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Das Museum der Moderne Salzburg bespielt zwei Museumsgebäude an spektakulären Standorten, seit 1983 das Rupertinum im Herzen der Salzburger Altstadt und seit 2004 den großzügigen Neubau am Mönchsberg. Seit 2014 verfügt es zudem im Amalie-Redlich-Turm neben dem Mönchsberg-Museum über ein Zentrum für Kunstvermittlung. Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert ganzjährig an seinen zwei Standorten (Mönchsberg & Rupertinum) Ausstellungen zur Klassischen Moderne, zur Kunst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zur Gegenwart.

Yinka Shonibare CBE. End of Empire
Der britisch-nigerianische Künstler Yinka Shonibare CBE (1962 London, UK), gehört zu den bedeutendsten und vielseitigsten Künstlern Großbritanniens. Er untersucht in seinen Werken das Erbe des westlichen Kolonialismus, das bis in die Gegenwart Spuren hinterlassen hat. Bekannt geworden ist er mit seinen Installationen mit kopflosen lebensgroßen Figuren in historischen Kostümen, die aus bunten Batikstoffen geschneidert sind. Der Künstler sieht sich in der Rolle eines „postkolonialen Hybriden“, der mit einer subversiven künstlerischen Strategie bevorzugt Episoden aus der europäischen Kunst und Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts aufgreift und zu tragikomischen Szenen menschlichen Tuns ausgestaltet. In seinem multimedialen Gesamtwerk untersucht Shonibare die Konstruktionen von Rasse, Klasse sowie nationaler und kultureller Identitäten anhand der historischen Wechselbeziehungen zwischen Afrika und Europa. Die retrospektive Ausstellung versammelt rund 60 Arbeiten der letzten 30 Jahre.
22. Mai bis 19. September 2021, Mönchsberg

Tell Me What You See. Skrein Photo Collection
Die Sammlung Skrein nimmt eine Vorreiterrolle bei der Rezeption von Amateurfotografie ein, umfasst aber zugleich hochkarätige künstlerische und dokumentarische Aufnahmen. Sie zeichnet sich unter anderem durch zwei Kriterien aus: durch die Begeisterung für gelungene Komposition und das Interesse an der condition humaine. Daraus ergeben sich ein Privileg und eine Herausforderung: Das Sammelinteresse deckt ein großes Spektrum ab und reicht vom 19. Jahrhundert über einen Schwerpunkt in den 1920er- und 1930er-Jahren bis in die jüngere Vergangenheit. Themen wie die Repor-tagefotografie, begründet auch in Christian Skreins eigener fotografischer Praxis, kennzeichnen den Blick des Sammlers ebenso wie ein Faible für Kuriosa. Diesem Materialschatz nähern sich Ausstellung und Publikation auf erzählerische Weise, denn nur so machen die heterogenen Bilder, die alle einen hohen Qualitätsanspruch haben, die Herangehensweise des Sammlers nachvollziehbar. Geordnet werden die Bilder mit assoziativen Begriffen. Dazu gehören auch fotografische Metaphern, die es erlauben, das Augenmerk auf zentrale Fragen der Fotogeschichte zu richten.
12. Juni bis 17. Oktober 2021

Teasing Chaos. David Tudor
David Tudor (1926 Philadelphia, PA, US – 1996 Tomkins Cove, NY, US) war in den 1950er-Jahren einer der führenden Pianisten und Interpreten zeitgenössischer Musik. Seine Fähigkeit, die unbestimmten, anspruchsvollen Partituren von Komponisten wie John Cage, Karlheinz Stockhausen und Christian Wolff mit komplexen und manchmal mehrdeutigen Anweisungen auszuführen, war einzigartig. Ab den frühen 1960er-Jahren vollzog er den Wandel zum Komponisten-Performer. Tudor realisierte zahlreiche Werke, die zwischen Komposition, Performance, Objektkunst und Installation angesiedelt sind. Mit der Ausstellung Teasing Chaos. David Tudor präsentiert das Museum der Moderne Salzburg die erste umfassende Darstellung seiner Pionierleistung auf dem Gebiet der Live-Elektronik und seiner interdisziplinären Kollaborationen mit bildenden Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit Composers Inside Electronics (CIE). Zur Ausstellung wird ein begleitendes Performanceprogramm entwickelt.
3. Juli 2021 bis 9. Januar 2022, Mönchsberg

This World Is White No Longer. Ansichten einer dezentrierten Welt
„Diese Welt ist nicht mehr weiß und wird es nie mehr sein“, stellte der US-amerikanische Schriftsteller James Baldwin 1953 in seinem Essay Stranger in the Village fest. Die Ausstellung This World Is White No Longer sieht in Baldwins Kernaussage, dass der machtpolitisch dominante weiße Blick seine Gültigkeit verloren hat, eine wesentliche Grundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus, Xenophobie und Exklusion. Präsentiert wird ausgehend von zentralen Werken der Sammlung Generali Foundation eine Auswahl signifikanter Positionen, die sich mit der Dezentrierung und Dekolonisierung des Denkens befassen. Im Generali Foundation Studienzentrum wird zeitgleich eine Projektausstellung der Klasse für Fotografie und Neue Medien an der Universität Mozarteum Salzburg gezeigt.
Mit Werken von Karo Akpokiere, Lothar Baumgarten, Danica Dakić, Forensic Architecture, Samuel Fosso, Charlotte Haslund-Christensen, Alfredo Jaar, Voluspa Jarpa, Adrian Piper, Lisl Ponger und Kara Walker und einer Projektausstellung der Klasse für Fotografie und Neue Medien, Universität Mozarteum, Salzburg.
24. April bis 3. Oktober 2021, Rupertinum

Heimo Zobernig. Das grafische Werk
Künstlerbücher, Kataloggestaltung und Grafikdesign sind ein zentraler Teil der künstlerischen Praxis von Heimo Zobernig (1958 Mauthen, AT). Die grafische Konzeption und Umsetzung beschränkt sich dabei nicht nur auf eigene Bücher und Kataloge, sondern umfasst ebenso Plakate, Einladungskarten, Plattencover und dergleichen mehr. Sie übersetzen Zobernigs Interesse für das Verhältnis von Form und Funktion sowie für die Präsenta-tionsweisen von Kunst und für Ausstellungsdisplays in einen erweiterten Publikationskontext und lassen eine intensive Beschäftigung mit Typografie, Sprache, Ordnungssystemen und Farbenlehren offensichtlich werden. So werden Normungen in diesem Bereich (z. B. das DIN A4-Format oder das CMYK-Farbmodell) künstlerisch produktiv gemacht und geltende Gestaltungsregeln durchaus spielerisch hinterfragt. Die Ausstellung zeigt anhand von Beispielen aus Bibliothek, Archiv und Sammlung die Auseinandersetzung des österreichischen Künstlers mit den sprachlichen und visuellen Bedingungen des künstlerischen Publizierens.
23. Oktober 2021 bis 27. Februar 2022, Rupertinum

www.museumdermoderne.at