Eine der berührendsten Liebesgeschichten der Opernliteratur kehrt zurück auf die Bühne des Staatstheaters Nürnberg: Giuseppe Verdis La traviata – ein zeitloses Werk über Liebe, gesellschaftliche Konventionen und das Streben nach Würde in einer Welt voller Vorurteile.
Für einen kostbaren Moment scheint es, als könnten Violetta und Alfredo gemeinsam dem Glück entgegensehen: Eine Liebe jenseits gesellschaftlicher Schranken, getragen von echter Zuneigung und der Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch das Glück währt nicht lange. Die Schatten der Vergangenheit, gesellschaftliche Erwartungen und moralische Urteile holen das Paar ein – und machen deutlich, wer dazugehören darf und wer verstoßen wird.
Mit La traviata – übersetzt „die vom Weg Abgekommene“ – erschuf Giuseppe Verdi nicht nur eine zutiefst emotionale Oper, sondern auch eine mutige gesellschaftskritische Abrechnung. Er hielt seiner Zeit den Spiegel vor: mit scharfer Kritik an Doppelmoral, sozialer Ausgrenzung und einem fragwürdigen Ehrbegriff. Zu brisant für die Theaterleitung des 19. Jahrhunderts, die Verdi zwang, das Geschehen um eineinhalb Jahrhunderte in die Vergangenheit zu verlegen.
Und doch: Die emotionale Wucht, die Aktualität der Themen und die mitreißende Musik haben der Oper ihren Platz im Herzen des Publikums bewahrt – bis heute. La traviata ist weit mehr als ein Klassiker – sie ist ein eindringliches Plädoyer für Menschlichkeit und Selbstbestimmung, verpackt in eine der bewegendsten Partituren der Operngeschichte.
Premiere 4. Oktober
weitere Aufführungen: 8., 13., 16. und 26. Oktober, 1., 9., 11., 19., 25., 28. und 30. November, 23. und 28. Dezember 2025