Eine Bilderreise in eine imaginierte Welt voller Sprache und Musik. Die außergewöhnlichen Inszenierungen zwischen Wirklichkeit und Imagination am Burgplatz von Perchtoldsdorf sorgen mittlerweile bundesweit für Furore. Die mittelalterliche Burg von Perchtoldsdorf mit ihrem weitläufigen Burghof ist als Kulisse für einen stimmungsvollen Theaterabend wie geschaffen. In ihrer mehr als 40-jährigen Tradition haben die Sommerspiele Perchtoldsdorf nicht nur die kulturelle Identität Perchtoldsdorfs geprägt, sie sind auch ein Stück Theatergeschichte des Landes Niederösterreich geworden. Seit 1976 durften die Sommerspiele Perchtoldsdorf eine Vielzahl an bedeutenden nationalen, wie internationalen Künstlerinnen und Künstlern bei sich begrüßen. Die Burg Perchtoldsdorf dient dabei seit jeher als ein Ort der Inspiration, Kreativität und künstlerischen Entfaltung.
In diesem Jahr erwartet Sie wieder ein tiefgehender und faszinierender Theaterabend. Peter Turrinis Stoff – ein Schauspiel über den genialen Komponisten und Menschen Franz Schubert – tragikomisch und bewegend. Getragen von bewegender Musik werden Sie Teil dieser Uraufführung und tauchen ein in die Welt des Komponisten Franz Schubert. Begegnen Sie dem schüchternen Genie zwischen rastloser Liebe und tragikomischer Sprachlosigkeit und folgen Sie ihm in einen imaginierten Raum voller Sprache und Musik. Getragen von der bewegenden Musik des Komponisten Franz Schubert, der Pianistin und Performerin Clara Frühstück und des Sängers der legendären Kultband Naked Lunch, Oliver Welter, taucht das Publikum ein in die Welt des Künstlers und Menschen Franz Schubert. In einem bildstarken Raum vor der Burg in Perchtoldsdorf, entwickelt von Intendant Alexander Paul Kubelka, geht das schüchterne Genie, das zwischen rastloser Liebe und tragikomischer Sprachlosigkeit hin- und hergerissen ist, auf eine Reise in einen imaginierten Raum voller Sprache und Musik. Nach Jakob Noltes Don Quijote und Heinrich von Kleists Lustspiel Amphitryon ist „Schubert, für immer und ewig” das dritte künstlerische Gesamtprojekt, das Regisseur Alexander Paul Kubelka mit seinem hochkarätigen Ensemble zur Premiere führt.

Die Burg Perchtoldsdorf: ein Ort der Inspiration, Kreativität und künstlerischen Entfaltung. © Sommerspiele Perchtoldsdorf
Während Schubert dabei ist, das musikverliebte Wien zu erobern, begibt er sich mit seinen Freunden auf eine Vergnügungsfahrt ins Wiener Umland. In Turrinis tragikomischem Schauspiel erscheint der Komponist als der „kommende Gott der Musik“, zugleich aber auch als scheuer, zurückhaltender Mensch. Seine unerwiderte Liebe zur Baumeistertochter Josepha von Weisborn treibt ihn um, während sein Freund Leopold Kupelwieser ihn drängt, ihr endlich seine Gefühle zu gestehen. Doch das schüchterne Musikgenie erstarrt vor ihr. Stets an seiner Seite: Die archetypische Figur des Todes (Oliver Welter), die Franz Schubert schließlich auch auf seiner letzten Reise begleiten wird.

Alexander Paul Kubelka © Anja Köhler
„Mit ‚Schubert, für immer und ewig‘ setzen wir uns das Ziel, Brücken zwischen Kunst, Publikum und dem historischen Spielort zu schlagen – einen lebendigen Dialog zu schaffen, der über Zeiten und Disziplinen hinwegführt. Die konzeptionelle Setzung dieses Projekts verschmilzt Uraufführungstext, geniale Musik, theatrale Bilder und den faszinierenden Spielort zu einem Gesamtkunstwerk, das seine Vollendung in der Begegnung mit dem Publikum findet. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden eingeladen, sich als Teil dieses großen Ganzen zu begreifen – eines Erlebnisses, das im Zusammenspiel von dramatischer und bildender Kunst sowie Musik seine ganze Kraft entfaltet“, meint Intendant Alexander Paul Kubelka. Alexander Paul Kubelkas Bühnenbild eröffnet visionäre Räume, in denen eine apokalyptische und eine romantische Welt nicht als endgültiges Schicksal erscheinen, sondern durch die transformative Kraft der Kunst geformt und neu wahrgenommen werden können. Sprache, Musik und Schauspiel wirken hier als konstruktive und schöpferische Kräfte, die das Dunkle der Gegenwart in eine hoffnungsvolle Zukunft überführen können. Kunst wird zum Katalysator der Wandlung – sie entwirft nicht nur Bilder des Untergangs, sondern auch eine Vision vom Neubeginn, in der die Albtraumfantasie in eine andere Welt in neuer Blüte übergeht. Das Perchtoldsdorfer Künstlerkollektiv begreift Peter Turrinis Schauspiel als Ausgangspunkt für eine phantasmagorische Reise durch die Gedanken- und Seelenwelten Franz Schuberts – von den Höhen seiner musikalischen Inspiration bis zu den Schatten seines frühen Todes.

Fiktives Traumbild, Schubert Apokalyptische Welt, Entwurf Alexander Paul Kubelka
Die Pianistin, Klang- und Performance-Künstlerin Clara Frühstück, die einen Bösendorfer Flügel bespielen wird, und Oliver Welter, Musiker und Sänger der österreichischen Kultband Naked Lunch, sind ein eingespieltes Duo in der Interpretation von Schubert-Liedern. Nach ihrer radikalen und tief berührenden Neuinterpretation der Winterreise, die 2021 im Akademietheater mit stürmischen Ovationen und begeisterten Kritiken gefeiert wurde, setzen sie nun ihre musikalische Expedition in Schuberts Innenwelten fort – eine Reise, die sie als Wendepunkt in der Deutung dieses existenziellen Meisterwerks verstehen. Für Schubert war Musik mehr als Ausdruck – sie war ein existenzielles Medium, um trotz Metternichs Überwachungsstaat seine innersten Empfindungen zu offenbaren. Clara Frühstück erschließt mit musikalischen und performativen Mitteln die verborgenen Gedankenräume des Komponisten und verleiht seinen Kompositionen eine beinahe magische Kraft. Sie verwandelt ihr Umfeld in einen mehrdimensionalen Klang- und Erlebnisraum, in dem tiefgründig Fantastisches auf ergreifende Realität trifft. An ihrer Seite steht Oliver Welter, der in Kubelkas Inszenierung die archetypische Figur des Todes verkörpert. Gemeinsam werden sie zu zentralen Elementen eines tragikomischen Schauspiels. Als musikalischperformatives Element verbinden sie sich mit den surrealen Bilderwelten der Inszenierung und schaffen eine gänzlich neue Interpretation von Schuberts Werk. Auf dieser künstlerischen Spurensuche wird der Mensch Franz Schubert nicht nur musikalisch, sondern auch auf sprachlicher Ebene erforscht. Stephan Bieker gibt ihm Gestalt und führt das Publikum in die Tiefen einer hochsensiblen, vielschichtigen Seele – in die Abgründe eines zerbrechlichen Genies, dessen Leben von unerfüllter Sehnsucht und übermächtiger Kreativität geprägt war.
Premiere 27. Juni 2025
Folgetermine: 27., 28. und 29. Juni; 3., 4., 5., 10., 11., 12., 16., 17., 18., 19., 23., 24., 25. und 26. Juli 2025
www. sommerspiele-perchtoldsdorf.at