Vor 300 Jahren komponiert, ergreift Bachs Musik noch immer – unzählige Menschen diverser Kulturen, in Europa und weltweit, unabhängig von Herkunft und Bildung, Weltanschauung oder Religion. Im Mai 2024 wird die westfälische Dom-, Universitäts- und Friedensstadt Münster zur Bach-Stadt. Unter dem Motto „BACH INSPIRIERT“ fluten 66 Konzerte, Vorträge sowie liturgische Veranstaltungen die weltoffene Westfalenmetropole beim Bachfest Münster.

In der lebendigen Altstadt mit den Renaissancehäusern am Prinzipalmarkt, dem barocken Erbdrostenhof und zahlreichen historischen Kirchen, darunter die barocke Clemenskirche, erklingt Musik von Johann Sebastian Bach und solchen Komponistinnen und Komponisten, Musikerinnen und Musikern, die von ihm inspiriert waren und werden.
International namhafte Interpretinnen, Interpreten und Rising Stars bringen Inspiriertes, Vertrautes und Brandneues, auf diverse Bühnen. Neben traditionellen und innovativen Konzertprogrammen gibt es Orgelkonzerte, Gottesdienste und Andachten mit Musik von Bach. Zu erleben sind Konzerte in historischer Aufführungspraxis, klassische Konzerte und aktuelle, innovative Produktionen, die die Grenzen zwischen klassischer Musik, Jazz und Weltmusik auflösen.
Highlights des vielfältigen Programms sind vier Uraufführungen sowie die Programmlinien BACH.ORANJE und ALT.NEU. Mit BACH.ORANJE setzt das Festival einen Schwerpunkt auf Ensembles aus den Niederlanden – weil Münster und dass Nachbarland eine intensive gemeinsame Geschichte verbindet. Zum einen kam der Führer der „Wiedertäufer“, Jan van Leiden, in den 1530er Jahren aus den Niederlanden nach Münster und errichtete dort ein fundamentalistisches Gewaltregime. Zum andern ist Münster die Stadt des Westfälischen Friedens mit dem „Vrede van Münster“, der 1648 die Souveränität der Niederlande begründete. Last but not least wurde „nebenan“ die historische Aufführungspraxis mit entwickelt, und eine quicklebendige Bach-Tradition bringt ständig hochkarätige Neuproduktionen hervor.

Die Oper „J. S. Bach – Die Apokalypse” © Marco Borgreve

Die Oper „J. S. Bach – Die Apokalypse” © Marco Borgreve

So wie die Oper J. S. Bach – Die Apokalypse des Den Haager Labels OPERA2DAY und der weltweit renommierten Nederlandse Bachvereniging. Auf Musik von Bach erzählen sie (auf Deutsch) mit der „Oper, die Bach nie geschrieben hat“, die Geschichte Jan van Leidens, des selbsternannten „Königs von Münster“, seines Aufstiegs, seiner Radikalisierung, des religiös legitimierten Terrors und seines blutigen Untergangs. Zu Gast sind ferner  Ton Koopman, der Doyen der Alten Musik-Szene, mit dem Amsterdam Baroque Orchestra, das innovative Kammerorchester Holland Baroque oder einer der weltbesten Chöre, die Cappella Amsterdam. Der international gefragte Geiger Shunske Sato und Shuann Chai am Klavier lassen eine kleine große Geschichte der Inspiration durch J. S. Bach Revue passieren. Neben den Uraufführungen von „PfingstFeuer“ und der „Markus-Passion“ des renommierten Komponisten und Composer in Residence Stefan Heucke bietet die Programmschiene ALT.NEU zwei faszinierende cutting edge-Ensembles: Das Joolaee Trio unternimmt einen iranisch-europäischen Grenzgang und die Blockflötenvirtuosin Anna Stegmann, der Geiger Jorge Jiménez und das polnische Bastarda Trio lassen die Kunst der Fuge im freien Improvisieren „alla bastarda“ neu erstehen.
17.bis 26. Mai 2024
www.bachfest-muenster.de

Ton Koopman © François Berthier

Ton Koopman © François Berthier