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Die ALBERTINA zeigt erstmals in Mitteleuropa eine große Ausstellung des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani. Obwohl er zeitlebens wenig erfolgreich war, erzielen seine Werke heute dreistellige Millionenbeträge. Das Spannungsfeld seiner Kunst zwischen Avantgarde und Archaik ist auch Sinnbild seines eigenen dramatischen Lebens.

Amedeo Clemente Modigliani wird 1884 als viertes und jüngstes Kind einer verarmten, jüdisch-sephardischen Familie im toskanischen Livorno geboren. Sein Vater ist als Holz- und Kohlehändler infolge der schlechten Wirtschaftslage bankrott gegangen. Modiglianis ursprünglich aus Marseille stammende Mutter trägt als Übersetzerin und Privatlehrerin maßgeblich zum Familienunterhalt bei. Durch sie lernt Modigliani früh Französisch, was ihm sein späteres Leben in Paris erleichtert.
Das Leben Modiglianis lässt sich an Dramatik kaum überbieten: Bereits im Alter von elf Jahren leidet er an einer schweren Rippenfellentzündung. Mit 14 Jahren erkrankt er an Typhus, einer seinerzeit als tödlich geltenden Krankheit. Später leidet er an chronischer Tuberkulose, die letztlich zu seinem Tod führt.
Modigliani war zeitlebens von Armut, Schicksalsschlägen, Drogenexzessen und schwerer Krankheit gezeichnet, konnte nur mit seiner Kunst für Miete und das Nötigste zum Überleben aufkommen. Heute zählt der 1920 im Alter von nur 35 Jahren verstorbene Künstler aus Livorno, Amedeo Modigliani, zu den teuersten Künstlern der Geschichte, dessen Bilder dreistellige Millionenbeträge erzielen.
Die Wiener ALBERTINA würdigt Amedeo Modigliani (1884-1920) anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive. Die Ausstellung vereint Hauptwerke aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen von den USA bis Singapur, von Großbritannien bis Russland mit größeren Leihgaben aus dem Musée Picasso-Paris und der Sammlung Jonas Netter, der ein großer Förderer Modiglianis zu seinen Lebzeiten war. Sie wird den Künstler innerhalb eines einzigartigen Kreises von Avantgardemalern verorten.
bis 9. Januar 2022

www.albertina.at