Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Mit einer ganz und gar Carinthischen Wassermusik in neuer Szenerie startet der Carinthische Sommer am 8. Juli in die Festspielsaison 2023: Die gebürtigen Klagenfurter Antonio Fian und Wolfgang Puschnig gestalteten auf Basis einer Kärntner Sage eine Kurzoper. In weiterer Folge thematisiert der Carinthische Sommer mit dem diesjährigen Motto „lachen” die Gefühlswelt hinter dieser menschlichen Ausdrucksform. Hier einige diesjährige Höhepunkte:

Das Festivalprogramm ist auch in diesem Jahr geprägt von Musik aus mehreren Genres. Von 2. Juli bis 29. August werden ein fulminantes Pre-Opening in einzigartigem Ambiente, ein international führendes Orchester, eine mehrfach ausgezeichnete Jazz-Formation, nicht alltägliche Kammermusik, herausragende Solistinnen und Solisten, Stars der Klassik und vielversprechende junge Künstler, zeitgenössische Musik und Uraufführungen zu hören und zu erleben sein.
„Ich freue mich ganz besonders, dass in diesem Jahr neben bekannten Stars und zwei international herausragenden Orchestern wieder aufstrebende junge Künstlerinnen und Künstler ihren Auftritt beim Carinthischen Sommer haben“, sagt Intendant Holger Bleck. „Ich sehe es als eine ganz wichtige Aufgabe von Festivals, jungen Menschen eine Plattform zu bieten, denn sie sind die Zukunft der Kunst in all ihren Facetten“, erklärt der Intendant. Zu diesen jungen Stars zählen die israelische Mezzosopranistin Maya Gour, die Klaviersolistin Anastasia Voltchok und das Noreia String Quartet.Zu diesen jungen Stars zählen die israelische Mezzosopranistin Maya Gour, die Klaviersolistin Anastasia Voltchok und das Noreia String Quartet.

Xavier de Maistre © Julien Benhamou

Xavier de Maistre © Julien Benhamou

Der Carinthische Sommer setzt weiterhin auch auf Kooperationen. So wird die Zusammenarbeit sowohl mit dem friulanischen Festival Mittelfest als auch mit den Carinthischen Dialogen fortgesetzt. Illuminations von Tamara Friebel ist die Uraufführung des künstlerischen Kooperationsprojektes mit dem niederösterreichischen Festival Imago Dei. Weitere Uraufführungen, unter anderem die Präsentation des Internationalen Nikolaus- Fheodoroff-Kompositions-Preises stehen im Programm.
Die beliebten Carinthischen Musiksalons finden diesmal in der Alban Berg Musikschule in Velden, im Hoke Werkshaus in Saager/Grafenstein, in der Klosterruine Arnoldstein und auf Schloss Tentschach bei Klagenfurt statt und werden sich dem Lachen in seinen Facetten annähern. Seine letzte Saison als Intendant des Carinthischen Sommers lässt Bleck am 29. August mit schwungvollen Klängen der WDR Big Band unter der Leitung von Vince Mendoza ausklingen.

Tamara Friebel © Maria Frodl

Tamara Friebel © Maria Frodl

Eröffnung – Carinthische Wassermusik
Die Wassermusik führt das Publikum diesmal in die Ossiacher Tauern zur Filialkirche St. Anton und zum Tauernteich. Die Idee für den Schauplatz kam von Intendant Holger Bleck. Antonio Fian schuf rund um die Sage, die sich um die Entstehung des Tauernkirchleins rankt, das Auftragswerk des Carinthischen Sommers, die Musik dazu kommt von Wolfgang Puschnig.
Eine Wassernixe aus dem Ossiacher See soll das Kirchlein zur Buße errichtet haben, um die Tötung eines jungen Fischers und seiner Frau zu sühnen. Die Handlung entfaltet sich als Stationendrama. Beginnend bei der Filialkirche, zieht das Publikum gemeinsam mit den Figuren der Handlung zum Teich, um das Schicksal der Nixe und des Fischers mitzuerleben.
8. Juli, ab 19.30 Uhr, Gut Ossiacher Tauern und Tauernteich
Bei Schlechtwetter: Alban Berg Konzertsaal Ossiach

Pre-Opening – Ulrich Drechsler und AZURE im Schau-Kraftwerk
Ein elektro-akustischer Sturm wird am 2. Juli durch das Schau-Kraftwerk Forstsee der Kelag in Techelsberg am Wörthersee fegen. Der deutsche Jazzmusiker, Saxophonist und Klarinettist Ulrich Drechsler und seine neue Formation AZURE werden in einem Pre-Opening des Carinthischen Sommers ihre persönliche Vorstellung von Clubsound definieren, unter anderem mit Kostproben aus dem gleichnamigen Album. Drechsler entzieht sich dabei wie gehabt allen gängigen Stilrichtungen und Genres und begibt sich in musikalisches Neuland. Zu seinem Team gehörten der Tiroler Schlagzeuger Raphael Keuschnigg, Oliver Steger am Bass sowie die beiden Keyboarder und Elektroniker Lukas Leitner und Bernhard Höchtel.

lachen. mit und durch Musik
Der 2018 erschiene Roman von Philipp Weiss „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“, eine gedankliche Reise durch drei Jahrhunderte Menschheits- und Geistesgeschichte, hat Intendanten Holger Bleck zum diesjährigen Motto inspiriert. Es ist nicht immer einfach, herzhaft lachen zu können. Und es ist eine Herausforderung, dem Lachen in seiner unendlichen menschlichen Breite auf die Spur zu kommen, sei es im Leben, in der Kunst oder in der Musik“, sagt Intendant Bleck. „DAS Lachen schlechthin gibt es bekanntermaßen nicht. Denn unser Lachen kann offen, verdeckt, hinterhältig, verzweifelt, böse aber auch mitreißend sein. Versuchen wir also, das Lachen zu entdecken, im Festivalprogramm des Carinthischen Sommers und vielleicht in uns“, so Bleck.
Den unterschiedlichen Formen des Lachens spüren die Künstler und Publikum im diesjährigen Programm des Carinthischen Sommers nach. Diesem Thema widmet sich schwerpunktmäßig auch das Format Carinthische Musiksalons.

Acies Quartett © Acies Quartett

Acies Quartett © Acies Quartett

In der Alban Berg Musikschule Velden präsentieren am 15. Juli das Acies Quartett und Dimitri Ashkenazy mit den Klarinettenquintetten von Mozart und Brahms zwei der schönsten Kammerwerke für Klarinette. Dabei treffen melancholische Heiterkeit und Abschiedsstimmung aufeinander. Während Mozarts Quintett für Klarinette und Streichquartett in einem schmissigen Kehraus gipfelt, vermittelt Brahms mit den Worten seines Biografen Max Kalbeck den Eindruck eines Abschieds von der schönen Welt.
In der Werkstattatmosphäre des Hoke Werkhauses bei Grafenstein spürt das Duo Aliada am 6. August in der ungewöhnlichen Besetzung für Saxophon und Akkordeon eine Reihe kleiner, aber überraschender Stücke unter anderem von Brahms, Gershwin und Milhaud, in denen die Komponisten den Humor und die Stimmungen des Menschen erforschen, dem Lachen nach.
Und die stimmungsvolle Klosterruine Arnoldstein wird am 20. August im Rahmen des dritten Musiksalons zur Bühne für die deftige Madrigalkomödie La pazzia senile, interpretiert von der Cappella Splendor Solis. Dieses wirbelnde Durcheinander von musikalischen Aktionen und Reaktionen entstammt der Feder Adriano Banchieris, eines Bologneser Abtes des 17. Jahrhunderts. Bei diesem Werk zieht er alle Register der Commedia dell’arte und des absurd komischen Musiktheaters.
Schließlich wird am 26. August ein Scherzo misto aus Musik und Wort im Schloss Tentschach nördlich von Klagenfurt serviert. Der Kontrabassist Dominik Wagner überrascht mit neuen Facetten des Instruments, das seit jeher Gegenstand humoristischer Auseinandersetzungen ist. Dabei bleibt das eine oder andere Augenzwinkern nicht aus. Mit ihm begeben sich der Cellist Jeremias Fliedl und die Violinistin Marie Isabel Kropfitsch auf die klangliche Reise. Die Schauspielerin Katharina Schmölzer rezitiert dazu eine literarische Etüde über das Lachen.

Klassik
Im Bereich der Klassik bietet der Carinthische Sommer herausragende Solistinnen und Solisten, ein spannendes junges Ensemble und ein internationales Orchester. Im Zentrum des Konzerts des Orchestra della Svizzera italiana steht am 18. August Maurice Ravels Klavierkonzert in G-Dur. Es zeichnet sich durch eine spritzige Mischung aus Jazz-Melodien und spanischer sowie baskischer Folklore aus. Am Klavier wird die vielseitige Künstlerin Anastasia Voltchok zu hören sein. Anastasia Voltchok wurde in Moskau in eine Pianistenfamilie geboren, begann mit vier Jahren Klavier zu spielen, studierte am Tschaikowski-Konservatorium und erlangte in Basel bei Rudolf Buchbinder das Solistendiplom. Sie genießt nicht nur als Pianistin internationale Anerkennung, sondern ist auch als Malerin erfolgreich. Darüber hinaus veröffentlichte sie 2017 ihren ersten Gedichtband.
Dirigent Markus Poschner und sein Orchester werden im Congress Center Villach auch mit Gioacchino Rossinis Wilhelm Tell-Ouvertüre und Peter Illitsch Tschaikowskis 3. Sinfonie, der Polnischen, zu begeistern wissen.

Vokal
Eine junge Opernsängerin, die auch Jazz beherrscht, ein Vokalklangkörper aus London und Musik, die sich an Architektur orientiert, sind die Stimmen dieses Sommers.

Maya Gour © Guy Hecht

Maya Gour © Guy Hecht

Die israelische Mezzosopranistin Maya Gour war eine der Finalistinnen des Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerbs 2022, wo sie den Rising Star Award des Carinthischen Sommers gewann. Gour ist unter anderem Mitglied des Nationalen Opernstudios der Niederlande und wird im Rahmen ihres Solorezitals am 16. Juli nicht nur Opernarien, sondern auch jazzige Nummern von Kurt Weill und israelische Volkslieder singen. Begleitet wird sie vom australischen Dirigenten und Pianisten Lochlan Brown.

Tenebrae © Sim Canetty-Clarke

Tenebrae © Sim Canetty-Clarke

Das Ensemble Tenebrae aus London gehört zu den weltweit führenden Vokalklangkörpern. Sein Repertoire beinhaltet Choralmusik von der Renaissance bis zur Moderne, aber auch regelmäßig neue Werke, die das Ensemble bei zeitgenössischen Komponisten in Auftrag gibt. Unter andrem vertonte der schottische Komponist Sir James MacMillan Worte des aus Wales stammenden metaphysischen Dichters Henry Vaughan (1621-1695). Diese geben dem Programm am 20. Juli in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Villach auch den Titel: I Saw Eternity. Weiters werden drei der berühmtesten Chorwerke Johann Sebastian Bachs zu hören sein.

Schlusskonzert – WDR Big Band: The Prince Experience
Die WDR Big Band begeistert die Menschen mit seinem unverkennbaren Klang und wurde als Jazz-Orchester von Weltklasse für seine Produktionen schon mehrfach mit dem Grammy® ausgezeichnet. Der US-amerikanische Jazzmusiker, Komponist und Arrangeur Vince Mendoza ist der WDR Big Band seit Jahrzehnten verbunden und prägt ihr musikalisches Schaffen seit 2016. Unter dem Titel The Prince Experience präsentieren sie am 29. August im Congress Center Villach Highlights aus dem vielfältigen Schaffen der Musikikone Prince.
Als Gastsolisten wirken bei diesem Konzert und einmaligen Projekt ehemalige Mitglieder der Band von Prince, der seit Ende der 1970er Jahre bis zu seinem Tod die Musikwelt nachhaltig beeinflusst hat, und frühere Weggefährten mit. Erklingen werden unter anderem Welthits wie Purple Rain oder Nothing Compares 2 U, aber auch weniger bekannte Songs wie The Everlasting Now oder 1999.
2. Juli bis 29. August 2023

carinthischersommer.at