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Das Salzburger Landestheater ist der prägende Mehrspartenbetrieb der Darstellenden Künste für Stadt und Land Salzburg. Unter dem Dach des Landestheaters arbeiten vier lebendige Sparten, Oper, Ballett, Schauspiel und Junges Land, zusammen und gestalten einen Spielplan mit etwa 25 Neuproduktionen und rund 400 Vorstellungen. In der Spielzeit 2021/22 lautet das Motto „Zwischen Wachen und Träumen” So fühlen sich die meisten von uns Menschen seit Auftreten der Pandemie. Passiert das gerade wirklich alles? Bin ich wach oder träume ich? Hier einige Premieren im Herbst 2021 bzw. Frühjahr 2022.

Macbeth von Giuseppe Verdi
Zügellose Machtlust, blutgetränkter Ehrgeiz und eine übernatürliche Weissagung: „Macbeth“ ist ein Opernthriller, der von der Verführung des Menschen und den Abgründen der Psyche erzählt.Als der schottische Edelmann Macbeth aus einer ruhmreichen Schlacht heimkehrt, begegnen ihm drei Hexen, die ihm eine goldene Zukunft als Herr von Cawdor und König von Schottland vorhersagen. Nachdem sich die erste Prophezeiung erfüllt hat, drängt Lady Macbeth darauf, das Schicksal gefügig zu machen und stachelt ihren Mann zum Königsmord an. Schlag Mitternacht bohrt sich der Dolch ins Herz des Königs von Schottland.
Die Unbedingtheit der Begierde verleiht der Liebe zwischen Macbeth und seiner Frau eine Radikalität, die bis dahin in der Oper undenkbar war. Dadurch markiert das Werk die Abkehr von der italienischen Musiktheater-Tradition, in welcher bis dato Liebesgeschichten, Sinnlichkeit und der Belcanto ein fester Bestandteil waren. Die von Verdi musikalisch heraufbeschworene morbide Untergangsstimmung wird Shakespeares dramatischer Vorlage mehr als gerecht.
Premiere am 30. Oktober 2021
weiter Aufführungen 6., 12., 12., 14., 19., 21., 25. und 27. November

Blut an meinen Händen von Shlomo Moskovitz
Suliman, ein junger Palästinenser, flieht nach Europa, wo er kurz nach seiner Ankunft in Salzburg angefahren wird. Der schuldbewusste, alkoholisierte Unfalllenker Michael, ein erfolgreicher Anwalt und Ex-Israeli, bringt Suliman zu sich nach Hause, um sich um ihn zu kümmern. Aus der außergewöhnlichen Wohnsituation entwickelt sich ein problematisches Beziehungsgeflecht zwischen Suliman und den übrigen Familienmitgliedern. Michaels Frau engagiert sich offenherzig in der Pflege des verletzten Gastes. Bald finden der künstlerisch begabte junge Mann und die gleichaltrige Tochter Anna eine gemeinsame Wellenlänge und starten ein spirituelles Online-Videoprojekt. Annas Bruder Thomas sieht in Suliman hingegen einen Störenfried und regelrechten Feind. Die hohe Konzentration an emotionalen, psychischen, religiösen, politischen und familienhistorischen Herausforderungen bringt die Situation zum Explodieren.
Welchen Platz hat Moral in unseren täglichen Entscheidungen? Wie viel Gewicht hat ein Beweis gegenüber dem Vorurteil? Und gibt es in dieser Konstellation eine Chance für eine junge unschuldige Liebe?
Uraufführung am 11. November 2021
weitere Aufführungen 13., 16., 23. und 28. November 2021, 2., 4., 9., 11., und 18 Dezember 2021

Cinderella von Alma Deutscher
Erstaufführung der erweiterten und überarbeiteten Salzburger Fassung .
Alma Deutschers „Cinderella“ ist inspiriert von dem bekannten Märchen, doch die junge Komponistin hat die Handlung der Oper in die Welt der Musik verlegt. Schauplatz ist ein Opernhaus, das ehemals von Cinderellas Vater geführt wurde und in dem jetzt die intrigante Stiefmutter herrscht.
Cinderella ist eine Komponistin, die wunderschöne Melodien in sich trägt, aber von ihrer neuen Familie mit Verachtung gestraft wird, vor allem von den Stiefschwestern, die eitle Möchtegern-Diven sind. Der Prinz ist ein Dichter und in dieser Oper macht er sich auf die Suche nach einer Melodie für sein Gedicht. Als seine Worte und Cinderellas Melodie zusammenfinden, erfüllt sich auch ihrer beider Liebe.
Premiere am 5. Dezember 2021
weiter Aufführungen 7., 12., 21., und 28. Dezember 2021, 2. Februar 2022, 1. und 11. März 2022

Der Schuh des Manitu
Der Film von Michael Bully Herbig gehört in Österreich bis heute zu den erfolgreichsten Kinoproduktionen, jetzt kommt das Musical endlich ans Salzburger Landestheater! Es bringt den unverwechselbaren Charme des Kultfilms live auf die Bühne und setzt dessen komödiantischste Momente kongenial in Musik um. Neben den mitreißenden Melodien aus der Feder von Martin Lingnau sind auch Originalsongs wie „Superperforator“ und das „Lebkuchenherz“ dabei.
Die Blutsbrüder Abahachi und Ranger leihen sich Geld beim Schoschonen-Häuptling, um vom Ganoven Santa Maria ein Stamm-Lokal zu kaufen – doch dieses entpuppt sich als umfallende Kulisse. Der Häuptlingssohn flieht mit dem Geld, wird aber von Santa Maria erschossen. Der Schoschonen-Häuptling hält Abahachi und Ranger für die Mörder, doch sie können durch „Zufall“ dem Marterpfahl entkommen. Um an Geld zu gelangen, suchen sie nach Teilen einer Schatzkarte. Dabei sind sie auf die Hilfe von alten Bekannten angewiesen…
Premiere am 22. Januar 2022
weitere Aufführungen 28. Januar 2022, 4., 5., 9., 11., 25. und 26 Februar 2022, 9., 10., 13., 15., 16., 20., 23. und 31. März 2022, 8., 19. und 21. April 2022 sowie am 3. Mai 2022

Lili, The Danish Girl von Reginaldo Oliveira
Lili Elbe wurde 1882 als Einar Wegener in Dänemark geboren und war unter diesem Namen ein bekannter Landschaftsmaler. Schon kurz nach der Heirat mit der Illustratorin Gerda Gottlieb begann Lili ihr heimlich für Frauenporträts Modell zu stehen. In den 1920er Jahren zog das Paar nach Paris, weil Lili hoffte, dort ihre weibliche Seite freier ausleben zu können. Aber erst mehrere geschlechtsangleichende Operationen in Berlin und Dresden gaben ihr das Gefühl, im richtigen Körper angekommen zu sein. Sie war vermutlich einer der ersten Menschen, die sich diesen Operationen unterzog. Eine kurze Zeit der gesellschaftlichen Offenheit, die in den 1930er Jahren ein brutales Ende fand, schuf den Rahmen für diese außergewöhnliche Lebensgeschichte.
Reginaldo Oliveira interessiert am Beispiel Lili Elbes, was es bedeutet, wenn Körpergefühl und äußere Gestalt nicht in Einklang zu bringen sind und welche Vielfalt wir uns durch unsere rigiden Zuschreibungen von Männlichkeit und Weiblichkeit selber nehmen. In was für einem gesellschaftlichen Umfeld könnte eine innere Freiheit entstehen, die es ermöglicht, sich vom Korsett der klassischen Geschlechtszuschreibungen zu lösen und alle Möglichkeiten, die in einem angelegt sind, zuzulassen? Oliveiras choreographische Arbeit, die die Grenzen des klassischen Balletts immer wieder sprengt, um zu neuem Ausdruck zu gelangen, legt nahe, den Körper selber mit den Mitteln des Tanzes zu erforschen. Und dabei gleichzeitig eine Hommage an eine Frau zu kreieren, die uns viel zu erzählen hat.
Premiere am 12. März 2022
weitere Aufführungen 18. März 2022, 1. April 2022, 5. und 6. Mai 2022

www.salzburger-landestheater.at