Mitten an der Domsheide, unweit des historischen Marktplatzes, erhebt sich seit 1928 das Konzerthaus Die Glocke. Unter Kennern gilt er als einer der besten Konzertsäle Europas.
Errichtet nach Plänen von Walter Görig, besticht das Gebäude durch seine markante Backsteinfassade mit gestuftem Giebel und sein elegantes Art-Déco-Interieur, das beim Umbau in den 1990er-Jahren sorgfältig restauriert und mit moderner Technik ergänzt wurde. Der Große Saal beeindruckt mit 1.400 Plätzen, perfekter Sicht und einer akustischen Qualität, die von Musikern aus aller Welt geschätzt wird. Seit ihrer Eröffnung bietet die Glocke ein vielseitiges Programm: Klassische Orchesterkonzerte, Liederabende, Jazz, Kabarett, Literaturformate, Familienveranstaltungen und Vorträge machen das Haus zu einem kulturellen Treffpunkt für Menschen jeden Alters. Zahlreiche internationale Künstler, darunter viele renommierte Solisten und Dirigenten, haben hier bereits gastiert und die außergewöhnliche Akustik gelobt.
Die GLOCKE Bremen © Ullrich Altmann
Der Name des Hauses geht auf ein historisches Glockenhaus zurück, das einst an gleicher Stelle stand. Der heutige Bau überstand den verheerenden Brand von 1915 und wurde anschließend wiederaufgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs diente er zeitweise als Armeeklub. Seit den behutsamen Sanierungen der 1990er-Jahre erstrahlt die Glocke erneut in altem Glanz – als architektonisches Juwel und akustisches Meisterwerk. Mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum steht eine umfassende Modernisierung bevor. Geplant sind unter anderem ein neuer Musikerlebnisraum, moderne Workshopbereiche und ein erweitertes Foyer, die das Konzerthaus in die Zukunft führen sollen – ohne dabei seinen historischen Charme zu verlieren.
Die Glocke ist weit mehr als ein Konzertsaal. Sie ist ein lebendiger Ort der Musik, ein Begegnungsraum für Kulturinteressierte und ein Wahrzeichen der Bremer Kulturlandschaft. Wer hier ein Konzert besucht, erlebt nicht nur Klang auf höchstem Niveau, sondern auch ein Stück gelebte Stadtgeschichte im Herzen Bremens.
