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Das Albertinum widmet der modernen ukrainischen Kunst eine umfassende Überblicksschau. Es ist die erste Ausstellung ihrer Art in Deutschland und Europa.

Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Videoarbeiten, Grafik und Archive repräsentieren die Kunst der Ukraine von Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dabei reisen einige der ausgestellten Werke zum ersten Mal außer Landes und geben Einblicke in die bewegte Geschichte der Ukraine sowie den stetigen Kampf um das eigene Selbstverständnis. Die Ausstellung ist ähnlich einer Reise konzipiert und besteht aus vier Hauptthemen, die sich überschneiden: „Praktiken des Widerstands”, „Erinnerungskultur”, „Räume der Freiheit” und „Gedanken über die Zukunft”. In ihnen verbindet sich die aktuelle Situation mit den historischen Prozessen und zeigt individuelle Erfahrungen und persönliche Geschichten. Jede Position repräsentiert einen bestimmten Mikrokosmos, der mit der Historie des Landes, seiner Kunst und seinem Erbe verwoben ist.
Dadurch entfaltet sich die Komplexität und Vielfalt der heutigen ukrainischen Kunstszene. Die Ausstellung erzählt viele Geschichten über den schwankenden Zustand des Landes. Sie beschäftigt sich mit der Selbsterkenntnis in der ukrainischen Geschichte, die sich weniger aus Stolz, als unter äußerem Zwang entfaltet.

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Im 18. Jahrhundert veröffentlicht der ukraninische Philosoph Hryhorii Skovoroda seine Schrift „Narziss oder Erkenne dich selbst“. Die Figur der Narziss enthält für ihn die Möglichkeit, durch die Selbstliebe nach innen zu blicken, zu analysieren und so den Weg der Selbsterkenntnis zu gehen. Die Wanderschaft, eine Art geistiges Nomadentum, war wesentlich für Skovorodas Philosophie. Sie lässt sich auf einen kulturellen Föderalismus beziehen, der essentiell für die ukrainische Kultur ist:
Sie hat sich nicht zentral allein in Kyjiw entwickelt, sondern parallel in vielen einzigartigen kulturellen Zentren, wie Dnipro, Iwano-Frankiwsk, Charkiw, Lwiw und Odessa. Durch die russische Invasion seit dem 24. Februar 2022 erlebt die ukrainische Kultur eine neue Dezentralisierung und ein neues Nomadentum. Viele Kunstschaffende und Künstler aus diesen bedeutenden Kulturzentren sind gezwungen, ihre Städte zu verlassen, und als Migranten in der Welt verstreut zu leben.
bis 10. September 2023

albertinum.skd