Die Salzburger Festspiele sind das weltweit bedeutendste Festival für Oper, Musik und Schauspiel. Im Sommer 2020 feierten sie ihren 100. Geburtstag. Dieses Jahr werden wichtige Produktionen in Oper, Theater und Konzert gezeigt, die 2020 nicht aufgeführt wurden. Die Salzburger Festspiele 2021 präsentieren mit 168 Aufführungen in 46 Tagen an 17 Spielstätten ein abwechslungsreiches Programm.
Zu den Opern-Höhepunkten zählen Mozarts „Don Giovanni“ und Strauss‘ „Elektra“. Im Schauspiel präsentiert sich der „Jedermann“ mit neuer Besetzung. Lars Eidinger wird den Jedermann und Verena Altenberger seine Buhlschaft spielen. Bei den Konzerten steht die Ouverture Spirituelle unter dem Titel „Pax“ – Friede und bezieht sich damit auf den Ursprungsgedanken der Festspielgründer, ein Friedensprojekt in Salzburg zu inszenieren.
Als erste große Premiere steht am 25. Juli ein Schauspiel an, das aufgrund der Verschiebung an Komplexität und Wucht gewonnen haben dürfte: Auf der Pernerinsel inszeniert Karin Henkel die Shakespeare’schen Königsdramen „Heinrich VI.“ und „Richard III.“. Tom Lanoye, Autor der legendären „Schlachten“-Aufführung 1999, wird Texte für die Verquickung der beiden Vorlagen zu „Richard the Kid & the King“ schreiben. Und Lina Beckmann spielt die Titelrolle.
Danach folgt Mozarts „Don Giovanni“ in der Regie von Romeo Castellucci mit Teodor Currentzis am Dirigentenpult. Sein Debüt bei den Festspielen gibt der italienische Bariton Davide Luciano als frauenverführender Titelheld.
Und am 27. Juli wird „Elektra“ von Richard Strauss, die gefeierte Produktion ds Sommers 2020 wiederaufgenommen. Die Rolle der Elektra singt erneut Aušrine Stundyte; Asmik Grigorian singt nur in drei der sieben Vorstellungen. Auch die zweite Opernproduktion des Programms 2020, Mozarts „Così fan tutte“, wird wieder zu sehen sein; Joana Mallwitz dirigiert erneut die Wiener Philharmoniker.
Mit einem Jahr Verspätung wird „Intolleranza 1960“ von Luigi Nono Premiere haben. Dieses Musiktheaterwerk, für Intendant Markus Hinterhäuser von zentraler Bedeutung, ist ein leidenschaftlicher Appell gegen Rassismus, Intoleranz, Unterdrückung und die Verletzung der Menschenwürde. Ingo Metzmacher dirigiert in der Felsenreitschule die Wiener Philharmoniker; für Regie, Bühne, Choreografie und Video ist Jan Lauwers verantwortlich.
Von den Pfingstfestspielen wird Georg Friedrich Händels Oratorium „Il trionfo del Tempo e del Disinganno“ mit Cecilia Bartoli übernommen, von den Osterfestspielen Giacomo Puccinis „Tosca“ mit Anna Netrebko. Konzertante Aufführungen gibt es von Morton Feldmans Oper „Neither“ und von Hector Berlioz‘ „La Damnation de Faust“.
Das Schauspielprogramm besteht ausschließlich aus Produktionen, die bereits für 2020 angekündigt waren: neben dem Shakespeare-Abend wird Hugo von Hofmannsthals „Das Bergwerk zu Falun“ in der Regie von Jossi Wieler und Friedrich Schillers „Maria Stuart“ in einer Koproduktion mit dem Burgtheater, zu sehen sein.
Im Konzertbereich gibt es „Zeit mit“-Schwerpunkte zu Morton Feldman („Still life“) und Johann Sebastian Bach: Im Rahmen des Programms mit dem Titel „Himmelwärts“ gelangt auch die Tanzproduktion „Mitten wir im Leben sind – Bach6Cellosuiten“ von Anne Teresa De Keersmaeker und der Compagnie Rosas zur Aufführung.
Riccardo Muti feiert 2021 seinen 80. Geburtstag, er wurde eingeladen, mit seinem Chicago Symphony Orchestra für zwei Konzerte nach Salzburg zu kommen. Ebenfalls zwei Konzerte spielen die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko, die Wiener Philharmoniker spielen fünf Programme. Und zum 95. Geburtstag von Friedrich Cerha bringt das ORF Radio-Symphonieorchester dessen Zyklus „Spiegel“ zu Gehör.
17. Juli bis 31. August 2021