Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Tausend Quadratkilometer für zeitgenössische Künste: Zwischen 26. Mai und 4. Juni 2023 wird der Lungau Gastgeber der 2. Auflage des biennalen zehntägigen Festivals Supergau.

Techno-Traktor-Strick Performances, Orgelklänge aus einem Holzpolter, Heilanwendungen an einem Entlüftungsschacht und eine Sternenfabrik zum Mitmachen sind nur ein paar Beispiele für das, was alle Neugierigen im Lungau erwartet. Das Supergau Festival für zeitgenössische Künste lädt zu einer eigenwilligen Entdeckungsreise durch den Lungau.
Welche Zukünfte liegen im Lungau, wieviel Potential für ein nachhaltiges und lebenswertes Miteinander und wieviel Raum gibt es hier für die Kunst? Supergau beleuchtet diese und andere Fragen gemeinsam mit Künstlernnen und Künstlern, Lungauern und mit Besucheren: künstlerisch, kulinarisch, lustvoll – ernsthaft aber auch mit einem Augenzwinkern.

Die Supergau Künstlerinnen und Künstler im Lungau
17 von einer Jury ausgewählte Projekte und ein Camping Campus mit über 40 beteiligten Künstlerinnen und Künstler befassen sich unter anderem mit den Themen Umwelt und Landwirtschaft, mit Abwanderung, Räumen für die Jugend und der Frage was gute Orte des Lernens sind. Dabei laden sie zu Konzerten und Performances, in temporäre Wirtshäuser oder auf den Camping Campus. Der Supergau steht allen offen und lädt ein, sich mit Zeit und Neugierde auf den Weg zu machen. Es gibt viel zu entdecken und viele interessante Leute zu treffen. Kurort Kuratorium schafft mit der Vibra Alpina eine neue Wellness Oase, die vermeintlich heilende Schwingungen des Tauerntunnels in erholsame Anwendungen umwandelt. Luca Serasini aus Italien lädt mit seiner Land Art-nstallation Ursa Major (minor est!) ein, mit den Sternen zu telefonieren.

Stiflerhupfn © Experimental Setup

Stiflerhupfn © Experimental Setup

Das Stiftlerhupfn, ein archaisches Brauchtum, lebt bei dem Projekt des Kollektivs EXPERIMENTAL SETUP wieder auf. Das Verschwinden von Traditionen sowie die Mechanisierung der Landwirtschaft sind Themen, mit denen sich Kata Hinterlechner und Bosko Gastager bei dieser Performance auseinandersetzen.
Unterwegs mit einem Rucksack voller Fragen, von Tamsweg über St Michael bis nach Mauterndorf, ist die Karawane Parkraum. Das Berliner Kollektiv befasst sich in ihrem Projekt Trans:aktion Lungau mit den Themen Markt, Tausch und Handel.
Ebenfalls wandern die aus Indonesien stammenden KünstlerInnen der Gruppe Studio Klampisan. Sie werden in ihrem Projekt foolish land-clearers mit Besuchern und Bewohnern des Lungaus in Austausch gehen. In einer mehrtägigen Wanderung stellen sie Fragen nach Landbesitz und unserem Verhältnis zur Natur. Vielleicht sollten sie sich für dieses Unterfangen den Audioguide von Johanna Lettmayer herunterladen – mit L wie Liab – dem Sprachführer für Lungauerisch kann man sich auf ganz poetischer Weise der Sprache nähern. Für Irritationen sorgen backhaus+froschauer mit seltsamen Phänomenen im Prebersee – Blubb und Lall heißt ihr Projekt.

Vocal Naps Lungengau © Prinz

Vocal Naps Lungengau © Prinz

Fabian Lanzmeier und Andreas Zißler schaffen mit Habitat 23 eine begehbare Klanginstallation mithilfe von Parabol-Reflektoren. Die Topografie der Landschaft sowie die Bewegungen der BesucherInnen formen den Klang und werden Teil der Komposition. Ebenfalls mit Sound agieren die beiden Salzburger Künstler Matthias Leboucher und Stefano Mori in einem Waldstück in St. Andrä. Ihre Installation Shapes of Rain ist ebenso interaktiv wie das Porgel, einem neu erfundenen Instrument von Florian Gwinner, der aus einem Polter, einem Holzhaufen, eine übergroße Orgel schaffen wird, die frei bespielt werden kann. Von der Porgel hat man einen unverstellten Blick auf die „Spielwiese“ der Feldarbeiter. Mit ihrer Traktor.Strick.Techno.Performance machen sie die Arbeitsbereiche von Frauen sichtbar. Frauen sind auch ein Schwerpunkt in der Arbeit des niederländischen Künstlers Edwin Stolk, der sich mit seinen Conversation Pieces unter anderem Fragen der Genderthematik, Mobilität und Landflucht widmet.

foolish landclearers – Studio Klampisan © Bernhard Müller

foolish landclearers – Studio Klampisan © Bernhard Müller

Die Künstlerinnen und Künstler Evamara Müller sowie Christina Morbi und Aurora Destro sind mit installativen Arbeiten vertreten: Während die beiden Italiener bei Sundial zu kontemplativen Stunden an ihre Sonnenuhr laden, lockt das Projekt S.irne mit sirenenhaften Gesängen an den Schlierersee. Wer kann da noch widerstehen?
26. Mai bis 4. Juni 2023

Eine Pop Up Universität und eine fahrbare Suppenküche
Im Lungau darf die Kulinarik nicht fehlen – kein Wunder, dass eines der über 400 eingereichten Projekte mit in die Auswahl kam: Suppengau heißt das Projekt der Lungauer Kulturvereinigung aus Tamsweg. Sie präsentieren sich mit ihren täglich frisch gekochten Suppen aus dem Lungau, aus Syrien und aus der Ukraine als kulinarischer Grundversorger – vor Ort in der KUNST HALLE FÜR ALLE in Tamsweg und unterwegs im Supergau.
Die zweite kulinarische Säule kommt von der jungen Ergo-Therapeutin Theresa Santner aus St. Michael, die über ihre Leidenschaft zum Nudeln machen mit Supergau in Kontakt kam. Sie wird gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin Tina Heine an 3 verschiedenen Orten für die Lungauer kochen: für Frauen, Wirte und die Bergrettung.
Die Pop Up Universität Camping Campus ist eine mobile Forschungsstation, ein Studierenden Camp und Anlaufstelle für alle, die noch nicht die Lust am Fragen und Lernen verloren haben. Sie macht in diesem Jahr Station in Mauterndorf bei der Tauernarche und steht an allen 10 Festivaltagen von 17-21 Uhr offen.

www.supergau.org