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Im Advent präsentiert sich die hippe Kulturmetropole Zürich ganz besonders stimmungsvoll. Und lockt Gäste mit einem temporären Pop-Up-Hotel, das den Bogen von Weihnachten zu spannender Gegenwartskunst schlägt.

HOTEL NOËL
Die pittoresken Gässchen der Altstadt, die malerischen Plätze, die romantisch versteckten Winkel, sie sind in zauberhafte und staunenswerte Lichtinstallationen getaucht. Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte locken mit regionalen Spezialitäten ebenso wie mit exquisiten Produkten junger Designer. Beim Bummeln durch die festlich geschmückten Straßen entdeckt man coole Boutiquen, hippe Läden und schräge Pop-Up-Bars. In der Tat: Zürich, die Weltstadt an der Limmat, entpuppt sich im Advent als ganz besonderes Juwel, als romantischer Sehnsuchtsort für Familien ebenso wie für Foodies und Fashionistas.
Im Advent entsteht in der Kulturmetropole Zürich überdies das dezentral konzipierte Pop-Up „HOTEL NOËL”: Zehn spannende Künstler:innen gestalten je ein Zimmer in zehn ausgesuchten Hotels, das für Gäste buchbar ist. Die Arbeiten folgen dem Motto „The Christmas Paradox”: Zu erleben sind daher faszinierende paradoxe Interventionen, die zum Nachdenken ebenso anregen wie zum Philosophieren. Die Zimmer des „HOTEL NOËL” offerieren Kunstinteressierten und auch allen, die jemals ein kleines Fragezeichen hinter Weihnachten gesetzt haben, also die Möglichkeit, den Advent in Zürich auf ungewöhnliche und wunderbar inspirierende Weise zu verbringen. Das Projekt läuft von 24. November bis 26. Dezember 2022, die Zimmer können bis 24. Dezember 2022 über noelzurich.com gebucht werden.

© Zürich Tourismus/Jeff Zürich GmbH

© Zürich Tourismus/Jeff Zürich GmbH


Das „HOTEL NOËL” und seine Künstler:innen:

Gina Fischli im Hotel Wellenberg: Die junge, mit ihren Arbeiten international aufstrebende Gina Fischli, eine Tochter des berühmten Schweizer Künstlers Peter Fischli (Fischli & Weiss!) im übrigen, sieht das Hotel als temporäre Bleibe etwa für Nomad:innen und Flüchtlinge – wie auch Maria und Josef, die am Heiligen Abend Zuflucht fanden – und zeigt in ihrem Zimmer Skulpturen, die auf die Präsenz vorheriger Besucher:innen hindeuten. Und so kommen die Gäste vielleicht sogar in einen bereits von Geistern besetzten Raum…

huber.huber im AMERON Zürich Bellerive au Lac: Das Künstlerduo huber.huber ist bekannt durch sein Arbeitsprinzip des Samplings, das sich vor allem in Form der Collage manifestiert. In seinem Zimmer liegen die Gäste unter einem Sternenhimmel aus über 100 Stücken eines Meteoriten, der vor 4.000 bis 6.000 Jahren im argentinischen Campo del Cielo einschlug. Auch der biblische Stern von Bethlehem soll nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ein heller Meteorit gewesen sein – die von huber.huber montierten Meteoritenteile können daher als Weihnachtsstern ebenso interpretiert werden wie als Gefahr für Mensch und Planet.

Ingo Giezendanner aka GRRRR im Pop Up Hotel Krone Zürich: In seinen comicartigen schwarzweißen Tuschezeichnungen beschäftigt sich Ingo Giezendanner unter anderem mit städtischer Verdichtung – seine faszinierenden Werke bringen die Betrachter:innen auf einzigartige Weise dazu, sich lange darin zu verlieren. Das von ihm gestaltete Zimmer wird ein skulpturales Papierobjekt zieren, ein Gebilde aus Karton mit geklebten Faltungen und Fensterchen, die sich öffnen lassen. Mit einfließen werden darin auch unverortbare Beobachtungen anderer Städte und/oder Zeiten.

Luca Süss im B2 Boutique Hotel + Spa: Zu den zentralen Themen von Luca Süss zählen geschichtliche Fakten, absurde Verstrickungen, Queerness oder Kindheit. Süss verarbeitet in seinem außergewöhnlichen Zimmer, das eine groteske Ruhe und Entspannung vermitteln soll, die für Luca Süss paradoxe Weihnachtszeit: Die Straßen und Shops kommunizieren Besinnlichkeit und Liebe, während viele Menschen im Advent gestresst sind und die Dekorationen in den Schaufenstern aus Plastik und Elektronik bestehen.

Hotel Noël, Hotelzimmer, Lynne Kouassi & Nora Heidorn | Alma Hotel © Zürich Tourismus, Foto: David Hubacher

Hotel Noël, Hotelzimmer, Lynne Kouassi & Nora Heidorn | Alma Hotel © Zürich Tourismus, Foto: David Hubacher


Lynne Kouassi im Alma Hotel
: Lynne Kouassi mischt in ihren Arbeiten visuell dezente Kompositionen mit explosiven Inhalten. Im Alma Hotel beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Paradox der „unbefleckten Empfängnis” und setzt an der Intersektionalität von Feminismus und Antirassismus an. Als Grundlage dienen Zeichnungen (etwa von Gebärpositionen) aus dem 1883 veröffentlichten Buch „Labor among primitive peoples” des US-amerikanischen Gynäkologen George J. Engelmann. Das Zimmer entsteht in Kollaboration mit Nora Heidorn, deren Projekte auf Recherchen zu sexueller Reproduktion, Gesundheit, Verwundbarkeit und Fürsorge basieren.

Madame Tricot im Guesthouse Kalkbreite: Die Schweizer Künstlerin Madame Tricot knüpft in ihren Arbeiten an die Eat-Art-Bewegung der 1960er Jahre an und versetzt mit ihren Installationen die Betrachter:Innen in eine Scheinwelt aus gestrickten Köstlichkeiten. Sie stellt sich mit ihrem Zimmer den keltischen Wurzeln des Wortes Noël, das die Wintersonnenwende feiert: Zu erleben ist ein üppiges Festmahl und die spannende Erkenntnis, dass das heidnische Fest auch im „modernen” Weihnachtsfest in uns weiterlebt.

Olaf Breuning im Hotel Rössli: Der international gefeierte Multimedia-Künstler Olaf Breuning setzt sich in seinen Arbeiten auf humorvolle und ironisch-skurrile Weise mit Alltagsobjekten und Konsumgütern auseinander. Das von ihm entworfene Zimmer enthält freche, teilweise fast unverschämte Zeichnungen mit Weihnachtsstereotypen wie „Santa” und Weihnachtsbaum – Zeichnungen, mit denen Breuning die Hotelgäste aufmuntern, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken anregen möchte.

Shamiran Istifan im Hotel City Zürich: Die in Zürich lebende Künstlerin Shamiran Istifan entwickelte den Wunsch, Geschichten zu erzählen, aus der Erfahrung des Aufwachsens im sogenannten Zwei-Welten-System; die intime Ästhetik ihrer Arbeit verweist auf die Art und Weise, wie Symbolismus das tägliche Leben durchdringt. Istifans Zimmer basiert auf der filmischen Adaption von Romeo und Julia aus 1996: Visuelle Referenzen zu Set Designs und Szenen schlagen den Bogen zum Thema Weihnachten, das auch oft Tragödie und Freude enger beieinander wohnen lässt als an anderen Tagen.

Tobias Gutmann im Hyatt Place Zürich Airport The Circle: Der in in Papua-Neuguinea geborene Künstler Tobias Gutmann beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Schaffung und Erforschung von Begegnungen zwischen Menschen, Kulturen und Umgebungen. In dem von ihm entworfenen Zimmer lädt er Gäste ein zu einer intensiven transformativen Begegnung mit sich selbst. Mit der Installation von handgeschriebenen Wortbild-Phrasen werden die Besucher selbst zum Kunstwerk, indem sie die kontemplativen Phrasen des Künstlers ausüben.

Hotel Noël, Hotelzimmer, Veli & Amos | Neues Schloss Private Hotel Zürich © Zürich Tourismus, Foto: David Hubacher

Hotel Noël, Hotelzimmer, Veli & Amos | Neues Schloss Private Hotel Zürich © Zürich Tourismus, Foto: David Hubacher

Veli & Amos im Neues Schloss Privat Hotel Zürich: Das schweizerisch-slowenische Künstlerduo Veli & Amos nutzt Sprache, Codes und die Energie von Graffiti und Aktivismus, um auf Probleme und Grenzen unserer Realität aufmerksam zu machen. Im Zimmer von Veli & Amos leuchten zu Weihnachten, dem Fest des Lichts, farbige Lichtslogans und Lichtzeichnungen von der Decke und sorgen für positive Schwingungen; außerdem besteht für Gäste des Zimmers exklusiv die Chance, als Erste:R eines der Lichtwerke mit nach Hause nehmen zu können.

Buchungszeitraum: 25. November bis 26.Dezember 2022

https://noelzurich.com