Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Mit tollen Premieren, ausgewählten Repertoirestücken, Konzerterlebnissen und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche will die Staatsoper Hamburg Lust auf Oper, Ballett und Konzert machen.

Elektra von Richard Strauss
Der Krieg ist vorbei, die Tragödie beginnt: Mutter mit Geliebtem mordet heimkehrenden Vater. Tochter bringt Bruder in Sicherheit. – Tag für Tag gedenkt Elektra des ermordeten Vaters, plant blutige Siegesfeste und wartet auf den Augenblick, da ihr Bruder, zum Rächer erzogen, zurückkehren wird. Unter einem Dach mit den Mördern ihres Vaters treffen Blut- und Rachedurst auf die Zukunftsträume der jüngeren Schwester, die sich nach Ehe und Kindern, einem Leben in Eintracht und Glückseligkeit sehnt. Ein dritter Wahn beherrscht die Mutter: „Es ist kein Wort, es ist kein Schmerz, es drückt mich nicht, es würgt mich nicht, …und dennoch, es ist so fürchterlich, dass meine Seele sich wünscht, erhängt zu sein, und jedes Glied in mir schreit nach dem Tod.“ Ein Opfer soll Erlösung bringen.
Premiere am 28. November 2021
weitere Aufführungen am 1., 8. und 11. Dezember 2021 sowie am 2., 10. und 13. April 2022

Turandot von Giacomo Puccini
Ein Schrei hallt durch die Jahrtausende. Er gellt nun in Turandots Seele. Einer Frau wurde einst Gewalt angetan, nun hat Prinzessin Turandot Rache geschworen: Kein Mann soll sie je besitzen. Wer um sie wirbt, muss sterben, wenn er nicht drei Rätsel löst. Viele Prinzen haben es versucht, alle sind tot. Da kommt ein Namenloser auf der Flucht vor Krieg und Tod und wagt die Probe … Das Märchenhafte der Oper wird hier zum Gewand einer Geschichte von Begehren, Macht und Ohnmacht. Das weibliche Begehren gegen das männliche, die väterliche Macht gegen die der Töchter, die sich aufopfernde gegen die selbstbestimmte Liebe. Wird am Ende, nach so viel Blutvergießen, noch Liebe möglich sein? Die Oper wurde nicht vollendet, die Frage nicht beantwortet — 1924 stirbt Puccini und sein Zeitalter endet.
Premiere am 13. März 2022
weitere Aufführungen am 16., 19., 23., 26. und 29. März 2022 sowie am 1. April 2022

Tannhäuser von Richard Wagner
Ein Künstler im Widerspruch – zu sich selbst, zur Gesellschaft, zur geliebten Elisabeth, zur erotischen Faszination der Venus. In der mittelalterlichen Legende vom Sängerkrieg sucht Richard Wagner in den Jahren vor der Revolution von 1848, die scheitern und ihn zum steckbrieflich gesuchten Flüchtling machen wird, nach Antworten. Ist Konformität der Tod der Kunst? Gibt es eine unmittelbare Wahrheit jenseits von Moral und Kirche? Wie groß ist die Kraft der Liebe? Im Scheitern des
Minnesängers spiegelt sich auch Wagners jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. Immer wieder befasste er sich mit dem Werk, die Uraufführung in Dresden 1845
stieß auf Unverständnis, die Erstaufführung in Paris 1861 wurde zum Skandal. „Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig“, war Wagners Resümee kurz vor seinem Tod.
Premiere am 24. April 2022
weitere Aufführungen am 1., 4., 8., 12. und 26. Mai 2022 sowie am 5. Juni 2022

Don Pasquale von Gaetano Donizetti
Ein älterer Herr, schrullig, wohlhabend und bereit für eine letzte lustvolle Liebe, dazu ein junges Paar, dem Geldnot auf dem Weg zum Liebesglück im Weg steht, und ein befreundeter Arzt, der die perfekte Intrige parat hat, um die individuellen Wünsche in einer Dreieckskonstellation in die Luft gehen zu lassen. Die vier Figuren scheinen frisch der Commedia dell’arte entsprungen und doch stehen sie als Menschen da: verletzlich, angreifbar und voller unvereinbarer Sehnsüchte. Wenn der alte reiche Mann die junge schöne Frau will, die junge schöne Frau aber lieber den reizenden jungen Mann – das Geld aber irgendwie auch … ja, dann sind wir mittendrin im unwiderstehlichen Sog einer Opera buffa, die das Lachen über alle Schmerzgrenzen hinweg feiert. Ein böses Spiel und doch so wunderbar.
Premiere am 29. Mai 2022
weitere Aufführungen am 1., 4., 9., 11., 14. und 16. Juni 2022

www.staatsoper-hamburg.de/