert Menschen mit überlanger Belichtungszeit, Sebastian Jung zeigt in seinem ,,Katastrophenzimmer“ einen Querschnitt der Themen, die eines positiven Momentums dringend bedürfen, Benjamin Zuber überrascht mit seiner Installation zur Selbstoptimierung, Meide Büdel übersetzt das Momentum in abstrakte Formen und Stefanie Zoche liefert mit ihren Skulpturen aus Sandstein ein alternatives Baumaterial. Ihre künstlerischen Antworten sind in der Tendenz überwiegend dystopisch, doch einige Werke schenken Hoffnung. Sie weisen Auswege aus der Krise und rufen eine existentielle Ebene auf, auf der der einzelne Mensch wieder Subjekt seines eigenen Geschicks scheint.

Johanna Strobel, My heart is not a clock,Filmstill © ohanna Strobel

Johanna Strobel, My heart is not a clock,Filmstill © ohanna Strobel

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler
Meide Büdel, Carmen Dobre-Hametner, Manuela Hartel, Angelika Huber, Sebastian Jung, Susanne Kutter, Johanna Strobel, Bernd Telle, Florian Tuercke, Stefanie Unruh, Stefanie Zoche und Benjamin Zuber.
Die Antworten der zwölf eingeladenen Künstlern bewegen sich zwischen Zustandsbeschreibung und der Skizzierung von Auswegen. Florian Tuercke und Johanna Strobel befassen sich mit der Ausbeutung der Natur, Stefanie Unruh stellt der Fragilität Gewalt gegenüber, Manuela Hartel und Angelika Huber schaffen Orte des Augenblicks, Bernd Telle reagiert fotografisch auf eine passende Geschichte von Franz Kafka, Susanne Kutter untersucht die improvisierten Bleiben unserer Gesellschaft, Carmen Dobre-Hametner fotografiert Menschen mit überlanger Belichtungszeit, Sebastian Jung zeigt in seinem „Kata­strophen­zim­mer“ einen Querschnitt der Themen, die eines positiven Momentums dringend bedürfen, Benjamin Zuber überrascht mit seiner Installation zur Selbst­opti­mierung, Meide Büdel findet eine abstrakte Form für das Momentum und Stefanie Zoche liefert mit ihren Mauern aus Sandstein ein alternatives Baumaterial. Alle Künstler haben eigens für diese Ausstellung neue Werke entwickelt. Die Spann­breite reicht dabei von Skulptur über Fotografie, Film und Performance bis zu Installationen.
26. Mai bis 24. September 2023

www.nmn.de