Die Konzertsaison schließt tänzerisch temperamentvoll: In den glanzvoll orchestrierten Tänzen aus Galanta erinnerte sich Zoltán Kodály 1933 an seine Kindheit im ehemals ungarischen Städtchen Galanta, wo ihn die Musik einer regelmäßig aufspielenden Straßenkapelle begeisterte.
„Wenn ich die Struktur, die Syntax meiner Musik betrachte, dann stelle ich fest, dass ihre Grundgestik sehr ungarisch ist, obwohl ich eigentlich ein deutsches Produkt bin“, resümiert der in Budapest geborene Rihm-Schüler Márton Illés, dessen Konzert für Saxophonquartett und Orchester in diesem Sinfoniekonzert zur Uraufführung kommt.
Von Johannes Brahms auf Dvořák aufmerksam gemacht, bat der Verleger Fritz Simrock den bis dahin noch weitgehend unbekannten Komponisten 1877 um eine Sammlung „nationaler Klavierwerke“ nach dem Vorbild von Brahms‘ Ungarischen Tänzen. Wie erhofft hatten Dvořáks mitreißende Slawische Tänze so viel Erfolg, dass er acht Jahre später einen zweiten Band folgen ließ, alle Tänze schließlich orchestrierte und zufrieden konstatierte: „Sie klingen wie der Teufel.“
29. und 30. Juni 2025